Anouk Aimée ist tot
Sie galt als Vielgeliebte des französischen Films, drehte mehr als 50 Filme. Nun ist die Schauspielerin Anouk Aimée im Alter von 92 Jahren gestorben.
Schon als Teenagerin gab sie sich diesen sprechenden Künstlernamen, als hätte sie vorausgesehen, dass sie immer wieder eine bestimmte Rolle spielen würde: Aimée, »die Geliebte«. Oft spielte sie geheimnisvolle, schöne Frauen, die immer eine Wende in ihrem Leben ersehnten. Seit den Vierzigerjahren wirkte sie in mehr als 50 Filmen mit. Nun ist Anouk Aimée mit 92 Jahren in Paris gestorben.
Anouk Aimée wurde als Nicole Dreyfus in eine Schauspielerfamilie geboren und erhielt Ballett- und Schauspielunterricht. Sie war 14 Jahre alt, als sie erstmals in einem Film mitspielte und den Rollennamen Anouk annahm, aus ihrem zweiten Filmprojekt stammt dann der Nachname.
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Erste Bekanntheit erlangte Aimée durch ihre Hauptrolle im Liebesfilm »Die Liebenden von Verona«. Einer ihrer größten Erfolge ist der mehrfach Oscar-prämierte Klassiker »Ein Mann und eine Frau« (1966). Auch wenn sie öfter in Italien, USA und Deutschland vor der Kamera stand als in Frankreich, galt Aimée als Prototyp der französischen Geliebten.
Aimée hat mit den Großen ihres Fachs gedreht. Sie stand für Marcel Carné, Robert Altman, Claude Lelouch und den italienischen Starregisseur Federico Fellini vor der Kamera, der von ihr sagte, sie sei die »beste Schauspielerin der Welt – nach Giulietta Masina«, Fellinis Ehefrau. Viermal war sie verheiratet, unter anderem mit dem britischen Schauspieler Albert Finney. Aus ihrer zweiten Ehe ging eine Tochter hervor. Mit Warren Beatty und Omar Sharif war sie kurzfristig liiert.
2002 wurde Aimée für ihr Lebenswerk mit einem Ehren-César, dem französischen Filmpreis, ausgezeichnet.