Material-Probleme im Ukraine-Krieg - Hat Putin bald keine Waffen mehr? Experten zerpflücken steile Kriegs-These

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Wladimir Putin beim Waffentest. Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kre

Im Interview mit der FAZ hat Militärökonom Marcus Keupp die Probleme der russischen Armee beleuchtet. Jetzt kritisieren Kriegsexperten seine Aussagen.

„Russland lebt von seinen Reserven. Es steht quasi auf den toten Beinen der Sowjetunion.“ In einem Interview mit der FAZ analysierte der Militärökonom Marcus Keupp kürzlich die Materialprobleme der russischen Armee im Ukraine-Krieg. Anhand von Satellitenbildern legte er unter anderem dar, dass Russland seit Kriegsbeginn 3.000 Panzer verloren habe, während jährlich nur 300 bis 500 neue gebaut würden. Dies führe zu massivem Verschleiß und veralteter Ausrüstung auf dem Schlachtfeld.

Keupp kritisierte auch die Ineffizienz der russischen Rüstungsindustrie: Der Experte wies darauf hin, dass die russische Kriegsführung zunehmend improvisiert werde. Er regte an, das deutsche Bild von Russland als Land der unendlichen Ressourcen zu hinterfragen und Russland im Ausland realistischer einzuschätzen. Wegen der Materialprobleme sagte er voraus, dass sich die Kräfteverhältnisse schon Ende 2024, Anfang 2025 zuungunsten Russlands verschieben könnten.

Die Russland- und Militärexperten Gerhard Mangott und Ralph Thiele sehen diese Aussagen sehr kritisch.

Kritik an gewagteen Prognosen

Zum einen erinnert Mangott an Keupps falsche Prognose vom März 2023. Damals hatte Keupp prognostiziert, dass Russland den Krieg im Oktober 2023 verlieren werde. Die von Keupp genannten Produktionszahlen stellt er nun auch in Frage.

Laut dem Generalinspekteur der Bundeswehr könne Russland bis zu 1.500 Kampfpanzer pro Jahr produzieren, während Keupp von maximal 500 ausgeht. Mangott: “Wie viel soll man auf solche Berechnungen geben, wenn sie entweder sehr weit auseinanderliegen oder sich als falsch erweisen?"

Experte spricht von „Illusion“

Auch der Kriegsexperte Ralph Thiele äußert sich kritisch zu Keupps Aussagen. “Die Schätzungen von Herrn Keupp bedienen westliches Wunschdenken und finden damit trotz seiner vorherigen Vorhersage-Irrläufer -  wir erinnern uns an seine Vorhersage im März 2023, dass Russland im Oktober 2023 den Krieg verloren haben wird  - das Ohr einer geneigten medialen Öffentlichkeit" erklärt er.

Thiele meint, dass die russischen Munitions- und Materialvorräte nicht so schnell aufgebraucht sein werden, wie Keupp behauptet. Vielmehr sei dies “eine Illusion – denn nicht nur alte Lagerbestände sind immens, auch die aktuelle Produktion in Russland und bei seinen Verbündeten übersteigt unsere westliche Produktion bei weitem”.

Nach seiner Einschätzung wird der Westen “erst in der Munitionsproduktion bis 2027/28 auf Produktionszahlen kommen, die eine regelmäßige Auffüllung leerer eigener Lagerbestände erlauben".

Putin-Unterstützer gegen den Westen

Mit der Einschätzung, Putin stehe „auf den toten Beinen der Sowjetunion“ habe er das “falsche Bild gewählt”. Thiele sieht in den russischen Bodenschätzen einen enormen wirtschaftlichen Vorteil, über den Putin trotz unökonomischer Kriegsführung verfüge.

Davon wollen seiner Meinung nach “viele Staaten und Unternehmen in der Welt profitieren”. Die Unzufriedenheit eines großen Teils der Welt mit dem Westen lasse Keupp laut Thiele bei seinen Überlegungen völlig außer Acht. “Das sind nicht nur China, Nordkorea und der Iran. Auch Indien, Südafrika, Indonesien, Brasilien und viele andere mehr.” Tatsächlich fühlten sich, “viele dieser Staaten machtpolitisch und ökonomisch missbraucht und über den Tisch gezogen und sind auch deshalb – in Grenzen – solidarisch mit Putins Politik,” so Thiele.

Viele Länder, so Thiele „betrachten das Engagement des Westens, dass ja an vielen anderen Kriegsschauplätzen komplett fehlt, als einen Stellvertreterkrieg des Westen, der mit Putin einen der ihren zur Räson bringen will und verzweifelt versucht, die eigene Dominanz zu retten“. Deshalb zögern sie, sich an den Sanktionen zu beteiligen und liefern Putin widerwillig Technologie und Rohstoffe, die er für seine Ziele braucht.

Nukleare Waffen und Russlands Einsatzbereitschaft

Ein weiterer Kritikpunkt ist Keupps Einschätzung zu den nuklearen Einsatzoptionen Russlands. Thiele hält es für falsch, diese als Bluff abzutun und weist darauf hin, dass Russland die größte Nuklearmacht der Welt sei. “Putin wird dieses Potenzial einsetzen, falls er das für erforderlich hält,” so Thiele.

Der Westen tue sich keinen Gefallen, wenn er sich in diesem Konflikt auf fremde oder eigene „Schönfärberei“ einlasse. “Nur eine nüchterne, ganzheitliche Betrachtung” führe zum Ziel.

Zudem zeige der Westen “bislang kein bemerkenswertes Engagement, die gering ausgeprägten eigenen Fähigkeiten hinsichtlich einer leistungsfähigen Kriegswirtschaft zu verbessern”. Thiele weiter: “Wir sitzen diesen Konflikt bislang mit mäßigen Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine aus. Wir wollen Russland erschöpfen. Aber vielleicht erschöpfen wir damit nicht nur die Ukraine, sondern auch uns selbst?”

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