„Prometheus“ im Visier: Ukraine attackiert offenbar mit ATACMS-Raketen Putins neuestes Flugabwehrsystem
Ukraine-Krieg
„Prometheus“ im Visier: Ukraine attackiert offenbar mit ATACMS-Raketen Putins neuestes Flugabwehrsystem
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Der Ukraine könnte ein Treffer ins Herz der russischen Luftabwehr gelungen sein: Berichten zufolge haben Kiews Truppen das neueste Flugabwehrsystem Putins auf der Krim unter Beschuss genommen.
Sewastopol – Im Ukraine-Krieg soll es Kiews Truppen gelungen sein, ein neues russisches Luftverteidigungssystem des Typs S-500 zu treffen, wie mehrere proukrainische Quellen am Freitag (28. Juni) meldeten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren. Kostenpunkt dieses Verlusts wären für Russland Schätzungen zufolge rund 600 Millionen US-Dollar (etwa 560 Millionen Euro).
Prometheus entmachtet? Berichte über ukrainischen ATACMS-Treffer auf S-500 Flugabwehrsystem
Das System S-500 ist ein modernes Flugabwehrsystem des größten russischen Rüstungskonzerns Almas-Antei. Das S-500 läuft im russischen Militär auch unter dem Codenamen Prometei, zu Deutsch Prometheus, und ist das neueste russische Raketenabwehrsystem. Erst im April dieses Jahres hatte der damalige russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu angekündigt, dass das System noch im Jahr 2024 an die russischen Truppen gehen würde. Am vergangenen Freitag häuften sich auf sozialen Medien laut der ukrainischen Zeitung Kyiv Post dann die Meldungen, dass ein S-500 System von der Ukraine mit ATACMS-Raketen getroffen worden sei. Diese sollen mit Streumunition gefüllt gewesen sein.
Unter anderem setzte der ukrainische Journalist Andriy Tsapilenko auf Telegram einen entsprechenden Bericht ab, ebenso Petro Andrjuschtschenko, der Berater des Bürgermeisters von Mariupol. Beide gaben an, die Meldungen müssten zunächst noch bestätigt werden. „Wir warten auf Bilder vom Satelliten“, schrieb Andrjuschtschenko. „Denn bestimmte Teile des S-500 und S-400 sind ähnlich. Aber selbst wenn es S-400 ist, ist es auch großartig!“
Krim unter Beschuss: Ukraine dezimierte zuletzt russische Flugabwehr der Halbinsel offenbar kräftig
Der genaue Ort und Zeitpunkt der mutmaßlichen Zerstörung des S-500-Systems waren zunächst nicht bekannt. Das ukrainische Medium UNN berichtete am Freitag von einem Feuer an einer mutmaßlichen russischen Luftverteidigungsstellung in Dschankoj auf der von Russland völkerrechtswidrig besetzten Halbinsel Krim. Diese auf Satellitenbildern basierende Meldung brachte das Medium in Verbindung mit den Mutmaßungen über die Zerstörung von Russlands neuestem Flugabwehrsystem. Nach Erkenntnissen des ukrainischen Geheimdienstes und Berichten US-amerikanischer Medien von Mitte Juni hatte Russland ein solches S-500-System auf die Krim verlegt.
Die Verlegung des Systems soll vor dem Hintergrund der erwarteten Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine geschehen sein, denn neben ballistischen Raketen soll das S-500-System auch Flugzeuge abfangen können. Eigenen Angaben zufolge gelangen der Ukraine seit Mai zahlreiche Schläge gegen die russische Flugabwehr auf der Krim. Insgesamt habe man etwa 15 Flugabwehrsysteme zerstört, hieß es von der Militärführung in Kiew Mitte Juni. Mehrere Abschussrampen oder Leitsysteme verschiedener Systeme vom Typ S-300, S-350 oder S-400 sollen dabei getroffen worden sein. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. (bme)