Wal vor Kroatiens Küste aufgetaucht – Experten schlagen Alarm
Tier durchschwimmt Kanal
Wal vor Kroatiens Küste aufgetaucht – Experten schlagen Alarm
Ein Wal im Mittelmeer: Nach mehreren Sichtungen warnt ein kroatischer Nationalpark vor den Meeressäugern. Die Art ist noch ein Rätsel.
Mljet – Wale verbindet man mit weitläufigen Ozeanen, doch auch im Mittelmeer treten sie auf. Auch in der Adria treten sie auf, so auch kürzlich: Im Mljet-Kanal zwischen Polače und Trstenik wurde am Montag, den 10. Juni 2024, ein Exemplar der majestätischen Tiere gesichtet.
Die Beamten des Nationalparks Mljet starteten daraufhin einen öffentlichen Appell bei Facebook: Touristen und Einheimische wurden darin dringend gebeten, sich dem Meeressäuger nicht mit Booten zu nähern und alle Sichtungen unter der E-Mailadresse [email protected] zu melden, um die Überwachungsbemühungen zu unterstützen.
Kroatien: Walart in der Adria noch nicht identifiziert
Vertreter des Nationalparks haben mehrere Berichte über die Sichtung erhalten, konnten die Art jedoch noch nicht identifizieren. Auch letztes Jahr wurden Walgruppen in der Gegend gesichtet: Damals tauchten in der Nähe von Vis Wale und in der Nähe von Vela Luka mehrere Finnwale auf.
Laut der Deutschen Stiftung Meeresschutz ist die Adria kein „Hotspot“ für Whalewatching, doch man könne „gelegentlich“ Wale dort sehen. Dabei sind vier Walarten in der Adria nachgewiesen: zwei verschiedene Zahnwalarten (Pottwal und Cuvier-Schnabelwal), sowie zwei Bartenwalarten: Finn- und Buckelwal. Alle Arten sind streng geschützt. Aufregung gab es zuletzt um ein Kreuzfahrtschiff, das ohne es zu merken einen Wal mit in einen Hafen schleppte.
So sollte man sich bei einer Walsichtung im Urlaub verhalten
Die Stiftung empfiehlt, bei einer Begegnung mit dem Wal das Schwimmen zu vermeiden und dem Wal auf keinen Fall hinterherzujagen. Ein Mindestabstand von 100 Metern sollte gewahrt werden. Je mehr Boote in der Nähe sind, desto größer stollte der Abstand zu den Walen sein. „Sie könnten sich sonst eingekesselt oder bedrängt fühlen“, heißt es. Auch solle man – das versteht sich von selbst – keinen Abfall über Bord werfen. Wale können an verschluckten Plastiktüten sterben.
Buckelwal und Miniqualle - Gasometer zeigt „Planet Ozean“
Man solle zudem nicht länger als 30 Minuten in der Nähe der Tiere bleiben, es sei denn, die Wale folgen dem Boot. Auf keinen Fall solle man auf die Meeressäuger zufahren. Berührungen solle man dringend vermeiden, auch aufgrund von möglichen Krankheitsübertragungen. Wer als Schimmer oder Taucher zufällig einem Wal begegnet, legt am besten „die Arme an den Körper“. Weiter heißt es: „Bewegen Sie sich ruhig und ohne Hektik. Genießen Sie den Augenblick in Ruhe und mit Respekt.“
Whale Watching: So erkennen Sie einen verantwortungsbewussten Veranstalter
Wer ein krankes, verletztes oder totes Tier findet, soll umgehend die Wasserschutzpolizei, Hafenmeisterei oder gegebenenfalls eine örtliche Naturschutzorganisation kontaktieren. Jüngst verendeten fast 100 Wale an einem Strand.
Wer sich bei einem Veranstalter zum Whale Watching anmeldet, sollte darauf achten, dass dieser keine „Sichtungsgarantie“ ausstellt. Dies deutet darauf hin, dass es sich um keinen verantwortungsbewussten Veranstalter handelt. „Auch Veranstaltungen mit Party und Musik haben nichts mit naturverträglicher Beobachtung zu tun“, heißt es. IPPEN.MEDIA hat außerdem bei den Walforschern des Tethys Research Institutes in Mailand in Italien nachgefragt, ob und warum Walsichtungen im Mittelmeer künftig häufiger passieren könnten, bisher aber keine Antwort erhalten.
Wale entwickelten sich vor etwa 50 Millionen Jahren aus Landwirbeltieren. Sie umfassen heute etwa 80 verschiedene Arten. (cgsc)