DFB-Team - So lief Leroy Sanés erster Startelf-Einsatz bei der EM
Bekam erstmals bei der EM die Chance in der Startelf: Leroy Sané
Bekam erstmals bei der EM die Chance in der Startelf: Leroy Sané
Er ging schon kurz vor dem Ende, ganz genau in der 88. Minute, denn diesmal hatte er schon auf dem Platz gestanden, als die Hymen gespielt wurden. Er war als letzter Spieler, aber eben doch schon von Beginn an auf den Rasen gekommen: Leroy Sané, einer von drei Einwechslern, die Bundestrainer Julian Nagelsmann zum Achtelfinale gegen Dänemark vorgenommen hatte. Nico Schlotterbeck kam für den gesperrten Jonathan Tah, Patrick Raum ersetzte Maximilian Mittelstädt, und Sané erhielt den Vorzug für den zuletzt formschwachen Florian Wirtz.
Ein Wechsel, wie es ihn bislang in jedem EM-Spiel gegeben hatte. Nur diesmal eben – etwas überraschend – früher. Gegen Schottland war er in der 63. Minute für den Leverkusener Youngster eingewechselt worden, gegen Ungarn nach 58 Minuten gekommen, und im abschließenden Gruppenspiel gegen die Schweiz hatte er eine Viertelstunde Spielzeit bekommen. Durchaus typisch für Sané, der in sieben seiner neun EM-Spielen von der Bank gekommen war.
Diesmal also ohne vorgegebene Spieldauer für die deutsche Nummer 19, die im Land polarisiert, wie kein anderer Nationalspieler und nun sein erstes K.-o.Spiel bei einem großen Turnier von Beginn an bestritt. „Es sind alles Für-Entscheidungen, keine gegen. Das sind zwei Weltklassespieler. Heute haben wir uns für Leroy entschieden“, begründete Nagelsmann seinen Tausch lapidar. „Er kann heute eine gute Option werden. Vor allem dann, wenn die Räume etwas größer werden“, fand der nicht für die EM nominierte Nationalspieler Robin Gosens vor dem Anpfiff bei Magenta TV: „Der Schlüssel wird sein, das hohe Pressing der Dänen für uns zu nutzen und mit Leroy in die tiefen Läufe zu kommen.“
Leroy Sané hängt in der Luft
Den ersten gab es in der 15. Minute, allerdings nach einem Freistoß der Dänen, der in der deutschen Abwehr hängengeblieben war. Sané erhielt den Ball prompt, gewann sein Laufduell, sicherte den Ball und holte gen Strafraum dribbelnd einen Freistoß aus aussichtsreicher Position heraus.
Ansonsten suchten seine Mannschaftskollegen im Spiel nach vorn eher Jamal Musiala, Ilkay Gündogan oder mit dem einen oder anderen vertikalen Ball auch Kai Havertz. Genau dafür war auch Sané eigentlich vorgesehen gewesen, doch er hielt konsequent seine Position auf dem rechten offensiven Flügel und hing dort meist in der Luft. Der auffällige Start – nach neun Sekunden sorgte er für die erste Hereingabe von der rechten Seite, nach 37 Sekunden verlor er seinen ersten Zweikampf – sollte kein Fingerzeig werden.
Hallo, Bälle: Leroy Sané wurde nur selten gesucht und gefunden
In der 33. Minute fiel ihm in der eigenen Hälfte nach einem Abpraller plötzlich der Ball vor die Füße. Sané nahm ihn erst auf, dann sofort mit, verzettelte sich aber in der vielbeinigen dänischen Absicherung. Joakim Maehle spitzelte ihm den Ball vom Fuß.
Auch im zweiten Abschnitt nahm Sané nur wenig Einfluss auf das deutsche Spiel. Nach einer Stunde holte er immerhin Gelb gegen Maehle heraus, zuvor hätte er bei Havertz vergebener Chance zum 2:0 möglicherweise ebenfalls einen Freistoß erhalten können, als ihm ein Gegenspieler in die Hacken gelaufen war und somit eine mögliche Abspieloption genommen hatte. In der 64. Minute sollte sein Tiefpunkt folgen. Frei stehend schoss er aus sieben Metern neben das Tor. Tröstlich wohl auch für ihn, dass es Abseits gewesen wäre.
Zwei Minuten vor Ablauf der 90 Minuten wurde er dann vom Bundestrainer vom Feld geholt. Wirklich genutzt hatte der 28-Jährige seine Chance nicht. Ambitionen auf die Startelf machten andere deutlich. Gut möglich daher, dass Nagelsmann ihn im Viertelfinale wieder für Wirtz bringen wird – allerdings dann erst wieder Mitte der zweiten Hälfte.
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