Trump blamiert sich: „Er konnte keinen klaren Gedanken fassen“
Wahlkampf in den USA
Trump blamiert sich: „Er konnte keinen klaren Gedanken fassen“
Donald Trump gestikuliert neben seiner vom Club 47 gebackenen Geburtstagstorte während einer Wahlkampfkundgebung anlässlich seines 78. Geburtstags am 14. Juni 2024 im West Palm Convention Center in West Palm Beach, Florida.
Die US-Wahl läuft auf ein Duell zwischen zwei alten Männern hinaus. Beiden unterlaufen immer wieder Schnitzer. Diesmal sorgt Trump für Kopfschütteln.
Washington, D.C. – Noch ist erst Juni, doch schon jetzt wirft die US-Wahl 2024 im November ihre Schatten voraus. Dies vor allem auch deshalb, weil es dort höchstwahrscheinlich zum Duell zweier alter Herren kommen wird: Amtsinhaber Joe Biden, 81, dürfte auf Donald Trump treffen, der am 14. Juni seinen 78. Geburtstag gefeiert hat. Zusammen sind sie also 159 Jahre alt. Man bedenke: Bill Clinton, der vor mehr als 30 Jahren ins Amt gewählt wurde, ist etwas jünger als die aktuellen Kandidaten.
Das Alter spielt auch im Wahlkampf eine große Rolle. So sezieren die Republikaner jeden Auftritt von Joe Biden, um ihn als senilen Greis darzustellen, der kurz vor dem Kollaps stehe und nicht imstande sei, einen geraden Satz zu sagen. Gerne verbreitet das Wahlkampfteam von Donald Trump dann kurze Clips, die Biden besonders alt aussehen lassen sollen. Meistens sind sie jedoch verzerrt, gekürzt und so geschnitten, dass ihr Inhalt an der Realität vorbeigeht. Auch am Rande des G7-Gipfels in Italien war dies wieder der Fall.
Donald Trump | Joe Biden |
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Geboren: 14. Juni 1946 | Geboren: 20. November 1942 |
Partei: Republikaner | Partei: Demokraten |
Ehepartnerin: Melania Trump (verh. 2005) | Ehepartnerin: Jill Biden (verh. 1977) |
Kinder: Ivanka Trump, Donald Trump Jr., Tiffany Trump, Barron Trump, Eric Trump | Kinder: Hunter Biden, Ashley Biden, Beau Biden, Naomi Biden |
Donald Trump sorgt bei Wirtschaftsbossen für Verwirrung
Bei Donald Trump ist das nicht viel anders. Auch der 78-jährige Republikaner hat immer wieder mit Aussetzern zu kämpfen. Jüngstes Beispiel: Bei einem Treffen mit etwa 80 Wirtschaftsbossen in der Hauptstadt hat Trump US-Medienberichten zufolge für mächtig viel Verwirrung gesorgt.
So berichtete der Journalist Andrew Ross Sorkin, mehrere Anwesende seien hinterher „ein wenig entmutigt“ und „frustriert“ gewesen. Ein Teilnehmer habe ihm gesagt, dass Trump „keinen klaren Gedanken fassen konnte“. Er sei oft von einem Thema zum nächsten gesprungen, ohne eine klare Linie zu verfolgen. Mit einem Wort: Trump sei „völlig durcheinander“ gewesen.
Wirtschaftsbosse lachen über Ankündigung von Donald Trump
Hier nur ein Beispiel: Laut The Daily Beast hat Trump versprochen, die Unternehmenssteuer von 21 Prozent auf 20 Prozent zu senken. Und warum? Weil dies „eine runde Zahl“ sei. Dass diese Aussage Kopfschütteln ausgelöst haben soll, ist nur zu verständlich: Der Unterschied von einem Prozentpunkt der gesamten Steuerlast des Landes stellt im Hinblick auf die Einnahmen, die die USA erwirtschaften müssen, nun mal eine enorme Summe dar.
Zudem kündigte Trump erneut an, Steuern auf Trinkgelder abschaffen zu wollen. Sorkin zufolge wurde diese Ankündigung mit Gelächter aufgenommen. Schon ein paar Tage zuvor hatte Trump in der Touristenstadt Las Vegas mit diesem maßgeschneiderten Versprechen um Stimmen im Dienstleistungssektor geworben. Ob Trump vor den Wirtschaftsbossen damit Punkte machte, ist zweifelhaft. Sorkin nach verfestigte sich bei den Anwesenden eher der Eindruck, dass Trumps Vorschläge nicht besser oder anders seien als die von Biden.
Trump und Biden treffen bald im ersten TV-Duell aufeinander
Wie aber geht es im Duell der beiden alten Männer weiter? In den Umfragen liegt Trump derzeit knapp vor Biden. Doch so richtig Fahrt nimmt der Wahlkampf erst mit der TV-Debatte am 27. Juni auf. Der erste direkte Schlagabtausch dürfte für Trump und Biden zu einer Art Nagelprobe werden. Das Publikum wird jedenfalls gespannt mitzählen, wem dort weniger peinliche Schnitzer unterlaufen. (cs)