Maturateil fällt Künstlicher Intelligenz zum Opfer
Bei der mündlichen Matura fällt Schummeln mittels Technik schwer – dieser Teil soll daher künftig mehr Gewicht bekommen.
Weil immer mehr Schüler sich von ChatGPT bei der Matura helfen lassen, ändert das Bildungsministerium nun die Regeln: Schon ab dem kommenden Schuljahr fällt für rund 55.000 Maturanten aller Schulformen ein entscheidender Teil ihrer Abschlussprüfung weg.
Die sogenannten VWAs (Vorwissenschaftliche Arbeiten) an Gymnasien, Diplomarbeiten an den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) und Abschlussarbeiten an den Berufsbildenden Mittleren Schulen (BMS) waren bisher verpflichtende Teile der Matura bzw. von Abschlussprüfungen.
Für bis zu 55.000 Schüler könnte aber schon ab dem kommenden Schuljahr 2024/2025 alles anders sein: Denn Bildungsminister Martin Polaschek zieht schon vor dem nächste Woche veröffentlichten Ergebnispapier einer von ihm eingesetzten Expertengruppe die Reißleine: „Wir werden die verpflichtende VWA abschaffen! Ein erster Schritt in Richtung mehr Freiheit und Offenheit bei der Matura.“
Von dieser gravierenden Änderung betroffen sind auf jeden Fall jährlich rund 17.000 AHS-Maturanten sowie 10.000 bis 15.000 Abschlussarbeiten an den BMS. Auch für die etwa 23.000 Diplomarbeiten an den BHS soll eine Lösung gefunden bzw. diese weiterentwickelt werden.
Der Hintergrund: Immer mehr Schüler griffen für diesen Maturateil auf die künstliche Intelligenz zurück. Und schummelten offenbar mit ChatGPT. Oder, wie es das Ministerium technisch formuliert: „Aufgrund der rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz wurden diese Arbeiten und auch die aktuelle Ausgestaltung dieser Arbeiten in den letzten Monaten immer wieder infrage gestellt.“
Alternativ zur VWA wird künftig in einem anderen Fach mündlich maturiert werden müssen. Zudem gebe es weiterhin eine freiwillige Möglichkeit. Die Details sollen mit dem grünen Koalitionspartner diskutiert und beschlossen werden. Ob bis zur Nationalratswahl, wird man sehen ...