Fußball-EM 2024: Stimmen zum DFB-Sieg gegen Dänemark
Die DFB-Auswahl hat in einem denkwürdigen Achtelfinale 2:0 gegen Dänemark gewonnen. Unwetter, Unterbrechung, Videoassistent – es war eine Menge los. Für Trainer Julian Nagelsmann ein »skurriles Spiel«.
Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer hat sich bei ihrer Heim-EM ins Viertelfinale gespielt. Gegen Dänemark lieferte sich die DFB-Auswahl ein denkwürdiges Spiel, inklusive Unwetterunterbrechung. Am Ende gewann Deutschland 2:0, es trafen Kai Havertz per Handelfmeter (53. Minute) und Jamal Musiala (68.). Im Viertelfinale am Freitag ist der Gegner in Stuttgart entweder Spanien oder Georgien (21 Uhr/ TV: ARD und MagentaTV).
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Hier die Stimmen zum Spiel:
Antonio Rüdiger bei MagentaTV: »Es fühlt sich sehr gut an. Wir waren von Anfang an dominant. Diese Mannschaft zeigt einen guten Charakter, sie kann immer wieder zurückkommen, immer wieder Gas geben. Wir haben noch drei Endspiele.«
Nico Schlotterbeck bei MagentaTV: »Wir haben ein super Spiel gemacht, wir hatten wieder wahnsinnige Fans hinter uns. Das Stadion hat gebebt. Das kenne ich aus Dortmund, aber nicht unbedingt von der Nationalmannschaft. Ich hatte nicht die glücklichsten Auftritte beim DFB. Ich bin gottfroh, dass wir zu Null gespielt haben. Wir haben was im Land ausgelöst. Wir spielen mit Euphorie, wir spielen mit Spaß.«
Christoph Kramer, Experte ZDF: »Ich liebe Nico Schlotterbeck dafür, dass er immer gleich bleibt, dass er sich, egal was passiert, nicht davon nervös machen lässt, sondern auch mal hinten dribbelt. Das darf man nicht machen, das ist eine Todsünde im Fußball, aber trotzdem mag ich, dass er mutig spielt. Das macht Spaß, zu sehen. Neben Euphorie und Spaß gehört Mut zum Fußball. Und das hat die deutsche Mannschaft in diesem Turnier.«
Julian Nagelsmann bei MagentaTV: »Es war ein skurriles Spiel irgendwie. Die ersten 25 Minuten waren unsere besten des Turniers. Dann haben wir ein meiner Meinung nach reguläres Tor geschossen, er hat sehr kleinlich gepfiffen. Das Blocken gibt es bei jeder Ecke. In England, wo der Schiedsrichter zu Hause ist, pfeift er das nicht. Am Ende war es ein Spiel voller Widerstände. Wir haben gut gegen die Widerstände angekämpft.«
Joshua Kimmich im ZDF: »Ich weiß nicht, ob man das erste Tor abpfeifen muss. Er hat den Block von mir gepfiffen. Wir wissen, dass wir jeden schlagen können – aber auch zu schlagen sind. Wir haben eine gute Serie. Das gibt uns Selbstvertrauen. Auch heute hatten wir wieder sehr gute Einwechslungen, das macht dann eine gute Mannschaft aus. Die Fans waren extrem da. Es war mit Abstand die beste Stimmung der Fans. Die waren präsent und hungrig.«
David Raum im ZDF: »Es war ein wildes Spiel: Wetter, VAR, Elfmeter, viele Chancen. Für den neutralen Zuschauer war es interessant, für die deutschen nervenaufreibend. Die Freude überwiegt. Die Fans im Stadion und zu Hause sind auch happy. Der Trainer entscheidet, wie er spielen will. Ich habe es im Laufe des Tages erfahren und hatte es ein bisschen gehofft. Vor dem Elfmeter, das war glaube ich auch meine Flanke. Jeder ist mit Herz dabei – das macht es aus in dem Turnier.«
Kaspar Hjulmand, Dänemarks Trainer im ZDF: »Erst einmal: Glückwunsch an Deutschland, alles Gute für die Mannschaft, auch für das weitere Turnier. Aber die zwei wichtigen Entscheidungen gegen uns, die zwei Schlüsselentscheidungen waren, waren so knapp schwierig für uns. Wir reden über einen Zentimeter, kann das wirklich die zweifelsfreie Wahrheit sein? Ist die Technik so genau? Lässt sich der Zeitpunkt des Abspiels so genau bestimmen? Ich habe Fragen. Und das Handspiel: Wir können nicht Fußball spielen, ohne die Arme zu bewegen – dazu die kurze Distanz. Das sind zwei lächerliche Entscheidungen (…). Vielleicht hätte Deutschland auch ohne diese Entscheidung gewonnen, sie haben ein fantastisches Match gespielt. Ich mag das Team, ich mag, was Julian Nagelsmann mit der Mannschaft macht. Aber diese Entscheidungen sind lächerlich.«
Kai Havertz im ZDF: »Ich trainiere das viel, schieße gerne Elfmeter, mir macht das Spaß. Ich versuche, mir den Druck zu nehmen, den Moment zu genießen und heute hat das wieder geklappt. Die Fans sind sehr, sehr wichtig. Wenn man mit 0:0 in die Halbzeit geht, das ist nicht einfach. Da brauchst du die Fans im Rücken. (…) Konkurrenz ist immer da im Fußball, wir sind aber faire Fighter. Der Trainer entscheidet, wer spielt. Aber wir verstehen uns gut.«
Robin Gosens, Experte MagentaTV: »Als Fußballer kann ich mich mit solchen Elfmeter-Entscheidungen nicht anfreunden. Da ist das Spiel gekippt. Aufgrund der offiziellen Regelauslegung ist es Elfmeter. Aber es ist eine natürliche Bewegung. Als Spieler kannst du solche Elfmeter nicht verhindern.«