„A Quiet Place: Tag Eins“-Kritik: Funktioniert das Horror-Franchise ohne seine größten Stars?

„a quiet place: tag eins“-kritik: funktioniert das horror-franchise ohne seine größten stars?

(Bildquelle: IMAGO / ZUMA Press)

Die „A Quiet Place“-Filme zählen zu den gefeiertsten Horror-Streifen der vergangenen Jahre. Kann der neuste Teil der Reihe trotz neuer Hauptfiguren und eines neuen Schauplatzes mithalten?

Mit lieferte uns „The Office“-Star John Krasinski 2018 ein Horrorfilm-Meisterwerk: Trotz der mitreißenden Handlung einer furchteinflößenden Alieninvasion handelt der Film vor allem vom Überlebenskampf der fünfköpfigen Familie Abbott, für die das Publikum absolut mitfühlt, mit ihnen trauert, mit ihnen leidet und tiefe Sympathie empfindet. Aufgrund des Erfolgs des Films ging flugs ein Sequel in Produktion. „A Quiet Place 2“ erschien 2020 und zeigte uns nicht nur, wie es für die verbliebenen Abbott-Familienmitglieder weiterging, sondern gewährte uns mittels Rückblenden ebenfalls einen Einblick von dem ersten Tag der Invasion der geräuschsensiblen Aliens.

Mit dem Prequel wird dem ersten Tag nun ein ganzer 99-minütiger Film gewidmet. Im Fokus der Handlung stehen hier allerdings nicht die Abbotts, sondern die krebskranke Samira „Sammy“ (Lupita Nyong’o). Ausgerechnet während eines Ausflugs mit ihrer Hospizgruppe nach New York City beginnt die Alieninvasion – und da New York City bekanntlich eine der lautesten Städte der Welt ist, ist die Situation umso riskanter. Aufgrund ihrer Krankheit geht es Sammy jedoch nicht um ihr Überleben: Zusammen mit ihrem Kater Frodo begibt sie sich tiefer ins Stadtinnere, um ein letztes Mal an die vertrauten Orte zu gehen, an denen sie mit ihrem verstorbenen Vater war. Bei einer unwahrscheinlichen Begegnung trifft sie dabei auf den britischen Jurastudenten Eric (Joseph Quinn), der völlig überfordert von der Situation ist. Zusammen wagen sie sich durch die nun unheimlich stille Großstadt, jedoch in ständiger Gefahr, dass nur das kleinste Geräusch ihr Todesurteil sein könnte.

„A Quiet Place: Tag Eins“ läuft ab sofort im Kino. Wir sahen den Film bereits und verraten euch hier in unserer spoilerfreien Kritik, inwiefern sich ein Kinobesuch für den Horrorstreifen lohnt. Einen ersten Einblick erhaltet ihr zunächst in diesem Trailer:

» Video ansehen:A Quiet Place: Tag Eins - Trailer Deutsch

„a quiet place: tag eins“-kritik: funktioniert das horror-franchise ohne seine größten stars?

Eileen: Ein überraschend bereicherndes Prequel mit grandioser Schauspielerei

„a quiet place: tag eins“-kritik: funktioniert das horror-franchise ohne seine größten stars?

(Bildquelle: Paramount)

Offengestanden ist „A Quiet Place: Tag Eins“ in den ganzen Kino-Highlights wie zum Beispiel „MaXXXine“ und „Alles Steht Kopf 2“, die uns aktuell oder in den kommenden Wochen erreichen, etwas bei mir untergegangen. „A Quiet Place: Tag Eins“ ist aber alles andere als zu unterschätzen: Obwohl der Film nicht mehr von den Abbotts handelt, die man in den vergangenen Filmen lieben gelernt hat, war das Prequel nicht nur hinsichtlich der Horror-Inszenierung absolut mitreißend, sondern auch, weil es mich derart mit den Charakteren hat mitfiebern lassen.

Die Prämisse, dass Sammy durch ihre Krankheit nichts mehr zu verlieren hat und in New York nur noch einmal in Erinnerungen an ihren verstorbenen Vater schwelgen möchte, hat mich unerwartet emotional berührt. Lupita Nyong’o spielt hier – wie man es von ihr unter anderem aus „12 Years a Slave“ und „Wir“ gewohnt ist – absolut grandios. Etwas mehr gespannt war ich auf die Darbietung von Joseph Quinn, den ich bislang nur aus „Stranger Things“ kannte, aber schon damals habe ich mich in seine schauspielerischen Fähigkeiten verliebt. In „A Quiet Place: Tag Eins“ übertrifft er seine Darbietung als Eddie Munson aus der Netflix-Serie jedoch um Längen: Als überforderter, leicht panischer Eric berührte Quinn mein Herz und ich saß angespannt auf der Kante meines Kinositzes und verfolgte mit wippenden Beinen sein und Sammys gefährliches Unterfangen. Nun bin ich sogar noch gespannter auf „Gladiator 2“, in dem er ebenfalls zu sehen sein wird.

Um kurz zur Handlung des Films zu kommen: Da wir in „A Quiet Place 2“ bereits einen Einblick erhielten, wie die Alieninvasion startete, empfand ich „A Quiet Place: Tag Eins“ als überaus sinnvolle Ergänzung, um uns eine weitere Perspektive der Katastrophe vor Augen zu führen. Der Handlungsortwechsel nach New York City wurde auf schaurige Art und Weise inszeniert, da der Film einem direkt am Anfang bewusst macht, wie laut die Großstadt tatsächlich ist. Umso gruseliger war der prägnante Umbruch zur Stille, die sich über die Stadt ausbreitet. Auch hier muss besonders das Sounddesign hervorgehoben werden, welches mich schon in den anderen beiden Filmen überaus faszinierte.

Insgesamt hat mir „A Quiet Place: Tag Eins“ wirklich gut gefallen – womöglich sogar so gut, dass ich ihn besser als die bisherigen Filme finde. Daher kann ich euch den Kinobesuch nur wärmstens ans Herz legen. Übrigens benötigt ihr kein Vorwissen aus den anderen beiden Filmen, um „A Quiet Place: Tag Eins“ zu sehen. Dennoch würde sich eine Sichtung der beiden Teile anbieten, da einem so die Bezüge zwischen ihnen und dem Prequel klarer werden. Beide Filme könnt ihr mit einer Mitgliedschaft auf Paramount+ oder einem Abo bei dem Prime Video Channel von Paramount+ streamen.

„a quiet place: tag eins“-kritik: funktioniert das horror-franchise ohne seine größten stars?

(Bildquelle: Paramount)

Wer sich dachte, dass die Geschichte rund um die lärmhassenden vernichtenden Monster aus dem Weltraum auserzählt wäre und ein Prequel damit völlig unnötig sei, wird mit „A Quiet Place: Tag Eins“ eines Besseren belehrt. Sicherlich, die Abbott-Familie um Emily Blunt aus den Teilen 1 und 2, die wir in den Vorgängerfilmen lieben gelernt haben, spielt in der Geschichte in New York keine Rolle. Wir bekommen es in der Großstadt aber gleich mit zwei fantastischen Figuren zu tun, die durch großes Einfühlungsvermögen und Ausstrahlung glänzen. Obwohl, eigentlich müsste man an dieser Stelle sogar von drei Hauptfiguren sprechen. Denn es gibt einen tierischen Begleiter, der Eric und Sammy nicht von der Seite weicht. Die Rede ist von dem Kater Frodo. Mit dem schwarz-weißen Vierbeiner ist es gelungen, eine Art Anker einzubauen, der für die Figuren in der Apokalypse Ruhe, Geborgenheit und allen voran Sicherheit bietet. Der Einsatz des Katers ist brillant gewählt, sodass auch bei „nicht-Katzen-Liebhaber*innen“ dieses Gefühl entsteht.

Aber zurück zu den menschlichen Protagonist*innen: Dass die Charaktere den Film von Regisseur so gut tragen, liegt an den atemberaubenden Schauspieltalenten der beiden Darsteller*innen. Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o schafft es wunderbar, die schrecklichen Szenen, die sich vor ihrem Auge abspielen und die damit verbundene Anspannung, nur keinen Laut von sich zu geben, auf das Publikum zu übertragen. Auch Schauspielkollege Joseph Quinn vermag es in einer für ihn etwas anderen Rolle, gekonnt ein breites Potpourri an Emotionen aufzutischen – mit Erfolg. Angst, Panik, Verzweiflung, Trauer und Freude werden auf den Punkt serviert. Kannte ich Quinn eigentlich vorrangig aus der Netflix-Serie „Stranger Things“, war ich auf seine Rolle in „A Quiet Place: Tag Eins“ sehr gespannt und was soll ich sagen? Der Funke ist übergesprungen.

Das Storytelling kann sich auch sehen lassen. Worin sich „A Quiet Place“ im Allgemeinen von vielen anderen apokalyptischen Filmen unterscheidet, ist die Menschlichkeit und Nächstenliebe, die trotz der lebensbedrohlichen Umstände bestehen bleiben. Auch in dem neuen Prequel scheint das die Hauptbotschaft zu sein. Ein schöner Gedanke, wenn man bedenkt, dass die ganze Menschheit im Begriff ist, ausgelöscht zu werden und die Menschen in solchen Situationen eher zum Egoismus neigen.

In den knapp zwei Stunden lernen wir diesmal die Monster aus der Nähe kennen und bekommen sie deutlich öfter zu Gesicht als in den Filmen davor. Was ich normalerweise bei Horrorfilmen nicht mag, ist die Personifizierung des Bösen, wodurch es seine Abstraktivität verliert. In diesem Fall ist der Spagat jedoch gelungen und hat eher Lust darauf gemacht, mehr über diese Wesen zu erfahren. Allerdings ließ mich der Film von damit zurück, dass ich mich fragte, wie geräuschempfindlich diese Wesen tatsächlich sind und bei welchen Lauten sie wirklich anspringen. Außerdem begann ich mich zu wundern, wieso die Information, dass die Weltraummonster nicht schwimmen können und tiefe Gewässer daher die perfekte Zuflucht wären, die Familie Abbott erst nach einem Jahr mehr oder weniger fast zufällig erreichte.

Alles in allem ist „A Quite Place: Tag Eins“ ein überraschend gelungenes Horror-Prequel, dem die richtige Portion Drama beigemengt wurde und mich bis zur letzten Minute gespannt im Kinosessel hielt.

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Horrorfilm-Quiz der 2010er-Jahre: Könnt ihr alle Filme anhand eines Bildes erkennen?

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