Gänsehaut-Momente: Gruß für den Franz – und Emilia feiert mit Papa
Heidi Beckenbauer bringt den EM Pokal ins Stadion und mit Grüßen in den Himmel zu ihrem Franz.
Deutschland feiert EM. Dieser Traumstart wird eine Euphorie auslösen. Am Freitagabend gab es die lauten Sprechchöre von den Tribünen, aber es gab auch viele kleine emotionale Momente.
Tränen der Rührung mussten sich schon zur Eröffnung viele in der Münchner Arena aus dem Augenwinkel wischen. Kurz vor dem Anpfiff des Auftaktspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland brachte Franz Beckenbauers Witwe Heidi den silbernen Henri-Delaunay-Pokal auf den Rasen, begleitet von den EM-Ikonen Jürgen Klinsmann und Bernard Dietz. Zunächst ist lauter, anhaltender Applaus im Stadion zu hören. Die Fußball-Welt ehrt Franz Beckenbauer. Bevor sie den Rasen wieder verließ, bleibt Heidi Beckenbauer stehen - und wirft einen Kuss und einen langen Blick gen Himmel.
Gänsehaut bei den Fans.
Die bunte Eröffnungsfeier der Europameisterschaft.
Die knapp 15 Minuten langen Eröffnungsfeier zuvor hatte mit einer Tanzperformance begonnen. Zwei große Banner mit dem Schriftzug „Welcome to Germany“ („Willkommen in Deutschland“) waren zu sehen. Zudem wurde Pyrotechnik gezündet. Für diese hatte das Münchner Kreisverwaltungsreferat zunächst Bedenken geäußert, den Ablauf der Show dann aber genehmigt. Kreativer Kopf der Eröffnungsfeier war Carlos Navarrete-Patiño, der auch schon Shows des Internationalen Olympisches Komitees, der Formel 1 und des Cirque du Soleil inszeniert hat.
Beckenbauer war im Januar im Alter von 78 Jahren gestorben, der deutsche Fußball-Kaiser war Spielführer beim ersten EM-Triumph Deutschlands 1972. Klinsmann und Dietz waren die Kapitäne bei den EM-Titeln 1996 und 1980.
Niclas Füllkrug genießt den Moment mit Tochter Emilia.
Das Strahlen von Kinderaugen sorgte nach dem Abpfiff für den nächsten emotionalen Moment des Abends.
Für Niclas Füllkrug zählten nach dem Traumstart in die EM nämlich nicht nur der Sieg und sein Tor, sondern vor allem auch die Momente mit seiner Tochter auf dem Rasen. Kurz nach dem Schlusspfiff hatte sich der Stürmer seine kleine Emilia geschnappt, dann genossen beide die Zweisamkeit. „Das war ein kleiner Moment für uns, wo wir uns Bilder geschaffen haben, die für immer bleiben“, sagte der Stürmer nach dem 5:1-Sieg sichtlich gerührt.
Emilias Strahlen erst auf dem Arm und dann auf den Schultern war nicht zu übersehen. Wie der Papa trug sie ein Deutschland-Trikot mit der Nummer 9.
„Ich habe das schon das eine oder andere Mal gemacht. Meiner Tochter ist es immer ganz wichtig, dass wir gewinnen. Die fiebert immer ganz doll mit. Dann habe ich den Moment gesehen, weil sie sehr weit unten war an der Bande und habe mir gedacht: Komm, jetzt nimmst du sie mit auf dem Platz, weil sie sich da immer tierisch drüber freut“, sagte der 31-Jährige, der in der 68. Minute zum zwischenzeitlichen 4:0 getroffen hatte. â–