Das sind die schönsten Badeseen im Hamburger Südosten
Blauer Himmel, Sonnenschein, Temperaturen um die 25 Grad – endlich Sommerwetter in Hamburg und Umgebung und damit gleichzeitig Start der Badesaison in den Seen der Region. Besonders im Hamburger Südosten und im benachbarten Kreis Herzogtum Lauenburg befinden sich viele beliebte und idyllisch gelegene Badegewässer.
Wo gibt es auch einen Kiosk? Sind Seen wegen Blaualgen gesperrt? Und wo passt Personal der DLRG auf die Badegäste auf? Ein Überblick:
Badeseen im Hamburger Osten: Der Boberger See
Zu den beliebtesten Badeseen im Südosten Hamburgs zählt der Boberger See. Der Baggersee ist inmitten des Naturschutzgebiets Boberger Niederung am westlichen Zipfel des Stadtteils Lohbrügge gelegen. Die Hauptbadestelle liegt am Nordostufer und bietet einen kleinen Sandstrand. Rund um den See finden sich viele gemütliche Plätze, Bäume spenden Schatten.
Neben dem Badespaß bietet das Areal rund um den Baggersee auch weitläufige Fußwege zum Wandern und die malerische Natur der Boberger Dünen. Fußläufig zu erreichen ist der See vom Parkplatz an der Boberger Furt. Das Restaurant Dorfkrug und der Hof Neun Linden am Billwerder Billdeich sind in der Nähe und laden zu einem Imbiss ein.
Hohendeicher See: Viel Service mit Kiosk und Badeaufsicht
Ebenfalls beliebt beide Sonnenhungrigen und Wasserratten ist der Hohendeicher See (auch Oortkatensee) in Ochsenwerder mit Strand und Liegewiese. Während es am westlichen und südlichen Ufer offizielle Badestellen gibt, wird der westliche Bereich auch von Wassersportlern frequentiert. Segeln, Surfen und Stand-up-Paddeln sind auf dem Hohendeicher See erlaubt. Einen abgetrennten Nichtschwimmerbereich gibt es nicht. Wie bei allen Baggerseen ist hier Vorsicht geboten: Durch Abbruchkanten im Wasser kann das Wasser plötzlich sehr tief werden. Für Sicherheit sorgt die DLRG. Die Badeaufsicht ist in der Regel an den Wochenenden vorgesehen.
Um den Aufenthalt dort für die Badegäste noch angenehmer zu machen, sind im Frühjahr Fahrradbügel sowie weitere Sitzbänke, auch als Tisch-Bank-Kombination, aufgestellt worden. Wilde Badezugänge sind geschlossen worden. Neben Toiletten gibt es auch einen Kiosk. Von der S-Bahnstation Tiefstack fährt ein Bus der Linie 120 zum See. Die drei Haltestellen Oortkatenufer, Overhaken und Overwerder der Buslinie liegen alle drei am Hohendeicher See.
Eichbaumsee: Baden wieder erlaubt!
Gute Nachrichten gibt es vom Eichbaumsee, der zwischen Moorfleeter Deich und Dove-Elbe liegt. Denn an der Badestelle Ost darf dieses Jahr wieder gebadet werden. Seit vielen Jahren haben Blaualgen immer wieder den Badespaß im Hamburger Stadtteil Allermöhe verdorben. Vergangenes Jahr wurde der einst beliebte Badesee erstmalig nach 15 Jahren immer mal wieder für kurze Zeit freigegeben.
Für 2024 hob Maren Jarosch von der Umweltbehörde (Bukea) den Daumen – die Wasserwerte sind gut. Sie werden mithilfe von Satellitenbildern wöchentlich überprüft. Doch mit temporären Sperrungen muss aufgrund der Gefahr von massenhaften Blaualgen weiterhin gerechnet werden, wie die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft informiert.
Der Oststrand am Eichbaumsee wurde für das Jahr 2024 freigegeben. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann|Der Oststrand am Eichbaumsee wurde für das Jahr 2024 freigegeben. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann
See Hinterm Horn: Aktuell Vorsicht vor Blaualgen
Eine über 40-jährige Geschichte hat der See Hinterm Horn in den Vier- und Marschlanden. Ende der 1970er-Jahre wurden in Allermöhe Sand und Kies abgetragen, um den Bau der A25 zu ermöglichen. Anschließend wurde das entstandene Loch mit Wasser geflutet. Heute ist der See eine beliebte Adresse in Hamburgs Südosten. Am nordwestlichen Ufer befindet sich die Badestelle mit einem Sandstrand und einer 20 Meter breiten Liegewiese. Es gibt keinen abgetrennten Nichtschwimmerbereich.
Doch wie der Eichbaumsee hatte auch der See Hinterm Horn im vergangenen Jahr mit Blaualgen zu kämpfen. Auch Mitte Juni dieses Jahres sind dort wieder Blaualgen nachgewiesen worden. Badegäste sollten auf eine grünlich-türkise Färbung des Wassers achten. Wenn die Füße im knietiefen Wasser nicht mehr zu sehen sind, sollte nicht gebadet werden. Kinder sollten dann auch nicht am Ufersaum spielen. Aktuelle Informationen zu Blaualgen und Sperrungen unter https://www.hamburg.de/badegewaesser/.
Allermöher See: Badefreuden auch für Nichtschwimmer
Südöstlich des Neubaugebietes Neuallermöhe bietet der Allermöher See Rasenflächen und einen Sandstrand zum Entspannen. Die Badestelle befindet sich am nordöstlichen Ufer. An die große Liegewiese schließt sich ein etwa zehn Meter breiter Sandstrand an. Im Wasser ist ein Nichtschwimmerbereich abgetrennt. Die Badestelle ist mit Rettungsring und Notrufsäule ausgestattet. In der Nähe befindet sich ein Spielplatz.
Doch Vorsichzt! Da es sich auch hier um einen Baggersee handelt, gibt es schon in Ufernähe Abbruchkanten, an denen das Wasser unvermittelt sehr tief wird. Der Verein Sicheres Wasser (SiWa) übernimmt die Badeaufsicht, in der Regel an den Wochenenden von 14 bis 19 Uhr sowie in den Sommerferien täglich von 14 bis 19 Uhr.
Müssener See: Geheimtipp mit schattiger Liegewiese
Auch wenn es in den Vier- und Marschlanden schon viele attraktive Adressen zum Baden gibt, endet der Wasserspaß nicht an der Grenze zu Schleswig-Holstein. In der Nähe von Schwarzenbek liegt der Müssener See. Die Badelagune gilt als Geheimtipp. Die Liegewiese ist umgeben von Bäumen und selbst an heißen Tagen ist es meist möglich, noch ein freies Plätzchen zu finden.
Schon im Kreis Herzogtum Lauenburg gelegen ist der Müssener See. © SiWa | Carsten Neff | SiWa | Carsten Neff|Schon im Kreis Herzogtum Lauenburg gelegen ist der Müssener See. © SiWa | Carsten Neff | SiWa | Carsten Neff|Schon im Kreis Herzogtum Lauenburg gelegen ist der Müssener See. © SiWa | Carsten Neff | SiWa | Carsten Neff|Schon im Kreis Herzogtum Lauenburg gelegen ist der Müssener See. © SiWa | Carsten Neff | SiWa | Carsten Neff
Es gibt einen Nichtschwimmerbereich, in dem der Verein Sicheres Wasser (SiWa), der für die Bewachung der Badestelle zuständig ist, auch Schwimmkurse anbietet. Beaufsichtigt wird der Müssener See bei schönem Badewetter an den Wochenenden von 14 bis 19 Uhr, in den Sommerferien täglich von 14 bis 19 Uhr. Wer mit Kindern da ist, findet rund um das Gelände viele Orte zum Spielen: Es gibt eine Skaterbahn, ein Volleyballfeld, einen Sportplatz und einen Spielplatz.
Prüßsee: Auf dem Wasserweg erreichbar
Mitten im Naturpark Lauenburgische Seen ist die Badeinsel Güster im Amt Büchen gelegen. Die Badestelle befindet sich auf dem Campingplatz südlich des Ortszentrums am Südufer des Prüßsees. Der Kiessee ist bis zu 17 Meter tief und wird nicht überwacht. Allerdings gibt es einen Nichtschwimmerbereich, der durch eine Kette von den tieferen Gefilden abgetrennt ist. In der Nähe der Badestelle befinden sich ein Restaurant sowie auf dem Campingplatz Toiletten- und Duschräume. Badestrandbesucher ab 15 Jahren zahlen 3 Euro, Kinder von 4 bis 14 Jahren 2 Euro.
Das Charmante am Prüßsee ist, dass dieser auf ganz unterschiedlichen Verkehrswegen zu erreichen ist. Für Autofahrer gibt es ganz in der Nähe der Rezeption des Campingplatzes einen kostenpflichtigen Parkplatz. Doch auch auf dem Wasser ist der Prüßsee zu erreichen. Bei Kilometer 37,3 des Elbe-Lübeck-Kanals befindet sich die Einfahrt zum Prüßsee. Zu beachten ist eine Brücke mit einer Höhe von 4,50 Meter und der maximale Tiefgang von 1,50 Meter.
Der Schaalsee gehört zu den ruhigeren Badeseen in der Region. © HA
Östlich der Ortschaft Basedow am Elbe-Lübeck-Kanal liegt der Lanzer See. Einst ein Baggersee, der im Zuge eines Kiesabbaus entstanden ist, ist er heute ein Naturidyll. Erfrischungen und Snacks bietet das Gasthaus Lanzer See, sanitäre Anlagen sind auf dem nahe gelegenen Campingplatz vorhanden.
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Wasserqualität im Kreis Herzogtum Lauenburg sehr gut
Mit seinen 72 Metern ist der Schaalsee der tiefste See Norddeutschlands. Viele kleine Uferstellen laden rund um den See in das glasklare Wasser ein. Die Badestelle in Zarrentin – der See liegt in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern – bietet Rutsche, Spielmöglichkeiten und einen Imbiss. Reizvoll ist das nostalgische Badehäuschen. Der Badestrand ist bei schönem Wetter am Nachmittag bewacht. Der Eintritt zum Freibad ist kostenfrei. Geöffnet ist das Bad bis Mitte September täglich von 10 bis 19 Uhr.
Wie auch in den Hamburger Badeseen haben die Messungen des Kreises Herzogtum Lauenburg gute Wasserwerte ergeben. „Die hygienische Qualität der Badegewässer ist zu Beginn der Badesaison an allen Badestellen des Kreises ausgezeichnet“, berichtet Kreissprecher Tobias Frohnert. Es können aber Zerkarien oder Blaualgen entstehen, deren Entstehung durch menschliche Einflüsse wie Düngung verstärkt wird.
Um die Wasserqualität zu gewährleisten, sollten Badegäste keine Abfälle liegen lassen, die vorhandenen Sanitäranlagen liegen lassen, Haustiere von den Badeseen fern halten und das Füttern der Wasservögel unterlassen. Wer sich über die Wasserqualität der Seen informieren möchte, findet Informationen dazu auf den Seiten www.badewasserqualitaet.schleswig-holstein.de.