New York Times: So verhandelten Ukraine und Russland im Jahr 2022 einen möglichen Frieden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
Die New York Times hat in einer spektakulären Analyse Dokumente ausgewertet, die erstmals ein nuanciertes Bild über die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine im Frühjahr 2022 zeichnen sollen. Rekonstruiert wurde der Zeitraum Februar bis April. Die amerikanische Zeitung hat die Analyse und die dazugehörigen Kopien der Originaldokumente am Samstag vorgelegt. Die Autoren des Textes sagen, dass die Quellen eine wichtige Grundlage dafür sind, um zu verstehen, welche Hürden bei weiteren Friedensverhandlungen in Zukunft überwunden werden müssten.
Die ersten Gespräche begannen am 28. Februar 2022. Einige der ukrainischen Unterhändler, die mit der New York Times gesprochen haben, behaupten heute, dass Putin so schnell an den Verhandlungstisch gekommen sei, weil er nicht erwartet habe, dass seine Armee beim Angriff auf die Ukraine so große Probleme bekommen würde.
Hier nun die wichtigsten Erkenntnisse aus der New-York-Times-Analyse.
Die New York Times erinnert daran, dass die Situation heute eine völlig andere sei. Die Ukraine wolle unbedingt der Nato beitreten. Ein möglicher Friedensplan würde heute ganz anders aussehen. Marc Weller, Professor für internationales Recht in Cambridge, der sich auf Friedensverhandlungen spezialisiert, wird in dem Text mit einer Einschätzung zitiert. Er geht davon aus, dass der Westen versuchen werde, den aktuellen Frontverlauf zu halten und das Einfrieren des Konflikts anzustreben. Über diese Grenzen werde sich ein Eiserner Vorhang legen, der lange Bestand haben dürfte. „Das wahrscheinlichste Ende der Kämpfe könnte ein unruhiger Waffenstillstand sein.“
Haben Sie Feedback? Schreiben Sie uns! [email protected]