Überraschend: Verbraucherstimmung der US-Bürger im Juni eingebrochen
Die Stimmung der US-Verbraucher ist weniger optimistisch als erwartet (Symbolfoto) ©istockphoto.com/CRobertson
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juni überraschend verschlechtert. Das Verbrauchervertrauen, gemessen durch das Barometer der Universität Michigan, sank von 69,1 Punkten im Mai auf 65,6 Punkte. Dieser Rückgang kam unerwartet, Experten hatten gar einen Anstieg auf 72,0 Punkte prognostiziert. Dieser Unterschied zeigt, wie unsicher und unbeständig der Konsumbereich derzeit ist.
Verschlechterte Lageeinschätzung und Zukunftsaussichten
Laut der Umfrage bewerteten die Konsumenten ihre aktuelle Lage deutlich schlechter als im Vormonat. Gleichzeitig blicken sie pessimistischer in die Zukunft. Joanne Hsu, die Leiterin der Umfrage, erläuterte gegenüber Reuters: "Die Einschätzung der persönlichen Finanzen ging zurück, und zwar wegen leicht steigender Sorgen über hohe Preise und sinkende Einkommen."
Diese Faktoren tragen maßgeblich zur gedämpften Stimmung bei. Die steigenden Preise belasten die Haushaltsbudgets und führen zu einer verhaltenen Konsumneigung. Dies könnte sich auf die wirtschaftliche Erholung negativ auswirken, da der Konsum eine wesentliche Triebfeder für das Wachstum ist.
Inflationserwartungen bleiben konstant
Trotz der trüben Verbraucherstimmung blieben die Inflationserwartungen konstant. Die Befragten rechnen in den kommenden zwölf Monaten weiterhin mit einer Teuerungsrate von 3,3 Prozent. Diese Rate wurde im Mai in den USA erreicht, nachdem die Verbraucherpreise im April noch um 3,4 Prozent gestiegen waren.
Die Stabilität der Inflationserwartungen ist ein positives Zeichen, da sie darauf hindeutet, dass die Konsumenten trotz ihrer pessimistischen Einschätzung der persönlichen Finanzlage nicht mit einer drastischen Verschärfung der Inflation rechnen.
Fed-Chef Powell sieht Zeichen, die Mut machen
Nach dem jüngsten Zinsbeschluss der US-Notenbank (Fed) hob Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch hervor, dass der Rückgang der Inflation ein positives Signal sei. Allerdings betonte er, dass die Notenbank weitere Daten benötige, um sicherzustellen, dass die Inflationsrate nachhaltig auf die angestrebte Zielmarke von zwei Prozent sinkt.
"Wir sehen ermutigende Zeichen, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns", sagte Powell. Die Zentralbank hat den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent konstant gehalten. Dies zeigt, dass die Fed eine abwartende Haltung einnimmt, um die weiteren wirtschaftlichen Entwicklungen zu beobachten.
Hoffnung auf niedrigere Zinsen
Viele Experten erwarten, dass die US-Notenbank im September eine Zinswende nach unten vollziehen könnte. Dies wäre ein Signal, dass die Notenbank auf die sich abkühlende Konjunktur und die gedämpfte Verbraucherstimmung reagieren möchte. Eine mögliche Zinssenkung könnte die Kreditkosten senken und die wirtschaftliche Aktivität ankurbeln.
Gleichzeitig würde dies auch die Inflation weiter dämpfen und den Konsumenten etwas Luft verschaffen. Die Entscheidung der Fed wird daher mit Spannung erwartet, da sie weitreichende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und die globalen Finanzmärkte haben könnte.