Nach Angaben aus Südkorea und Japan: Nordkorea hat offenbar Hyperschall-Rakete getestet
Das Geschoss flog 250 Kilometer weit, explodierte in der Luft und stürzte ins japanische Meer. Die Spannung zwischen Nord- und Südkorea nehmen damit weiter zu.
Die von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am 18.05.2024 zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt nach Angaben von KCNA den Testabschuss einer taktischen ballistischen Rakete an einem nicht genannten Ort in Nordkorea. Unabhängige Journalisten hatten keinen Zugang zu dem Ereignis, das auf diesem von der nordkoreanischen Regierung verbreiteten Bild zu sehen ist. Der Inhalt dieses Bildes ist so, wie er zur Verfügung gestellt wurde und kann nicht unabhängig überprüft werden.
Nach südkoreanischen Angaben hat Nordkorea erneut eine Rakete getestet. Pjöngjang habe am Mittwoch offenbar eine Hyperschall-Rakete abgefeuert, sagte ein Verterter des südkoreanischen Generalstabs am Mittwoch. Die Rakete sei nach dem Start in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang etwa 250 Kilometer weit geflogen und dann in der Luft explodiert.
Auch Japan bestätigte den nordkoreanischen Raketenstart. Die japanische Küstenwache erklärte, die Rakete sei ins Japanische Meer gestürzt, das in Korea Ostmeer genannt wird.
Zuletzt hatten die Spannungen an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea zugenommen. Der international weitgehend isolierte Norden schickte tausende Ballons mit Müll in den Süden. Am Montag und Dienstag hatten die Sendungen, die nach südkoreanischen Angaben hauptsächlich Papiermüll enthielten, keine Probleme verursacht.
Nur wenige Stunden vor dem Raketentest am Mittwoch brachten Müllballons aber den Flugbetrieb am Flughafen Incheon der südkoreanischen Hauptstadt Seoul durcheinander. Ein Ballon landete vor einem Terminalgebäude und legte den Flughafen etwa drei Stunden lang lahm, wie ein Flughafen-Vertreter sagte. Alle Starts und Landungen wurden vorübergehend ausgesetzt, betroffen waren auch internationale Flüge.
Zuletzt hatte Nordkoreas am 30. Mai Raketen gestartet. Damals beschuldigte Seoul Pjöngjang, etwa zehn ballistischen Kurzstreckenraketen abgefeuert zu haben. Einen Tag später veröffentlichten nordkoreanische Staatsmedien Aufnahmen, die zeigten, wie Machthaber Kim Jong Un Tests eines Mehrfachraketenwerfersystems überwachte.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim hatte angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten – auch die taktischer Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit. (AFP)