Volkswagen verbündet sich mit Rivian: Aktie des Elektroautobauers mit Kurssprung um mehr als 40 Prozent
Paukenschlag in der Autoindustrie: Der Volkswagen-Konzern gründet mit seinem US-Rivalen Rivian ein Joint Venture für Elektroauto-Software. Die Rivian-Aktie schoss nachbörslich um mehr als 40 Prozent in die Höhe.
Volkswagen verbündet sich mit Rivian: Aktie des Elektroautobauers mit Kurssprung um mehr als 40 Prozent
Europas größter Autobauer Volkswagen verbündet sich bei der Entwicklung der nächsten Generation von Autosoftware mit dem US-Elektrofahrzeugbauer Rivian und will bis zu fünf Milliarden Dollar (4,67 Milliarden Euro) in das Projekt investieren. Der Wolfsburger Konzern und Rivian wollen dazu ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, das beiden zu gleichen Teilen gehört.
„Mit der Partnerschaft soll die Softwareentwicklung der Volkswagen Group und von Rivian beschleunigt werden“, hieß es in einer Mitteilung beider Unternehmen vom Dienstagabend. Grundlage für die Software künftiger Elektroautomodelle soll die Technologie von Rivian sein. „Diese wird in den Fahrzeugen beider Unternehmen zum Einsatz kommen“, die noch vor dem Jahr 2030 auf den Markt kommen sollen, erklärte VW.
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Volkswagen hat seine Softwareentwicklung in der Tochter Cariad gebündelt, die aber immer wieder mit Problemen zu kämpfen hat. Weil wichtige Software nicht rechtzeitig fertig geworden war, mussten die Töchter Audi und Porsche sogar die Einführung neuer Modelle verschieben.
„Durch unsere Zusammenarbeit werden wir die besten Lösungen schneller und zu geringeren Kosten in unsere Fahrzeuge bringen", sagte Volkswagen-Chef Oliver Blume (56). „Die Partnerschaft fügt sich nahtlos in unsere bestehende Softwarestrategie (...) ein. Damit stärken wir unser Technologieprofil und unsere Wettbewerbsfähigkeit.“
Drei Milliarden Euro fließen direkt an Rivian
Der Wolfsburger Autokonzern investiert dabei bis zu drei Milliarden Euro in Rivian. Das 2009 gegründete Unternehmen ist an der Technologiebörse Nasdaq rund elf Milliarden Dollar wert, schreibt aber mit seinen Elektro-Pickups und Geländewagen Milliardenverluste. Die Rivian-Aktie schoss nachbörslich um 42 Prozent nach oben – das entspricht rund vier Milliarden Dollar.
In einem ersten Schritt zeichnet VW eine Wandelanleihe über eine Milliarde Dollar, die frühestens im Dezember in Rivian-Aktien umgetauscht werden soll. 2025 und 2026 will Volkswagen je eine weitere Milliarde Dollar in Rivian-Aktien stecken. Für das Joint Venture selbst gibt Volkswagen bis zu zwei Milliarden Dollar aus, ein Teil davon wird bei dessen Gründung, die für Ende 2024 geplant ist, für die Lizenzierung der Rivian-Software fällig.
Von der Partnerschaft könnten damit beide profitieren: Rivian braucht frisches Geld, um die Entwicklung des billigeren und kleineren R2-Geländewagens zu finanzieren, der 2026 auf den Markt kommen soll. Angesichts der massiven Verluste sucht das Unternehmen nach neuen Partnern. Der Handelsriese Amazon, mit dem Rivian eng zusammenarbeite, wollte zuletzt kein frisches Geld nachschießen. Rivian hatte daher die Produktion gedrosselt, um zu sparen.