PISA-Studie Deutsche Schüler sind nicht besonders kreative Denker

Schüler arbeiten im Unterricht an Tablets.

Faktenwissen reicht nicht aus, um die Zukunft zu meistern. Deshalb hat eine PISA-Studie erstmals die kreative Denkfähigkeit von Schülerinnen und Schülern ausgewertet. Deutschland liegt im Mittelfeld.

Von Anja Braun, Martina Janning, SWR

Es ist eine Premiere: Zum ersten Mal gibt ein PISA-Report Auskunft über die kreative Denkfähigkeit von 15-jährigen Schülern und Schülerinnen am Ende der Pflichtschulzeit. Für die PISA-Studie 2022 waren dazu Daten in 64 Ländern der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) erhoben worden. Jetzt haben die Pisa-Macherinnen und -Macher die Ergebnisse veröffentlicht. Sie halten kreatives Denken für enorm wichtig, um auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren. Rein faktenbasiertes Wissen reiche dafür nicht mehr aus.

Kreatives Denken: Deutschland im Mittelfeld bei PISA-Studie

Laut der Studie erzielt Deutschland einen Wert von 33 Punkten und liegt damit gleichauf mit Frankreich, Tschechien und den Niederlanden. Die Spitzenposition belegt Singapur mit 41 Punkten, gefolgt von Korea und Kanada. Die niedrigsten Werte haben Albanien, die Philippinen und Usbekistan mit weniger als 15 Punkten.

Im Schnitt kann einer von zwei 15-Jährigen bei einfachen Aufgaben oder Alltagsproblemen eine originelle und vielfältige Lösung entwickeln. Dabei geht es um neue und vielseitige Ideen, aber auch um das Verbessern von bestehenden Konzepten.

Schüler und Schülerinnen, die besonders viele Punkte bei kreativem Denken erreichten, schnitten meist auch sehr gut in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften ab.

Mädchen schnitten erfolgreicher ab als Jungen. Am schwächsten war der Leistungsvorsprung der Mädchen bei wissenschaftlichen Problemlösungsaufgaben.

So wurde kreatives Denken erfasst

Um das kreative Denken der Schülerinnen und Schüler zu erfassen, mussten sie Aufgaben in den Feldern naturwissenschaftliches Problemlösen, soziales Problemlösen sowie visueller und schriftlicher Ausdruck lösen. Innerhalb dieser Bereiche sollten sie entweder mehrere Ideen zu einem Thema liefern oder eine besonders weitreichende Idee.

Eine weitere Aufgabenstellung war das Verbessern einer Idee, die vorgeben wurde. Zum Beispiel ging es in einer Aufgabe aus dem Bereich soziales Problemlösen durch kreatives Denken um das Thema "Rettet die Bienen". Die 15-Jährigen sollten überlegen, wie man auf das Artensterben der Bienen aufmerksam machen kann.

"In der ersten Aufgabe sollten sie drei verschiedene Ideen für Kampagnen auflisten", erklärt Dr. Jennifer Diedrich, stellvertretende Leiterin des PISA National Center in München. Dann sei geschaut worden, ob die Ideen Sinn ergeben und ob sie sich voneinander unterschieden. "Im nächsten Schritt wurde ihnen eine Kampagnenidee von jemand anderem vorgegeben und sie sollten diese noch weiterentwickeln, sie also noch attraktiver machen für andere Jugendliche."

Dafür hatten die 15-Jährigen 30 Minuten Zeit. Allerdings bearbeiteten sie nicht alle Bereiche, sondern bekamen drei Aufgaben zugelost.

Bewertung kreativen Denkens nicht einfach

Das Auswerten der Aufgaben zum kreativen Denken war - anders als bei den Aufgaben zur Mathematik beispielsweise - nicht ganz einfach. Deshalb wurden die Antworten von Menschen gelesen, die anhand eines Schemas bewerten konnten, ob eine Aufgabe ein oder zwei Punkte verdient hat.

So wurde zum Beispiel geschaut, ob die Antwort in eine der Kategorien fällt, die international am häufigsten genannt wurden oder in eine Kategorie, die seltener genannt wurde. Die Bewertung, ob die Antworten eher naheliegend oder originell sind, basierten auf internationalen Vorstudien. Eine häufige Idee könnte zum Beispiel sein, "dass man Plakate gestaltet und eine seltenere, dass man für eine Influencer-Kampagne noch diesen oder jenen Star gewinnt", sagt Psychologin Diedrich.

Lebenslanges Lernen

Doch welchen Mehrwert hat es OECD-weit, die Kompetenz zu kreativem Denken zu erfassen? Jennifer Diedrich hält es für sinnvoll, die Fähigkeit zum kreativen Denken bei Jugendlichen durch die internationale Schulleistungsstudie PISA zu erfassen. Denn "es ist für alle wichtig, dass man sich nicht nur auf eine richtige Lösung fokussiert, sondern auch bereit ist, Alternativen zu sehen. Das ist eine Kompetenz, die man fürs lebenslange Leben einfach braucht."

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