Limburg: Tauben sollen doch nicht per Genickbruch sterben
Um die Population zu verkleinern, wollte die Stadt Limburg Hunderte Tauben per Genickbruch töten. Der Protest war groß. Für 200 Tiere ist nun ein Ausweg in Sicht.
Limburg: Tauben sollen doch nicht per Genickbruch sterben
Ein Teil der Limburger Stadttauben soll doch nicht wie geplant getötet werden. Stattdessen sollen die Tiere auf einen Gnadenhof in Bayern ziehen, teilte die Stadt mit. Dieser habe angeboten, 200 Tauben abzuholen »und sie weit entfernt weiter leben zu lassen, sodass sie nicht nach Limburg zurückfliegen.« Auf dem Hof wurde ein Neubau für artgerechte Taubenhaltung eröffnet.
Bürger wurden befragt
Im November 2023 hatte die Stadt beschlossen, die Zahl der Tauben zu verringern, indem man rund 400 Tiere per Genickbruch töte. Bei einem Bürgerentscheid stimmten auch die Limburger für die Umsetzung dieses Plans. Daraufhin hätten sich Menschen aus ganz Deutschland bei der Stadt beschwert, wie diese mitteilte.
DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.
Einige hätten auch Politikern gedroht, darunter dem Bürgermeister Marius Hahn (SPD). Dieser begrüßt die Idee, die Tauben auf dem Gnadenhof unterzubringen. »Wir werden dieses Angebot als ein gegenüber der Tötung deutlich milderes Mittel gerne annehmen«, sagte er.
Taubenfänger gesucht
Das Tierschutzbündnis, das gegen die Tötung der Tauben mobil machte, äußerte sich zunächst nicht. Es habe die Mitteilung zur Kenntnis genommen und wolle darüber diskutieren, hieß es.
Auf die Stadt Limburg wartet unterdessen eine neue Aufgabe: Sie muss die Tauben fangen und bis zum Abtransport artgerecht betreuen. Der Umzug auf den Gnadenhof soll in zwei oder drei Fahrten erfolgen. Die Stadt sucht nun nach Freiwilligen, die beim Fangen der Tauben helfen.
Bürgermeister Hahn hofft, dass das Angebot des Hofs andere Menschen inspiriert, Tauben aufzunehmen. So »lässt sich die angestrebte Population idealerweise ganz ohne eine Tötung erreichen«, heißt es in der Mitteilung der Stadt.