Dass es auch die Heimat von uns Sorben ist, wird an keiner Stelle wähnt.: xx

In den sorbisch dominierten Gemeinden in Brandenburg und Sachsen erhält die AfD weniger t

dass es auch die heimat von uns sorben ist, wird an keiner stelle wähnt.: xx

Radibor - Sorbischer Brauch: Osterreiter verkünden Auferstehung Radibor 09.04.2023 gegen 12:15 Uhr Fotograf: LausitzNews/Toni Lehder Die Tradition des Osterreitens wird in der Lausitz seit vielen Jahrhunderten gepflegt. In 9 verschiedenen Prozessionen machen sich wieder hunderte Reiter mit geschmückten Pferden auf den Weg, um die Botschaft der Auferstehung Christi ins Land hinaus zu tragen. In Radibor machten sich gegen 12:15 Uhr über 100 Reiter auf den Weg nach Storcha. Hunderte Gäste reisten an und beobachteten das Spektakel in dem kleinen sorbischen Dorf. Radibor Sachsen Deutschland *** Radibor Sorbian custom Easter riders proclaim resurrection Radibor 09 04 2023 around 12 15 pm Photographer LausitzNews Toni Lehder The tradition Copyright: xLausitzNews.de/TonixLehderx

Ist die sorbische Minderheit weniger empfänglich für die AfD?

Das Sorbische ist kein Allheilmittel. Es gibt Sorben und Sorbinnen, die die AfD wählen. Das zeigen die Wahlergebnisse und das wird mir auch in persönlichen Gesprächen widergespiegelt. Auch wenn wir als Domowina die AfD als in Sachsen als erwiesen extremistische Partei ablehnen. Gleichzeitig gibt es natürlich Erklärungsansätze, warum mitten in der Oberlausitz die AfD deutlich weniger Stimmen holen konnte, als in den umliegenden Orten. All die Gemeinden, über die wir sprechen, sind nicht nur sorbisch geprägt, sondern die Menschen dort sind sehr stark im katholischen Glauben verankert. Ich vermute, diese christlichen Grundwerte spielen eine Rolle hinsichtlich der Betrachtung der Werte, welche die AfD vertritt. Parallel zu den vergleichsweise niedrigen Wahlergebnissen der AfD in der genannten Region sehen wir höhere Werte der CDU.

Wie nehmen Sie denn die Stimmung unter den Sorben wahrnehmen? Herrscht dort auch eine Grund-Unzufriedenheit, die man derzeit überall beobachten kann?

Ja, das sehe ich schon. Es findet aktuell eine starke politische Diskussion statt. Das, was passiert, beschäftigt die Menschen. Ich persönlich würde infrage stellen, ob das alles tatsächlich nur auf die aktuelle Bundesregierung zurückzuführen ist. Wir leben in einer sehr herausfordernden Zeit, gerade der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Menschen hier in der Region weiterhin sehr intensiv. Das ist sehr präsent. Das sieht man übrigens auch an den Montagsdemonstrationen in Bautzen, wo das Thema immer wieder aufgegriffen wird. Ebenfalls in den Köpfen der Menschen verankert ist die Ost-West-Debatte. Es ist uns immer noch nicht gelungen, die Gesellschaft so weit zusammenwachsen zu lassen, wie wir uns das gewünscht haben. Auch Corona muss man erwähnen. Die Pandemie hat hier teilweise tiefe Spuren hinterlassen. Und dann ist da natürlich die AfD, die mit ihrer Präsenz eindeutig zu einer Verrohrung führt. Sie merken an der Länge der Antwort, dass es mir persönlich zu kurz gegriffen ist, nur die Ampel-Koalition für die schlechte Stimmung verantwortlich zu machen.

Wie blicken Sie als Verband auf die Landtagswahlen im September?

Ich blicke mit großer Sorge darauf und ich bin mir sicher, dass viele der Verbandsmitglieder diese Sorge teilen. Die Prognosen für die anstehenden Landtagswahlen zeigen, dass der Rechtsextremismus und Rechtspopulismus über die Parlamente salonfähig gemacht wird. Die politische Landschaft verändert sich. Das alles führt zu der entscheidenden Frage, inwiefern die Länder in Zukunft überhaupt noch regierbar sind. Unabhängig von jeglicher politischer Couleur, müssen wir doch das Interesse haben, eine leistungsfähige, arbeitsfähige Regierung zu haben. Die Frage ist tatsächlich, ob uns eine Unregierbarkeit droht. Persönlich hoffe ich, dass die AfD hier in keine Regierungsverantwortung kommt. Ich bin auch Mitglied des Kreistags und sehe oft auf dieser kommunalen Ebene, dass Vertreter der Partei keine inhaltlichen Lösungen für alltägliche Probleme anbieten. Eine AfD-Regierung wird uns nicht von unseren Problemen erlösen.

Vor allem Minderheiten sehen sich durch die AfD und ihrer Programmatik bedroht. Die Sorben gehören auch zu einer Minderheit. Sehen Sie sich konkret bedroht, gibt es Inhalte des AfD-Programms, die Ihnen Sorge bereiten?

Ja, ganz klar. Wenn man sich nur das Manifest von Maximilian Krah einmal durchliest, stellt man fest, dass dort bereits die Gesellschaft anders definiert wird. Unter anderem betrifft das die Frage der Ethnie, was  stark in Richtung Exklusion geht. Wer sich diese Vorstellungen Krahs gewissenhaft durchliest, wird feststellen, dass seine Ansichten mit einer demokratischen, offenen Gesellschaft schlicht nicht zu vereinbaren sind. Im Rahmen der europäischen Kulturpolitik strebt die AfD beispielsweise laut Programm an, deutsche Minderheiten im Ausland zu unterstützen und zu fördern. Die Unterstützung von nationalen Minderheiten sucht man dort vergeblich.

Sehr drastisch zeigt sich das auch auf kommunaler Ebene. In Cottbus trat der dortige Kreisvorsitzende mit dem Slogan an, „die historische Aufgabe der AfD sei es, Deutschland als Heimat der Deutschen zu bewahren“. Dass es auch die Heimat von uns Sorben ist, wird an keiner Stelle erwähnt. Das Gedankengut, das dem zugrunde liegt, zeigt sich dabei sehr deutlich.

Die Geschichte hat uns gelehrt, dass eine Gesellschaft, welche Mehrsprachigkeit und Mehrpluralität zulässt, eine Gesellschaft ist, in der wir als Sorben gut leben können. Wenn wir als Gesellschaft nicht dafür sorgen, dass das im Grundgesetz verankerte Leitbild der Gleichwertigkeit der Menschen beachtet wird, steht es auch schlecht um uns Sorben.

In Zeiten des Nationalsozialismus wurden Sorben unterdrückt, diskriminiert und verfolgt. Wie präsent sind diese Erfahrungen noch heute?

Wer in die Geschichte schaut, weiß, wo es hingeht. Geschichte wiederholt sich. Ich hatte zum Glück die Gelegenheit, mit meinem Großvater über seine Erlebnisse damals zu sprechen. Klar ist für mich: so etwas möchte ich nicht erleben. Während der deutschlandweiten Demonstrationswelle vergangenen Winter gegen die AfD, nach dem Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam, habe ich bei einer Veranstaltungen auf ein Theaterstück über eine sorbische Jüdin hingewiesen, das zu dieser Zeit am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen aufgeführt wurde. Später war das Gebäude des Theaters mit einem Hakenkreuz beschmiert.

Die Erfahrungen der Unterdrückung, Diskriminierung und Verfolgung der Sorben während des Nationalsozialismus sind auch heute noch tief in ihrem kollektiven Gedächtnis verankert und prägen ihr Selbstverständnis und ihren Kampf um Anerkennung und Rechte.

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