Gretchens Unverpackt packt ein: Geschäft an Hauptstraße schließt
Syke
Gretchens Unverpackt packt ein: Geschäft an Hauptstraße schließt
Da war die Welt noch in Ordnung: Im August eröffnete Romina Jordemann ihr Ladengeschäft an der Hauptstraße. Jetzt ist das schon wieder Geschichte: Nach noch nicht einmal einem Jahr muss „Gretchens Unverpackt“ zum 15. Juni schließen.
Romina Jordemann muss ihr Geschäft Gretchens Unverpackt schließen, weniger als ein Jahr nach der Eröffnung. Trotz treuer Kunden und einer vielversprechenden Geschäftsidee konnte sie die Realität nicht überwinden. Auch ein Unternehmensberater konnte nicht mehr helfen.
Syke – Es hat nicht gereicht: Im August 2023 eröffnete Romina Jordemann ihr Ladengeschäft „Gretchens Unverpackt“ an der Hauptstraße. Jetzt – nicht mal ein Jahr später – muss sie aufgeben. Jordemann schließt ihr Geschäft zum 15. Juni.
Mit ihrer Geschäftsidee von unverpackten Lebensmitteln war sie zuvor erfolgreich in einem Verkaufswagen über die Wochenmärkte der Region getingelt. Das Ladenlokal mitten in der Syker Innenstadt schien ideal für den nächsten Schritt. Aber nach einem hoffnungsvollen Start holte sie dann sehr schnell die Realität ein. „Die Kunden, die kamen, waren sehr treu und haben auch gut gekauft“, erzählt Romina Jordemann. Aber es waren einfach nicht genug.
Unverpackt-Laden in Syke schließt nach weniger als einem Jahr
„Wir wussten schon im Dezember, dass wir irgendwas machen müssen“, erzählt sie weiter. Im Januar schaffte sie den Verkaufswagen ab. „Wagen und Laden parallel, das war personell nicht mehr zu machen“, sagt sie. Damit fiel aber auch ein signifikanter Teil ihres Umsatzes weg.
Jordemann suchte Kontakt zu einem Unternehmensberater. „Das hat aber ewig gedauert, bis wir einen Termin bekommen haben. Der war dann im April. Aber da war es schon zu spät.“ Die bittere Erkenntnis lautet: „Uns fehlte der halbe Monatsumsatz, den wir zum Überleben gebraucht hätten.“ Im Mai hatte sie sich dann entschieden, die Reißleine zu ziehen. Seit letzter Woche läuft der Abverkauf.
Romina Jordemanns Unverpackt-Laden: Ein Jahr Kampf und dann das Aus
Für Romina Jordemann doppelt schmerzhaft, denn: „Ich hab mein komplettes privates Geld da reingesteckt.“ Und jetzt ist es weg. Aber sie nimmt es sportlich: „Am Ende ist es nur Geld. Ich bin nicht dümmer geworden dadurch, und ich hätte mich geärgert, wenn ich es nicht versucht hätte.“
Als Start-up und im Rahmen der Innenstadtbelebung hatte Jordemann eine Anschubförderung erhalten. Allerdings ist die zweite Hälfte nie bei ihr angekommen. Hauptsächlich weil es bis Mai gedauert hat, bis der Landkreis den Haushalt der Stadt Syke genehmigt hatte. So lange waren die Gelder blockiert. „Aber daran alleine hat es nicht gelegen“, erklärt Romina Jordemann. „Da kamen ganz viele Dinge zusammen. Ein Großkunde hat zum Beispiel seine Rechnung nicht bezahlt.“ Seit Weihnachten ist Jordemann vergeblich ihrem Geld hinterhergelaufen.
Das Kapitel Unverpackt ist damit abgeschlossen. Denn auch einen Verkaufswagen wird es nicht wieder geben. „Ich habe jetzt nicht mehr den Elan, die Märkte wieder abzufahren“, sagt Romina Jordemann. „Ab August gehe ich wieder arbeiten: In meinem alten Beruf im Kindergarten.“
Bis dahin gilt es, den Laden abzuwickeln. Die größte Hürde dabei: Der Mietvertrag läuft noch zwei Jahre. Und laut dem, was auf dem Papier steht, muss Jordemann auf alle Fälle einen Nachmieter finden, bevor sie da rauskommt. „Ich hoffe auf einen gnädigen Vermieter“, sagt sie. „Auf jeden Fall wird das Lokal zum 1. August frei.“