Vincent Kompany im Portrait: Peps Musterschüler

vincent kompany im portrait: peps musterschüler

Manchester United v Burnley FC - Premier League

Von Kai Esser

Julian Nagelsmann? Abgesagt. Hansi Flick? Abgesagt. Ralf Rangnick? Abgesagt. Will nicht doch Thomas Tuchel weitermachen? Nein, auch der hat abgesagt.

Der FC Bayern München bekleckert sich bei seiner Trainersuche aktuell nicht gerade mit Ruhm. Nun sollen die Münchner endlich ihren kommenden Cheftrainer gefunden haben: Vincent Kompany. Der ehemalige belgische Nationalspieler ist gerade frisch mit dem FC Burnley aus der Premier League abgestiegen.

Nicht nur ist er abgestiegen, er ist mit 0,66 Punkten im Schnitt abgestiegen, dem zweitschlechtesten Punkteschnitt eines Trainers in der Premier-League-Historie, der mindestens 25 Spiele gecoacht hat.

Auf den ersten Blick mutet dieser anstehende Trainertransfer wie ein Akt der Verzweiflung an. Frei nach dem Motto "Wenn keiner mehr will, dann nehmen wir eben den Abstiegstrainer aus England, wenn es sein muss."

Und bis zu einem bestimmten Grat mag das auch stimmen. Wie erwähnt, Kompany ist weit weg von der bajuwarischen Wunschlösung.

Allerdings, manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden, wie es so schön heißt. Denn obwohl Kompany und Burnley den Klassenerhalt nicht geschafft haben, gehört der ehemalige Innenverteidiger zu den Trainertalenten des Weltfußballs, dem eine steile Zukunft vorausgesagt wurde.

Vincent Kompany: Der eine Plan und nichts als dieser Plan

Auch, weil Kompany vor dem Abstieg Burnley auf souveränste Art und Weise in eben jene Premier League geführt hat. 46 Spiele, 29 Siege, 14 Remis und nur drei Niederlagen, 101 Punkte.

Viel wichtiger als die Punkteausbeute ist jedoch, wie der ehemalige belgische Nationalspieler das geschafft hat. "Wir haben in jeder Phase des Spiels den Plan, ein Tor zu schießen", sagte er einst. "Es ist mir völlig egal, ob es sich um einen gegnerischen Einwurf oder einen Eckball handelt - wir klären die Situation und schießen auf der anderen Seite ein Tor."

Forsche Ansagen für einen Trainer, dessen Hauptaufgabe es als Spieler war, für die Verhinderung von Toren zu sorgen. "Meine Leidenschaft sind Mannschaften, die Tore schießen wollen. Da spielt es keine Rolle, ob ich Verteidiger war." Eigentlich überflüssig zu erwähnen, welches Team in der Championship-Saison 2022/23 mit 87 die meisten Tore erzielte.

Wie der Belgier Tore erzielen will, ist klar: Kurzpassspiel, Positionswechsel, One-Touch-Fußball. Wo er das gelernt hat, ist fast genau so müßig zu beantworten. "Pep Guardiola hatte einen sehr großen Einfluss auf mich als Spieler." Logisch, wer auch sonst, möchte man reflexartig sagen.

Vincent Kompany: Heimlicher Co-Trainer von Pep

Allerdings hat Kompany nicht nur unter dem Katalanen gespielt oder gar gelernt. Kompany, der nicht immer Stammkraft bei City unter Guardiola war, drückte nebenbei die Schulbank, versank stundenlang in der Videoanalyse. "Ich habe mein eigenes Spiel auf der Software unserer Videoanalysten zerlegt", erklärt der Mann aus dem Brüssler Stadtteil Ukkel.

"Man könnte sagen, dass ich im Hintergrund bereits als Trainer gearbeitet habe." Der Übergang ins Traineramt war fließend - buchstäblich.

Denn bei seiner ersten Station, seinem Heimatverein RSC Anderlecht, war Kompany gar Spielertrainer. Auch wenn er sich selbst nur zwei Mal einsetzte, eine eher aus der Bezirksliga bekannte Praktik kam erst einmal nicht sonderlich gut an. Zumal Kompany zum Start auch nur bedingt erfolgreich war.

Seine Mannschaft fing sich jedoch, auch wenn in Anderlecht "nur" zwei dritte Plätze heraussprangen. Eigentlich zu wenig für den ehemaligen Serienmeister, aber wichtige Erfahrung für den ehemaligen Profi des Hamburger SV. Und: Die Fans waren angetan vom ansehnlichen Fußball, den ihre Mannschaft auf einmal spielte.

Auch die weichen Faktoren stimmen bei Kompany. Als ehemaliger Profi auf allerhöchstem Niveau verfügt er über eine Ausstrahlung, die man nicht lernen oder sich aneignen kann. "Es ist großartig, einen Trainer zu haben, der seinen Glauben auf einen Spieler übertragen kann", erzählte Joshua Zirkzee über den heute 38-Jährigen. Das ehemalige Bayern-Juwel war Spieler unter Kompany bei Anderlecht, zog mittlerweile mit dem FC Bologna in die Champions League ein.

Vincent Kompany: Belgische Ballstaffetten bald in Bayern?

Und warum hat er es dann trotzdem nicht geschafft, Burnley in der Liga zu halten? Mit Ian Maatsen und Nathan Tella verlor der Klub aus dem Norden Englands zwei absolute Leistungsträger.

Wie stark die beiden sind, davon durfte sich mittlerweile die Bundesliga selbst überzeugen. Tella ist mit Bayer Leverkusen auf dem besten Weg zum Double, Maatsen steht als Stammspieler mit Borussia Dortmund im Finale der Champions League. Ihren steilen Aufstieg haben sie auch ihrem ehemaligen Trainer zu verdanken.

Burnley gelang es nicht, die Abgänge adäquat zu ersetzen, um den Spielstil von Kompany rechtzeitig auszufeilen. Ein Spielstil, der durch Xabi Alonso, Roberto de Zerbi und Sebastian Hoeneß immer mehr Anklang findet. Mit Selbstbewusstsein im Gepäck finden die Mannschaften der genannten Hauptübungsleiter immer wieder Lösungen im Ballbesitz und verlieren nie die Ruhe.

Vincent Kompany ist nicht die A-Lösung der Bayern. Seine Anstellung wäre zumindest auch ein kleines Risiko. Aber es wäre ein kalkulierbares Risiko für die Bayern und auch für Kompany. Denn weniger Titel als sein Vorgänger kann er auch nicht holen. Wenn es ihm in kürzester Zeit gelingt, seine Spielidee an der Säbener Straße einzupflanzen, dann brauchen die Bayern keinen Alonso oder Hoeneß, dann haben sie nämlich ihren ganz eigenen modernen Trainer.

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