Tesla-Rivalen BYD, NIO & Co. profitieren: Mit so vielen Milliarden subventioniert China seine Elektroauto-Branche

• Bericht: Chinas Staat investierte seit 2014 circa 230 Milliarden Dollar in den EV-Sektor

• Rentabilität chinesischer EV-Hersteller lässt aber zu wünsche übrig

• Experten sprechen von globaler Wettbewerbsverzerrung - und raten zu Zöllen

Chinas Elektroautobranche hat in den vergangenen Jahren zu einem phänomenalen Siegeszug angesetzt. Hersteller wie BYD, NIO, Xpeng, Geely oder Li Auto schnappen dem US-Elektroautopionier Tesla in ihrem chinesischen Heimatmarkt immer größere Marktanteile - und mittlerweile setzen sie auch in Europa angestammte Platzhirsche wie unter anderem Volkswagen, Mercedes-Benz oder BMW zunehmend unter Druck. Der Grund: Die chinesischen Autohersteller bieten eine immer bessere Technik und ein schickes Design für günstige Preise. Es steht außer Zweifel, dass die chinesische Regierung bei der flotten Entwicklung der Autohersteller aus dem Reich der Mitte entscheidend mithalf.

Chinas Milliarden-Finanzspritze hilft Herstellern wie BYD, NIO & Co.

So hat China in den letzten zehn Jahren die schwindelerregende Summe von 230,8 Milliarden Dollar in seine Elektrofahrzeugindustrie investiert, wie eine Analyse des US-amerikanischen "Center for Strategic and International Studies" (CSIS) herausfand. Die beiden Hauptkanäle der Staatshilfen waren Käuferrabatte und Umsatzsteuerbefreiungen, hinzu kamen noch staatliche Finanzierungen der Infrastruktur wie beispielsweise von Ladesäulen. Das Milliarden-Engagement unterstreicht die ehrgeizigen Pläne des Landes, den Weltmarkt zu dominieren. Nach Angaben des CSIS entspricht diese Höhe der staatlichen Unterstützung 18,8 Prozent der gesamten EV-Verkäufe von 2009 bis 2023.

Tatsächlich half die massive Finanzspritze, China zu einem wichtigen Akteur auf dem Markt für Elektroautos zu machen. Scott Kennedy, CSIS Trustee Chair in Chinese Business and Economics, stellte fest, dass der Anteil der staatlichen Ausgaben im Verhältnis zu den EV-Verkäufen deutlich zurückgegangen ist, von über 40 Prozent vor 2017 auf knapp über 11 Prozent im Jahr 2023. Dank der enormen Starthilfe stehen die chinesischen Hersteller somit zunehmend auf eigenen Beinen. "Unabhängige Autoanalysten und westliche Autohersteller, mit denen ich gesprochen habe, sind sich alle einig, dass chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen und Batterieproduzenten enorme Fortschritte gemacht haben und ernst genommen werden müssen", betont denn auch Kennedy.

Großes Problem: Geringe Rentabilität auf chinesischem EV-Markt

Dennoch: Trotz solcher signifikanter Fortschritte bleibt die Rentabilität der chinesischen EV-Unternehmen eine Herausforderung. Die Analysten der Bank of America schlugen vor, dass die US-Automobilhersteller wie General Motors oder Ford aufgrund des harten Wettbewerbs ihren Schwerpunkt von China weg verlagern sollten - im Reich der Mitte sei für die traditionellen US-amerikanischen Automarken demnach zu wenig zu holen.

China-Experte Kennedy wies darauf hin, dass die chinesischen Elektroautohersteller und Batterieproduzenten zwar "enorme Fortschritte" gemacht haben, dass sich die umfangreiche staatliche Unterstützung aber noch nicht in substanziellen Gewinnen niederschlägt. So sei beispielsweise der Nettogewinn von BYD pro Auto im vergangenen Jahr auf 739 Dollar gesunken, während der von Tesla auf 2.919 Dollar gefallen ist. Der anhaltende Preiskampf auf dem Markt für Elektroautos hat die Unternehmen dazu veranlasst, die Preise zu senken oder günstigere Modelle auf den Markt zu bringen. NIO veröffentlichte laut "CNBC" kürzlich eine Prognose, dass nur 20 bis 30 Autohersteller auf dem chinesischen Markt überleben werden.

In der Zwischenzeit verstärken die USA ihre Bemühungen zur Unterstützung der Elektroautoindustrie, insbesondere durch den Inflation Reduction Act, der erhebliche Anreize für saubere Technologien bietet, einschließlich einer Gutschrift von 7.500 Dollar für den Kauf eines qualifizierten Elektroautos, verglichen mit der durchschnittlichen Unterstützung von 4.600 Dollar pro Elektroautokauf in China im Jahr 2023.

Wettbewerbsverzerrung?

Angesichts der enormen Höhe der Subventionen sind die Auswirkungen von Chinas aggressiver Elektroauto-Strategie zweifellos weltweit zu spüren. Kürzlich kündigte die Europäische Union an, Zölle auf chinesische Elektroautos zu erheben, weil sie Bedenken wegen der Subventionen hat, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Die Vereinigten Staaten folgten diesem Beispiel und erhöhten die Zölle auf chinesische Elektroautoimporte auf 100 Prozent. Kennedy betonte, dass China nicht nur direkte Subventionen, sondern auch eine nicht-monetäre Politik verfolgt, die inländische Hersteller gegenüber ausländischen bevorzugt. "Westliche Autohersteller und Regierungen haben gezögert und waren nicht aggressiv genug", kritisierte Kennedy die zu späte westliche Reaktion auf Chinas rasante Fortschritte bei Elektrofahrzeugen. Inzwischen besäßen die chinesischen Elektroautohersteller BYD, NIO & C. in vielerlei Hinsicht bedeutsame Vorteile und könnten vergleichsweise gute Autos auch für den schmalen Geldbeutel anbieten.

Wie sich die Strafzölle auf die Verkäufe der chinesischen Elektroautos in Europa und den USA auswirken werden, dürfte für die weiteren Entwicklungen auf dem globalen Elektroautomarkt von entscheidender Bedeutung sein. Anleger der chinesischen EV-Hersteller dürften mit Argusaugen verfolgen, inwiefern die Handelspolitik der EU- und US-Behörden dem Geschäft ihrer Unternehmen schadet.Redaktion finanzen.net

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