Hochwasserlage in Hessen: Steigende Wasserstände am Rhein
Der Rhein hat den Bootshafen in Walluf überschwemmt.
Trotz teils noch steigender Wasserstände ist bei der Hochwasserlage in Hessen allmählich Entspannung in Sicht. Zwar werden an vier Pegeln an Neckar und Rhein noch Meldestufen überschritten, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Dienstag mitteilte. Ab Mittwoch werden demnach aber sinkende Wasserstände für alle Pegel an den beiden Flüssen erwartet. Sie werden laut HLNUG allerdings auch in den nächsten Tagen weiter im Bereich hessischer Meldestufen liegen.
Am hessischen Rheinabschnitt wird der Pegel Worms die Meldestufe 3 laut der Prognose am Dienstagabend unterschreiten. Der Höchststand wurde dort demnach bereits in den frühen Morgenstunden erreicht. Rheinabwärts steigen die Wasserstände an den Pegeln Mainz und Kaub dagegen noch und überschreiten derzeit die Stufe 2, wie es hieß. Der Höchststand wird am Pegel Mainz laut HNLUG am späten Dienstagabend und am Pegel Kaub in der Nacht zum Mittwoch erwartet.
Die Wasserstände am Neckar fallen dagegen bereits. Am Pegel Rockenau werde die Meldestufe 3 voraussichtlich in der zweiten Tageshälfte des Dienstags unterschritten. Die Wasserstände am Main werden am Dienstag laut Prognose weiter auf leicht erhöhtem Niveau bleiben, aber in den kommenden Tagen wohl keine Meldestufen überschreiten.
Mancherorts machen sich die Folgen des Hochwassers in Hessen aber weiter bemerkbar. So wird in der Nähe des stillgelegten AKW Biblis seit Montag Wasser von einer Fläche abgepumpt, die wegen des Rheinhochwassers überflutet ist. Die Situation habe keine Auswirkungen auf das stillgelegte AKW, sagte ein Sprecher des Betreibers RWE am Dienstag. Betroffen ist demnach eine Fläche, auf der die beiden 2023 abgerissenen Kühltürme des Blocks A gestanden haben. Dort kommt Angaben vom Montag zufolge Wasser aus dem Boden heraus. Es fließe über ein Grabensystem und auf Nachbarfelder ab.
Außerdem ist die Rheinfähre Ingelheim wegen des Hochwassers seit Dienstag und voraussichtlich bis Donnerstag außer Betrieb. Das teilte der Betreiber auf seiner Internetseite mit. Das Fährschiff verkehrt üblicherweise zwischen dem rheinland-pfälzischen Ingelheim (Landkreis Mainz-Bingen) und dem hessischen Oestrich-Winkel (Rheingau-Taunus-Kreis).
Insgesamt ist Hessen laut HLNUG aber weitgehend vom Hochwasser verschont geblieben. Hessische Einsatzkräfte helfen deshalb auch im stark betroffenen Süden Deutschlands aus. So seien im bayrischen Donauwörth 54 Einsatzkräfte von DLRG und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) aus dem Main-Kinzig-Kreis im Einsatz, wie der Landkreis am Dienstag mitteilte. Sie hätten sich am Montag in Richtung des Landkreises Donau-Ries auf den Weg gemacht. Dort waren mehrere Ortschaften evakuiert worden, weil Dämme zu brechen drohten.