Nur die Krönung fehlt: BVB-Fans kehren mit vielen Eindrücken aus London zurück
Nicht nur Enttäuschung
Nur die Krönung fehlt: BVB-Fans kehren mit vielen Eindrücken aus London zurück
An mehrerern „Fanpoints“ konnten sich die BVB-Fans auf das Spiel einstimmen. Der Bönener Folkert Middelmann besuchte die Station an der Tower Bridge und posierte für ein „Mannschaftsfoto“.
Ein Wochenende in London, das fast alles bot, außer dem ersehnten Titel für Borussia Dortmund. Die Fans aus Bönen teilten Freude und Enttäuschung gleichermaßen. Ein unvergessliches Erlebnis, das nur durch den Sieg der Champions League gekrönt worden wäre.
Bönen – Es fehlte nicht viel zum perfekten Wochenende. Doch die über 20 BVB-Fans aus Bönen, die am vergangenen Samstag, 1. Juni, in London unterwegs waren, kamen am Ende mit „leeren Händen“ zurück in die Gemeinde, da Borussia Dortmund den Titelgewinn in der Champions League verpasste. Neben einigen Bönenern, die Finaltickets fürs Stadion ergattern konnten, verfolgten viele weitere das Finale beim BVB-Fanfest im Londoner Hyde Park oder in den Pubs.
Helge Dollenkamp drückte seiner Borussia im Wembley-Stadion die Daumen. „Es war trotzdem ein toller Trip mit vielen Eindrücken von London. Die Stimmung war super. Leider fehlt die Krönung“, resümierte der Vorsitzende des Fanclubs Generation Spielkultur Bönen (GSB).
Aus Bönen nach London: Für Helge Dollenkamp (Mitte) ging es mit einigen weiteren Dortmund-Fans in die englische Hauptstadt London. Die Fahne seines Fanclubs Generation Spielkultur Bönen (GSB) begleitete ihn bis ins Wembley-Stadion.
Am Samstag in den frühen Morgenstunden brach er mit acht weiteren BVB-Fans im Bulli nach London auf. Die Anreise der Bönener Reisegruppe lief komplett reibungslos. Während manche Fanbusse bis zu drei Stunden im französischen Calais feststeckten und auf die Überfahrt mit der Fähre warten mussten, kamen die Bönener schnell an das andere Ufer. Auf dem Autozug ging es unter dem Ärmelkanal rüber auf die Insel. „Die Hinfahrt hat super funktioniert.“
In der Londoner Innenstadt angekommen, stimmten sich die Bönener mit vielen weiteren Schwarz-Gelben auf das Spiel ein. „Wir haben noch das Fanfest im Hyde Park besucht, zwei Bierchen getrunken und auch andere Leute getroffen, die mit oder ohne Ticket da waren“, erzählt Dollenkamp. Die Stimmung sei den Tag über super gewesen. Auf einen Besuch im Pub, in dem er 2013 das letzte Champions-League-Finale des BVB verfolgt hatte, musste der Bönener verzichten. Die Kneipe fand er nämlich nicht wieder.
Es war geil, so etwas mal miterlebt zu haben.
Christoph Wöllert
Dem Hyde Park statteten auch die Bönener Christoph Wöllert und René Tutas einen Besuch ab. Beide durften sich ebenfalls über ein Finalticket freuen. Der Andrang auf den Londoner Park war riesig, doch über die gesamte Stadt verteilten sich die Fußballfans. „Es waren mindestens 150 000 Dortmunder in der Stadt“, ist sich Wöllert sicher. Es flogen sogar so viele BVB-Fans auf die Insel, dass man mit etwas Glück bekannte Gesichter im schwarz-gelben Menschenmeer entdecken konnte. „Wir haben sogar Leute getroffen, die wir kannten und die auch Karten bekommen hatten.“
Gute Plätze erwischt: Der Bönener Folkert Middelmann durfte sich über Tickets hinter dem Tor freuen. So hatte er einen tollen Blick auf das Spiel und war mitten im BVB-Fanblock.
Vom Hyde Park aus machten sich viele der BVB-Fans ab 16 Uhr Ortszeit auf den Weg ins Wembley-Stadion, wo sie eine spannende Partie zu sehen bekamen. Chancenlos war der BVB keineswegs. Dollenkamp war während des Spiels zuversichtlich, dass sein Team tatsächlich den „Henkelpott“ nach Dortmund holen könnte. „Bis zur 70. Minute waren wir gut dabei und man hatte eigentlich schon das Gefühl: ,Das könnte was werden.‘“ Doch dann kam der Nackenschlag. „Da hat sich die Qualität von Real Madrid gezeigt. Schade.“ Auch Wöllert ärgerte sich ein bisschen über die vergebenen Chancen: „In der ersten Halbzeit musst du führen.“
Die Niederlage war bitter für die beiden Bönener. Für Wöllert war es trotzdem ein sehr schönes Wochenende: „Es war geil, so etwas mal miterlebt zu haben.“ Dollenkamp hofft, dass sein Team in den nächsten Jahren vielleicht noch mal ins Finale einzieht und blickt der nächsten Saison optimistisch entgegen. Das letzte Finalspiel des BVB sei es sicherlich nicht gewesen: „Mal schauen. Vielleicht fährt der Bulli nächstes Jahr nach München zum Finale – oder in zwei Jahren nach Budapest. Es geht weiter.“ Wöllert ist etwas skeptischer, dass in der kommenden Saison der nächste Finaleinzug gelingt: „Dieses Jahr hat halt alles gepasst.“
Christoph Wöllert sah sich trotz der Niederlage die Siegerehrung an.