Cate Blanchett als Teil der Mittelschicht? »Dann bin ich eine Giraffe«
Bei den Filmfestspielen in Cannes hat Cate Blanchett für einen Friedrich-Merz-Moment gesorgt. Sie sei Teil der Mittelschicht, sagte der Hollywoodstar. In den sozialen Netzwerken sehen das Nutzerinnen und Nutzer anders.
Cate Blanchett als Teil der Mittelschicht? »Dann bin ich eine Giraffe«
Wo beginnt die Mittelschicht? Diese Frage stellt man sich in Deutschland spätestens seit Friedrich Merz. Der CDU-Chef bezeichnete sich 2018 als Teil der »gehobenen Mittelschicht«. Und sorgte damit einerseits für Verwunderung und Belustigung, aber teils auch für Empörung.
Cate Blanchett hat nun in der Schauspielwelt für einen solchen Friedrich-Merz-Moment gesorgt. Auf einer Pressekonferenz in Cannes sprach sie darüber, wie ihre Erfahrungen als sogenannte »Botschafterin des guten Willens« des Uno-Flüchtlingskommissariats ihre Sichtweise auf die Dinge verändert hätten.
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»Ich bin weiß, ich bin privilegiert«, reflektiert Blanchett in ihrem Statement. Nur, um dann etwas zu sagen, was ihr danach vorgehalten werden sollte: »Ich gehöre der Mittelschicht an.«
Cate Blanchett, ein Teil der Mittelschicht? Um kurz die Grundzüge zu zeichnen: Blanchett ist zweifache Oscar-Preisträgerin, unter anderem berühmt für ihre Rolle als Elbenherrscherin in »Herr der Ringe«. Im Jahr 2018 bezifferte »Forbes« ihr Jahreseinkommen auf 12,5 Millionen Dollar.
Klar, der Begriff »Mittelschicht« ist nicht geschützt. Aber es gibt Definitionen, da liegt die Mittelschicht zwischen knapp 17.000 und rund 45.000 Euro Nettoeinkommen. Zumindest für Deutschland und laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Wohlgemerkt wird diese Definition auf das Nettoeinkommen im Jahr gerechnet und nicht pro 24 Stunden – zumindest in dieser Range befände sich Blanchett. Ein Mittelschichtjahresgehalt pro Tag.
Kritik in den sozialen Netzwerken
Entsprechend sorgen die Aussagen der Schauspielerin für Kritik. »Wenn Cate Blanchett Teil der Mittelschicht ist, bin ich eine Giraffe«, twitterte eine Nutzerin. Ein anderer Nutzer belustigt die Diskussion eher: »Die Promiblase ist urkomisch«, schreibt er. Eine andere Nutzerin nahm Blanchett hingegen in Schutz: Es gehe ihr um ihre Identität und nicht um ihr Bankkonto, schrieb sie.
Es ist nicht das einzige Mal, dass Cate Blanchett bei den Filmfestspielen in Cannes die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Seit Montag rätselt das Netz etwa über ihr Kleid, das sie auf dem roten Teppich trug. Ein potenziell politisches Zeichen für Palästina wurde darin gesehen.