Reisejournalist über Berliner City: „Vorhof zur Hölle“

reisejournalist über berliner city: „vorhof zur hölle“

Eberswalder Straße, Prenzlauer Berg: Für den Autor eine der furchtbarsten Ecken der Stadt

Auf der Website von Travelbook reist das Auge mit. Es gibt Bilder von palmengesäumten weißen Sandstränden, die Skyline von Sydney poppt auf und ein Bild der berühmten Tempelanlage Angkor Wat. Man soll Lust auf ferne und nahe Ziele bekommen, den Koffer packen und los.

Auch die deutsche Hauptstadt Berlin hat einen eigenen Reiter auf der Startseite, doch wer draufklickt, liest dort gerade an prominenter Stelle die wenig schmeichelhafte Meinung eines gebürtigen Berliners. Und die hat es in sich: Der Travelbook-Autor schreibt in seiner Kolumne, Berlins Stadtzentrum sei für ihn ein „Vorhof zur Hölle“.

Nun ist man ja in Sachen Berlin-Bashing und Metropolen-Meckerei so einiges gewohnt. Ganze Facebook-Kommentarspalten bestehen aus nichts anderem als dem beständigen Einschlagen auf die deutsche Hauptstadt.

Doch auf einem Reiseportal, das nach eigenem Bekunden das Ziel hat, „reisebegeisterten und weltoffenen Menschen Inspiration, Unterhaltung, Wissen und News rund ums Reisen zu bieten“?

Der Autor drückt sich in seinem Beitrag unmissverständlich aus: „Ich hasse heute viele Dinge an meiner Heimatstadt. Und das Zentrum steht für mich symbolisch für einen Vorhof der Hölle, den ich normalerweise nicht mehr freiwillig besuche.“

Er sei „sehr stolzer Spandauer“, wohne dort am äußersten Rand. Wortreich schwärmt der Berliner von der schönen Natur dort, den sauberen Seen, der Nähe zu Brandenburg. Inzwischen hadere er schon damit, wenn er mal eine Einladung zu einer Party im Stadtzentrum bekomme. Das sei nicht immer so gewesen, früher, als Jugendlicher mit dem Skateboard, habe er sich die Innenstadt von Berlin als „magische neue Welt jeden Tag neugierig und staunend ein Stück weiter“ erschlossen.

„Schon eine Fahrt zum Kudamm erschien mir als Kladower damals wie eine Weltreise. Ich erinnere mich an Nächte an der Warschauer Straße, als man über die Gleise bis zum Horizont gucken konnte, und dort absolut nichts war. Keine Mercedes-Benz-Arena, keine East Side Mall, kein RAW-Gelände, einfach nichts“, schreibt der Autor.

Schon damals allerdings sei für ihn die Heimfahrt immer das Schönste gewesen. Doch nach der Fußball-WM 2006 habe sich Berlin endgültig zum Negativen verändert, nun habe sich die Stadt „plötzlich auf den Radar von auch wirklich noch dem allerletzten Reisenden katapultiert“. Und so sei es im Stadtzentrum „immer lauter, noch hektischer und schnelllebiger“ geworden, und er habe die Lust verloren, in diesem Takt noch mitzuhalten. „Denn ein weiteres Problem war leider auch, dass in den Folgejahren auffallend viele Menschen nach Berlin zogen, deren Ego viel zu groß war für den Ort, aus dem sie eigentlich kamen. Diese Egos versuchten dann hier, einen maximalen Raum zu beanspruchen, und das leider häufig auch ohne jede Rücksicht auf ein friedliches Miteinander. Ich sage es ganz deutlich: Berlin ist für mich die Welthauptstadt des Hedonismus, und dieser zeigte mir immer häufiger seine hässliche Fratze.“

reisejournalist über berliner city: „vorhof zur hölle“

Eine andere Welt: Ja, auch Kladow gehört noch zu Berlin.

Der freie Journalist thematisiert im weiteren Verlauf Gewalttaten, Terror, Drogen-Razzien und Hundekot, überfüllte U-Bahnen und den Görlitzer Park, explodierende Mieten und hippe Wahlberliner, die „sicher noch längst nicht alle müde“ seien vom „Hype um sich selbst“.

Er hingegen genieße seit Corona „das Privileg des Vollzeit-Homeoffice“ und habe seinen ländlichen Teil der Stadt noch mehr lieben gelernt, so der 40-Jährige. Die „Versuchungen des coolen Berlin“ brauche er nicht mehr, er gehe lieber Pilze suchen oder angeln.

Manchmal müsse er aber doch noch in die Innenstadt, zum Einkaufen nach Prenzlauer Berg zum Beispiel. „An einem der für mich furchtbarsten Orte Berlins, der Eberswalder Straße“ gäbe es zwei Läden, die er regelmäßig besuche. Am Schluss bittet der Autor die Leser noch, bloß nicht nach Spandau zu kommen und sein geruhsames Außenseiter-Leben dort zu stören.

Nun wüsste man natürlich gern, was andere Berliner oder Berlin-Touristen zu diesem Rant zu sagen haben. Bislang (Stand 28.6.) wurde der Artikel jedoch nicht auf Social Media gepostet – und auf der Seite selber gibt es keine Kommentarfunktion. Man kann aber wohl mit Blick auf die Facebook-Kommentarspalten annehmen, dass der Text viel Zustimmung finden würde. Oder treten vielleicht doch langsam Ermüdungserscheinungen ein vom ständigen Berlin-Bashing? Das wäre ja mal was!

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