Bundeswehr: Luftwaffe trainiert in Alaska Abwurf von Präzisionsbomben
Die Bundeswehr übt mit Nato-Partnern in Nordamerika den Luftkrieg. Damit beginnt die Manöverreihe »Pacific Skies 24«, die in 60 Tagen um die Welt führt. Es geht um eine Machtdemonstration gegenüber China.
Bundeswehr: Luftwaffe trainiert in Alaska Abwurf von Präzisionsbomben
Tornado-Besatzungen der Bundeswehr haben über Nordamerika die heiße Phase der multinationalen Übung »Pacific Skies 24« begonnen. Kampfflugzeuge warfen dabei aus dem extremen Tiefflug kommend Übungsbomben ab, wie die Luftwaffe am Samstag auf ihrem für das Manöver eingerichteten WhatsApp-Kanal mitteilte. Die Maschinen sinken dabei auf bis zu 30 Meter ab, um sich unerkannt anzunähern und stiegen erst zum Angriff selbst auf. Die Soldaten trainierten den Angriff mit lasergesteuerten Präzisionsbomben vom Typ GBU-54.
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Laut einem Bericht der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« flogen die Jets mit bis zu 800 km/h durch enge Täler unter schneebedeckten Gipfeln. Der Transport der zwölf Maschinen des aus den Achtzigerjahren stammenden Typs Tornado werde als Erfolg bewertet. Lediglich für ein Flugzeug sei unterwegs eine Pause in Kanada nötig gewesen, um auf ein Ersatzteil zu warten. In den kommenden Tagen sollen noch Eurofighter für ein von deutscher Seite geführtes Manöver mit spanischer und französischer Beteiligung folgen. Insgesamt 1700 Soldatinnen und Soldaten nehmen demnach am deutschen Kontingent der Übungsreihe teil, die in 60 Tagen um die Welt führt.
Für den groß angelegten Übungskomplex »Pacific Skies 24« verlegt die Luftwaffe Flugzeuge weit über Europa hinaus. Über 30 Kampfjets, Hubschrauber, Transport- und Tankflugzeuge werden bis Mitte August an insgesamt fünf einzelnen Übungen in Alaska (»Arctic Defender«), Japan (»Nippon Skies«), Australien (»Pitch Black«), Indien (»Tarang Shakti 1«) und auf Hawaii (»RIMPAC«) teilnehmen. Die Luftwaffe spricht von der bisher »größten und herausforderndsten Verlegung«.
Erstmals Übung mit indischer Luftwaffe
In Alaska werden Luftkriegsoperationen unter Nato-Standards trainiert. An der Übungsserie sind auch die französische und die spanische Luftwaffe sowie das Gastgeberland USA beteiligt. Am hawaiianischen Manöver vor Pearl Harbor soll auch die deutsche Marine mit einer Fregatte und einem Versorgungsschiff teilnehmen. Zu »Pitch Black« war die Luftwaffe bereits 2022 erstmals mit Eurofightern ins ferne Australien gereist. Dafür mussten die Flugzeuge mehrfach in der Luft betankt werden.
Eine Premiere wird die Übung zum Luftkampf mit Fliegern aus Indien. Das asiatische Land ist nicht mit der Nato verbündet und kooperiert traditionell militärisch mit Russland. Mit »Pacific Skies 24« wollen die Nato und Partnerländer Stärke gegenüber der aufsteigenden Macht China im indopazifischen Raum demonstrieren.