Müller nach Großbrand: „Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit - aber wir bauen wieder auf!“
Seine Mühle liegt in Schutt und Asche
Müller nach Großbrand: „Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit - aber wir bauen wieder auf!“
Mühlen-Großbrand am Möhnesee: Kripo nimmt Lkw ins Visier - Feuerwehr löscht weiter
In der Nacht zu Samstag stand seine Mühle in Flammen. Sie liegt in Schutt und Asche. Aber: Müller Andreas Romberg gibt sich kämpferisch.
Wippringsen - Der Horror begann für Andreas Romberg in der Nacht auf Samstag gegen 0.30 Uhr: „Eine Nachbarin klingelte mich aus dem Bett und sagte, dass es brennt. Ich wusste, dass nebenan gegrillt wird, deswegen dachte ich erst an nichts Böses. Doch dann sah ich schon die schwarzen Wolken aus dem Rolltor und einen Flammenteppich“, blickt Romberg auf den Beginn des für ihn wohl schlimmsten Wochenendes seines Lebens zurück.
Am Montag steht er vor dem, was von seiner Mühle, die er in vierter Generation führt, übrig geblieben ist: ein qualmender Haufen Schutt und Asche. „Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit“, antwortet er auf die Frage, was ihm bei diesem Anblick durch den Kopf geht. Trotzdem wirkt er gefasst. Im Minutentakt klingelt sein Telefon. Vielleicht hatte er seit besagter Nacht noch gar keine Chance, zu realisieren, was die Flammen mit seiner 115 Jahre alten Mühle angerichtet haben. „Es ist schon manche Träne geflossen. Aber es muss ja irgendwie weitergehen“, sagt er kämpferisch.
Nach Mühlen-Großbrand: Müller-Kollegen bieten ihre Hilfe an
Froh ist er über die Solidarität, die er von seinen Kollegen erfährt: „Mir haben schon einige Müller-Kollegen ihre Hilfe angeboten. Unser Lkw rollt schon, holt Mehl aus einer benachbarten Mühle im Ruhrgebiet ab. Wir können unsere Kunden weiter beliefern.“ In einer kurzen Verschnaufpause zwischen Telefonaten mit der Versicherung und Gesprächen mit der Kriminalpolizei sagt er: „Für mich herrscht eigentlich noch die Ruhe vor dem Sturm: Behörden, Löschwasser-Entsorgung, Versicherungen – es werden einige Sitzungen stattfinden. Ich hoffe, dass ich alles bewältigen kann. Wir werden unsere Kunden weiter versorgen, damit der Kontakt gar nicht erst abreißt, damit es weitergeht, wir wieder aufbauen und uns am Markt etablieren können.“
Mehrfach wiederholt der Müller: „Wir wollen auf jeden Fall weitermachen und möglichst zeitnah wieder aufbauen. Wir bauen wieder auf!“ Die Kriminalpolizei hat sich währenddessen am Montag ein Bild vor Ort gemacht. Die Ermittler haben bereits einen konkreten Verdacht zur Ursache des verheerenden Großbrandes.