„Elli - Ungeheuer geheim“: Filmkritik zum deutschen Zeichentrickfilm
„Elli - Ungeheuer geheim“: Filmkritik zum deutschen Zeichentrickfilm
Poster zum Zeichentrickfilm „Elli - Ungeheuer Geheim”
Die Sommerferien stehen bevor und damit eine Menge Gelegenheit, mal wieder einen Familienfilm im Kino zu schauen. Wie wäre es mit der deutschen Produktion „Elli - Ungeheuer Geheim”? Darin geht es um ein Gespenstermädchen, das nicht spuken will und auf der Suche nach ihrem Onkel neue Freunde findet.
Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!
Der deutsche Zeichentrickfilm „Elli - Ungeheuer Geheim“ möchte ab dem 27. Juni die jüngeren Monster- und Gespensterfans in die Kinos locken. Nach der Bilderbuchvorlage von Klaus Baumgart („Lauras Stern“) entstand unter der Regie von Piet de Rycker und Jesper Møller ein charmanter Kinderfilm. Darin geht es um ein 13-jähriges Gespenstermädchen namens Elli (gesprochen von Dalia Schmidt-Foss), das aus ihrem Zuhause vertrieben wird. Von Drohnen verfolgt, die alle Monster und Andersartige einfangen wollen, ist sie auf der Suche nach einem neuen Domizil. Dabei gerät sie in eine Geisterbahn auf dem Jahrmarkt und trifft auf drei ungewöhnliche Gestalten: Die liebenswerte Yetidame Martha, den Vampir Vangrufti und den zurückhaltenden Knarf Frankenstein.
Auch sie haben Angst, von den Drohen eingefangen zu werden und wollen zunächst lieber unter sich bleiben um weniger Aufmerksamkeit auf ihre Außenseitergruppe zu lenken. Doch als sie entdeckt werden, ist es gut, dass Elli dabei ist, denn gemeinsam ist man nun mal einfach stärker. Und schließlich müssen die Drohnen ja von jemandem aufgehalten werden.
Wie kommt „Elli - Ungeheuer Geheim” rüber?
Die Animation des Filmes ist absolut gelungen. Auch die einzelnen Filmcharaktere sind ansprechend gestaltet, besonders Yeti Martha in ihrem Ballettröckchen wird viele Kinder begeistern. Sie ist es auch, die von den Hauptcharakteren am meisten heraussticht, bei den anderen Figuren kommt hingegen das Gefühl auf, sie irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Das kann für kindliche Zuschauer vielleicht ein Pluspunkt sein, denn so fällt die Identifikation gleich leichter. Das Publikum kann sicher auch Ellis größten Wunsch gut nachempfinden: Sie hätte so gerne eine eigene Familie. Aufgewachsen bei ihrem strengen Onkel Chamberlain (Oliver Kalkofe), der von den Drohen mitgenommen wurde, fehlte ihr schon immer die familiäre Geborgenheit. Könnten ihre neuen Bekannten diese Rolle einnehmen? Nach anfänglicher Skepsis geht die Truppe zusammen durch dick und dünn und zeigt, wie man Hindernisse und Befangen überwinden kann, um als Team daran zu wachsen.
Fazit
Monster, Zombies, Vampire und Co. sind nicht nur ein Trend in erwachsenen Sehgewohnheiten, auch das Kinderprogramm wird bereits seit Jahren von Filmen und Serien wie „Hotel Transsylvanien“, „Die Monster AG“ oder „Super Monsters“ mitbestimmt. Kann „Elli“ da überhaupt mithalten?
Zunächst muss man im Hinterkopf behalten, dass die erfolgreiche Buchvorlage tatsächlich schon vor 16 Jahren erschien und damit den aktuellen Gruseltrend im Kinderzimmer quasi mitgeprägt haben könnte. Elli ist jedoch nicht wirklich gruselig. Sie wehrt sich dagegen, Menschen zu erschrecken und plädiert für ein freundliches Miteinander.
Der deutsche Film kommt mit der FSK-Wertung von 0 jedenfalls ziemlich zahm daher. Aufregend ist es für kleine Zuschauer:innen zwar schon, wenn es auf eine turbulente Verfolgungsjagd geht, aber nicht in dem Maße, dass sie danach Alpträume bekommen könnten. Denn die wichtigste Message von „Elli“ ist am Ende: Zusammen ist man stärker und überwindet die scheinbar größten Hindernisse.
Auch wenn es für „Elli - Ungeheuer Geheim“ nicht leicht sein wird, gegen Alles steht Kopf 2 anzukommen, und das auch noch zu den beginnenden Sommerferien, sprechen wir eine Empfehlung aus und vergeben dreieinhalb bis vier Sterne.
Poster zu „Elli - Ungeheuer geheim“