Schwere Vorwürfe gegen früheren Bischof
Heinrich Maria Janssen, Bischof von Hildesheim, am Rande der Bischofskonferenz in Fulda 1979.
Gegen den früheren Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen gibt es neue Missbrauchsvorwürfe. Wie das katholische Bistum mitteilte, haben sich drei mutmaßlich Betroffene gemeldet, die dem 1988 verstorbenen Bischof vorwerfen, sie im Alter zwischen acht und zwölf Jahren über längere Zeit schwer sexuell missbraucht zu haben. Der Beraterstab zur sexualisierten Gewalt im Bistum hält die Vorwürfe für plausibel. Janssen ist damit der erste deutsche Bischof, gegen den persönlich plausible Missbrauchsvorwürfe erhoben werden.
Bischof Heiner Wilmer äußerte, er sei wegen „der Schwere der geschilderten Taten „schockiert und fassungslos“. Gegen Janssen waren schon vor mehreren Jahren Missbrauchsvorwürfe erhoben worden. Eine unabhängige Untersuchung konnte die Vorwürfe 2021 allerdings weder erhärten noch entkräften. Täter seien unter ihm jedoch geschützt worden. Janssen hat das Bistum Hildesheim über einen sehr langen Zeitraum von 1957 bis 1982 geleitet.
Weihbischof Heinz-Günter Bongartz äußerte angesichts der neuen Vorwürfe, dass nun die Möglichkeit einer Umbettung Janssens aus der Bischofsgruft im Hildesheimer Dom geprüft werde. Die Gruft sei blickdicht verschlossen und mit einer Hinweistafel versehen worden.