Abschiebungen in Deutschland um mehr als ein Drittel gestiegen
Laut eines Medienberichtes sind im ersten Quartal dieses Jahres deutlich mehr Menschen ohne Aufenthaltsstatus aus Deutschland abgeschoben worden als im Vorjahreszeitraum. Die meisten Personen wurden demnach nach Nordmazedonien abgeschoben. Mehr als 7000 Rückführungen scheiterten dagegen.
Die Bundespolizei in Frankfurt am Main schiebt einen jungen Mann aus Afghanistan ab dpa/Boris Roessler
Die Zahl der Abschiebungen in Deutschland ist einem Medienbericht zufolge im ersten Quartal des laufenden Jahres um mehr als ein Drittel gestiegen.
Insgesamt seien 4791 Menschen ohne Aufenthaltsstatus bis Ende März aus Deutschland abgeschoben worden, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) in ihrer Donnerstagsausgabe unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeute dies eine Zunahme von rund 34 Prozent.
Bei der Rücknahme von Staatsangehörigen habe Nordmazedonien zwischen Januar und März an erster Stelle gelegen. Es folgen demnach die Türkei und Georgien.
Weiterhin kämen Abschiebungen allerdings oft nicht zustande. Im ersten Quartal des laufenden Jahres seien 7048 geplante Rückführungen gescheitert. Überwiegend waren die Betroffenen laut der „NOZ“ nicht mehr auffindbar oder Flüge seien geplatzt. Deutlich seltener spielten demnach medizinische Gründe eine Rolle.
Die Linken-Politikerin Clara Bünger, welche die Anfrage nach Angaben der „NOZ“ gestellt hatte, warf der Bundesregierung einen „Abschiebewahn“ vor. „Die moralischen Hemmungen scheinen auf der Behördenseite zu schwinden“, sagte sie der Zeitung. Zudem steige die Zahl der Abschiebungen, obwohl es immer weniger ausreisepflichtige Menschen gebe.