Supervulkan bei Neapel: Gigantische Evakuierung wird geprobt

supervulkan bei neapel: gigantische evakuierung wird geprobt

An keinem anderen Ort in Europa leben so viele Menschen in unmittelbarer Nähe eines aktiven Vulkans wie im Großraum Neapel. Sollten die Phlegräischen Felder ausbrechen, würde es die Leben von 1,3 Millionen Menschen für immer verändern. Die schweren Erdbeben der vergangenen Wochen wären dann nur ein Vorgeschmack.

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Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, haben die Regierung in Rom und der italienische Katastrophenschutz ihren Notfallplan überarbeitet. Er teilt das Gebiet um den Vulkan in Risikozonen ein und soll im Falle schwerer Beben oder gar eines Ausbruchs die Evakuierungen regeln. Im kommenden Oktober wollen die Behörden den Plan erstmals testen, im Rahmen einer großangelegten Katastrophenschutzübung.

Notfallplan: So soll die Evakuierung ablaufen

Sollte es zu einem Ausbruch kommen, so sieht der Evakuierungsplan der Regierung zwei Phasen vor: In der „Vor-Alarm“-Phase können die Bürger und Bürgerinnen freiwillig ihre Häuser verlassen und werden dabei staatlich unterstützt. In der „Alarm-Phase“ müssen alle Personen in der roten Zone das Gebiet verlassen. Diese Zone mit ihren rund 500.000 Anwohnern umfasst die Hafenstadt Pozzuoli, die Gemeinden Quarto, Monte di Procida, Giugliano und Bacoli, sowie einige Viertel Neapels. Für die Evakuierung sind 72 Stunden, also drei Tage, vorgesehen. Priorität hätte die Räumung von Krankenhäusern und Altenheimen, die Sicherung von Kultureinrichtungen, der Umzug von Gefangenen, sowie die Evakuierung der Anwohner, die die Gegend per Bus, Bahn und Schiff verlassen sollen.

Bei der Großübung im Oktober soll das folgendermaßen ablaufen: Der Zivilschutz und die Feuerwehr werden Zelte aufstellen, um die Bevölkerung zu informieren. Die Evakuierten werden in die Auffanglager gebracht, wo Busse bereitstehen, die sie im Ernstfall von dem gefährdeten Gebiet wegbringen. Als Vorbild dient eine groß angelegte Übung, die bereits 2019 in den Campi Flegrei stattfand. Freiwillige Helfer verließen damals die Gegend entlang von Evakuierungsrouten in Bussen.

Betroffene sollen auf andere Regionen aufgeteilt werden

Sollte es tatsächlich zu einem Ausbruch kommen, sieht der Plan vor, die Bevölkerung im Großraum Neapel auf 14 verschiedene Gebiete in Italien zu verteilen. Jeder Teil des Vulkangebiets ist einer bestimmten italienischen Region zugeordnet. Die Regionen müssen dann unter anderem Notunterkünfte, Gesundheitsversorgung, sowie Schulen für die Geflüchteten organisieren.

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Die größte Zahl der Betroffenen, ca. 77.000 Personen, soll von der Lombardei – der größten und reichsten italienischen Region – aufgenommen werden. Hier sollen die Menschen auf dem Mailänder Messegelände untergebracht werden, das wegen der Nähe zu einem Bahnhof und zwei Krankenhäusern von strategischer Bedeutung ist.

8.653 Personen sollen von Südtirol, 71.000 von der Stadt Rom aufgenommen werden. Mehrere tausende Menschen sollten nach Süditalien ziehen, die Insel müsste laut Plan etwa 40.000 Personen betreuen. Schätzungen der Regierung zufolge würde die Versorgung der Menschen aus dem Vulkangebiet rund 150 Millionen Euro im Monat kosten.

Enge Straßen, Menschenmassen: Zuständige sehen Probleme bei Evakuierung

Im Rahmen einer Katastrophenschutzübung wurden in den vergangenen Tagen bereits vier Schulen mit mehreren hundert Schülern in Pozzuoli und dem Neapolitaner Stadtteil Bagnoli vorübergehend evakuiert. Es gehe darum, die Kommandoebenen der kommunalen und regionalen Strukturen zu testen, die im Notfall eingeschaltet würden, teilten die Behörden mit.

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„Wir arbeiten im Einklang mit den anderen italienischen Regionen und den Behörden zusammen, um die Fluchtwege zu verbessern“, berichtete der Bürgermeister von Bacoli Josi Della Ragione gegenüber unserer Redaktion. „Bei uns sind die Straßen eng, es ist nicht einfach, eine Massenauswanderung zu organisieren.“ Er hofft, dass sich viele Bürger im Oktober an dem Testlauf beteiligen werden. Es sei wichtig, dass die Bevölkerung gründlich über den Evakuierungsplan informiert werde.

Supervulkan: Gefahr lauert im Boden

Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) beschreibt die Phlegräischen Felder als eine Art „riesigen Schnellkochtopf“. Unter der Oberfläche liegt eine Magmablase, die durch Risse im Erdreich Gase und heißes Wasser entweichen lässt. Wenn diese Risse durch Ablagerungen wieder verstopft werden, steigt der unterirdische Druck an, was zu Erdbeben führen kann. Ein Ausbruch des Supervulkans gilt laut Experten vorerst eher als unwahrscheinlich. Doch angesichts der seismischen Aktivität der vergangenen Monate will die Regierung keine unnötigen Risiken eingehen und die Bevölkerung auf das schlimmste Szenario vorbereiten.

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Der Supervulkan sorgte zuletzt für Schlagzeilen, als dort das stärkste Erbeben seit 40 Jahren verzeichnet wurde. Auch in den Wochen danach bebte immer wieder die Erde, unter anderem in der Millionenstadt Neapel. Bräche der Supervulkan aus, würden ganz Italien und Europa es zu spüren bekommen. Denn dann rechnen Experten mit einer riesigen Aschenwolke, die nicht nur den Stiefelstaat, sondern auch viele Teile Europas überziehen könnte.

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