Tour de France: Alles, was Sie zum Start der Tour de France wissen müssen

Die Tour de France beginnt dieses Jahr in Italien und endet in Nizza. Die beiden Favoriten kommen in unterschiedlicher Form. Und vor etwas haben wieder alle Angst.

tour de france: alles, was sie zum start der tour de france wissen müssen

Sie sind wieder die großen Favoriten: Der Sieger der letzten beiden Jahre Jonas Vingegaard und Tadej Pogačar.

Warum geht es in Italien los?

Der Grand Départ ist am Samstag in Florenz. Mittlerweile ist es schon eine kleine Tradition, dass die Tour de France außerhalb Frankreichs beginnt. Nach Kopenhagen 2022 und Bilbao im vergangenen Jahr ist nun die Stadt am Arno an der Reihe – zum ersten Mal überhaupt beginnt die Tour in Italien. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Vor genau 100 Jahren gewann Ottavio Bottecchia als erster Italiener die Tour, außerdem ehrt die Radsport-Welt in der Emilia Romagna auch den Toursieger von 1998, Marco Pantani, der vor 20 Jahren starb.

Eine weitere Premiere: Zum ersten Mal überhaupt endet die Tour de France nicht in Paris auf der Champs Élysées – wegen der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Paris ist die Zielankunft diesmal in Nizza.

Wann wird es spannend?

Gleich am ersten Tag. Es wird kein gemütliches Einfahren geben, keine 200 Kilometer lange Flachetappe und einen Massensprint zu Beginn. Die erste Etappe führt von Florenz durch die Apenninen an die Adria. Gleich sieben Anstiege müssen die Fahrer überwinden, darunter die Côte de San Leo: viereinhalb Kilometer bei fast acht Prozent Durchschnittssteigung. Gut möglich, dass einer der Favoriten auf den Toursieg am ersten Tag gewinnt.

Für alle, die etwas in der Gesamtwertung reißen wollen, ist die erste Etappe eine komplizierte Angelegenheit. Die Straßen der Emilia Romagna sind eng, die Abfahrten technisch und gefährlich. Das Peloton ist zum Tourstart immer nervös – besonders in einer von schweren Stürzen geprägten Saison. Es gilt der alte Spruch: Am ersten Tag kann man die Tour nicht gewinnen, man kann sie aber verlieren.

Gleiches gilt für die vierte Etappe, wenn die Tour in Frankreich ankommt. Dann müssen die Fahrer auf den ersten Berg der höchsten Kategorie: den Col du Galibier. An den hat insbesondere Top-Favorit Tadej Pogačar keine guten Erinnerungen, vor zwei Jahren verlor er auf einer Etappe mit dem Galibier die Tour an Jonas Vingegaard.

Wer sind die Favoriten?

Zwei Fahrer teilen sich die letzten vier Gesamtsiege: der Däne Jonas Vingegaard (2022 & 2023) und der Slowene Tadej Pogačar (2020 & 2021). Sie sind wieder die beiden Top-Favoriten, reisen allerdings in völlig unterschiedlichen Verfassungen zur Tour: Pogačar ist seit Saisonbeginn in enorm starker Form. Er gewann im Frühjahr mehrere Eintagesrennen und holte Ende Mai den Gesamtsieg bei der zweitwichtigsten Landesrundfahrt, dem Giro d’Italia – mit fast zehn Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten.

Vingegaard hingegen stürzte bei einem Vorbereitungsrennen im Baskenland schwer, brach sich das Schlüsselbein und mehrere Rippen, hatte eine perforierte Lunge. Der Tourauftakt wird sein erster Renntag seit dem Sturz sein. Zwar war der Däne nun wochenlang im Höhentraining, wie seine Form aber wirklich ist, wissen nur er und sein Team.

Wer hat Außenseiterchancen?

Hinter den beiden Top-Favoriten lauern Primož Roglič und Remco Evenepoel. Beide haben bereits große Rundfahrten gewonnen, aber noch nie die Tour de France – und beide waren in denselben Sturz verwickelt wie Jonas Vingegaard. Insbesondere Roglič hat ein paar Rechnungen offen: Tadej Pogačar schnappte ihm vor vier Jahren auf der zweitletzten Etappe den Toursieg vor der Nase weg, Vingegaard überholte ihn als Anführer der Jumbo-Visma-Mannschaft. Nun fährt der Slowene für das deutsche Team Red Bull-Bora-hansgrohe.

Und die anderen Trikots?

Das Grüne Trikot des besten Sprinters will Jasper Philipsen verteidigen. Mit vier Etappensiegen war der Belgier im vergangenen Jahr der dominierende Mann auf den flachen Etappen. Unterstützt vom Weltmeister Mathieu van der Poel wird es wieder schwer, Philipsen zu schlagen. Seine beiden härtesten Konkurrenten sind wohl zwei Landsmänner: Wout van Aert und Arnaud De Lie. Außenseiterchancen hat der Däne Mads Pedersen.

Das Rennen um das Weiße Trikot des besten Jungprofis ist zum ersten Mal seit Jahren wieder spannend – weil Tadej Pogačar 25 Jahre alt geworden und aus dieser Wertung gefallen ist (seine vier Weißen Trikots bei vier Teilnahmen sind übrigens Rekord). Vielversprechendster Anwärter dürfte, neben Remco Evenepoel, der Spanier Carlos Rodriguez sein, im Vorjahr wurde er Gesamtfünfter. Der Kolumbianer Santiago Buitrago und der US-Amerikaner Matteo Jorgenson haben ebenfalls Chancen.

Wer das legendäre gepunktete Trikot des besten Bergfahrers gewinnen wird, ist am schwierigsten vorherzusagen. Oft kämpfen Fahrer, die ursprünglich im Gesamtklassement Ambitionen hatten, aber abgehängt wurden, anschließend um die Bergpunkte. Vorjahressieger Giulio Ciccone ist wieder dabei.

Welche Etappen werden entscheidend?

Neben den beiden schweren Etappen der ersten Woche könnten die Pyrenäen-Etappen in der zweiten Tourwoche vorentscheidend werden. Etappe 14 führt die Fahrer über den berüchtigten Col du Tourmalet, an dem Jonas Vingegaard und Tadej Pogačar im Vorjahr bereits alle anderen Konkurrenten abhängen konnten. Etappe 15 endet auf dem Plateau de Beille – ein knallharter, 16 Kilometer langer Anstieg am Ende einer 200 Kilometer langen Etappe.

Sollte Jonas Vingegaard in Form sein, hat er sich sicherlich die 19. Etappe zur Skistation Isola 2000 fett angestrichen im Kalender. Es ist die Königsetappe am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli: drei Alpenpässe der höchsten Kategorie, alle fast oder mehr als 20 Kilometer lang, mit Durchschnittssteigungen von sechs bis sieben Prozent. In solchen Anstiegen gelang es dem Dänen in den vergangenen zwei Jahren, Tadej Pogačar zu knacken (2022 am Col du Granon, 2023 am Col de la Loze).

Außerdem werden die Zeitfahren eine Rolle spielen, insbesondere das zweite: Zum ersten Mal seit 1989 endet die Tour de France nämlich mit einem 33,7 Kilometer langen Rennen gegen die Zeit. Im vergangenen Jahr war das Zeitfahren vorentscheidend, als Jonas Vingegaard die gesamte Konkurrenz in Grund und Boden fuhr (und sich unangenehmen Fragen stellen musste). Anders als bei den Ankünften in Paris wird also auch auf der letzten Etappe noch um jede Sekunde gekämpft.

Was könnte leider auch entscheiden?

Corona, mal wieder. Pogačar berichtete auf einer Pressekonferenz in Florenz, er habe zehn Tage vor dem Tourstart Corona gehabt, versicherte aber, er habe sich gut erholt. "Es war nicht so schlimm und ging schnell vorbei." Der US-Amerikaner Sepp Kuss, der in den vergangenen Jahren einer der wichtigsten Helfer von Jonas Vingegaard war, kann hingegen wegen einer Coronainfektion gar nicht mitfahren. Und Remco Evenepoel trägt wieder Maske. Er weiß, wie es ist, als Gesamtführender einer großen Rundfahrt an einer Coronainfektion zu scheitern: Vor einem Jahr stoppte ihn das Virus beim Giro d’Italia. Sowas wollen beim wichtigsten Radrennen des Jahres natürlich alle vermeiden. "Mir geht es gut, aber ich bin vorsichtig", sagte Evenepoel.

Das deutsche Team Red Bull-Bora-hansgrohe trifft wieder strenge Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen. Corona bleibt ein Thema im Radsport, ein größeres als in anderen Sportarten. Die Fahrer und Betreuer hängen drei Wochen aufeinander, fahren viel mit dem Bus, steigen in Pensionen ab, die weniger Platz bieten als etwa die riesigen Hotelanlagen der Mannschaften bei der Fußball-EM.

Auf wen muss man noch achten?

Mark Cavendish will seinen 35. Etappensieg und damit den ewigen Rekord von Radsportlegende Eddy Merckx brechen. 2023 kam Cavendish einmal ganz nah an den historischen Sieg heran, beim Sprint versagte aber seine Schaltung. Am nächsten Tag stürzte er und brach sich das Schlüsselbein. Cavendish verschob sein ursprünglich geplantes Karriereende, sein Team Astana-Qazakstan nimmt ihn noch mal mit zur Tour. Mittlerweile ist der Brite 39 Jahre alt. Um noch eine 35. Etappe zu gewinnen, braucht er einen perfekten Tag.

Und was machen die Deutschen?

Womöglich die Tour gewinnen. Als Helfer, natürlich. Nils Politt wechselte zu Beginn dieser Saison zu Pogačars UAE Team Emirates. Er muss Pogačar auf den flachen Abschnitten helfen, man wird ihn oft an der Spitze des Pelotons sehen. Pascal Ackermann und Phil Bauhaus sind Sprinter, John Degenkolb könnte bei einer flachen bis welligen Etappe aus einer Ausreißergruppe gewinnen. Simon Geschke und Georg Zimmermann sind eher Anwärter für Ausreißergruppen im Mittel- und Hochgebirge. Nico Denz, der im vergangenen Jahr gleich zwei Etappen beim Giro gewann, wird wohl ganz im Dienst seines Leaders Primož Roglič stehen.

Insgesamt sind acht Deutsche dabei: Nikias Arndt und Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious), Nico Denz (Bora-Hansgrohe), Simon Geschke (Cofidis), Georg Zimmermann (Intermarché-Wanty), John Degenkolb (Team dsm–firmenich PostNL), Nils Politt (UAE Team Emirates) und Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech).

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