Ärzte taten Karens Gewichtszunahme jahrelang ab, dann kam bittere Diagnose
Die australische Mutter musste zehn Jahre warten, bis sie wusste, was mit ihr los ist. (Symbolbild)
Im Alter von 48 Jahren erhielt Karen Thrussell aus Melbourne in Australien die Diagnose Liposarkom. Dabei handelt es sich um eine seltene Krebsart, die in Fettzellen wächst. Wie die "Daily Mail" berichtet, wuchs der Tumor schon seit rund zehn Jahre in ihrem Bauchraum. Die Ärzte schoben ihre Beschwerden jahrelang auf Hormonschwankungen. "Sie sagten mir, es sei ein Zeichen der Menopause", erklärte die Mutter gegenüber der "Daily Mail".
Krebsdiagnose nach geburtsähnlichen Schmerzen
Erst als sie einen Druck verspürte, der an das Gefühl erinnerte, wenn ein Baby in den Geburtskanal rutscht, suchte sie erneut ärztlichen Rat. Eine Ultraschalluntersuchung offenbarte schließlich den Tumor. Die "Daily Mail" zitiert Karen mit den Worten: "Am Ende des Gesprächs mit dem Arzt fragte ich: Warte, habe ich Krebs?".
Karen muss sich elfstündiger Krebs-Operation unterziehen
Nach der Diagnose unterzog sich Karen einer elf Stunden dauernden Operation, bei der ihr eine Niere, ein Teil des Darms und der 7,5 Kilogramm schwere Tumor entfernt wurden. Mittlerweile setzt sie sich dafür ein, dass das Bewusstsein für seltene Krebserkrankungen geschärft wird.
In Deutschland gelten rund 20 Prozent aller Krebserkrankungen als selten
In Deutschland erkranken jährlich etwa 100.000 Menschen an seltenen, bösartigen Tumoren. Diese Tumore machen mehr als 20 Prozent aller Krebsfälle aus, so "Janssenmedicalcloud". Aufgrund ihrer Seltenheit stellen Diagnose und Therapie oft eine Herausforderung dar. Laut "Janssenmedicalcloud" erschwert die geringe Anzahl klinischer Studien die Gewinnung neuen Wissens.
Eine seltene Krebserkrankung wird in der Europäischen Union als Tumor mit einer Inzidenz von unter sechs pro 100.000 definiert. Wie "Janssenmedicalcloud" erklärt, bedeutet dies, dass die Krebsart bei weniger als 4830 Deutschen pro Jahr diagnostiziert wird. Zum Vergleich: Brustkrebs wird jährlich bei fast 70.000 Frauen und Prostatakrebs bei über 58.000 Männern festgestellt. Neben der Häufigkeit kann auch die Lokalisation eines Tumors selten sein, selbst wenn der Tumor an sich häufiger ist.