„Wir schaufeln unser eigenes Grab“ - Mallorquiner protestieren gegen Massentourismus und belagern Instagram-Bucht
#OcupeLesNostresPlatges - Einheimische protestieren am Sonntag gegen den Massentourismus auf Mallorca. @AngelAguiloP/X
Am Sonntag (16.6) haben Einwohner Mallorcas die Bucht Calo des Moro besetzt. Der Grund: Der schmale Strand wird täglich von hunderten Urlaubern für Instagram-Fotos heimgesucht.
Rund 300 Einwohner von Mallorca haben am Sonntagmorgen (16. Juni) die beliebte „Instagram-Bucht“ Calo des Moro besetzt, berichtet die „ Mallorca Zeitung “. Die Einwohner Mallorcas protestierten gegen den Massentourismus auf der Insel. Die Protestaktion wurde von der Initiative Mallorca Platja Tour organisiert.
Einheimische vor Urlauber am Strand
Ab acht Uhr morgens kamen die ersten Protestierenden an den Strand, um vor den ersten Touristen vor Ort zu sein. Unter den Menschen, die sich am Calo des Moro versammelten, waren Familien, Senioren und Jugendliche.
Ein Demonstrant, Antoni Riera, sagte über die Aktion: „Es ist notwendig, das alles (Anm. d. Red.: den Massentourismus) zu stoppen, denn wir schaufeln unser eigenes Grab, wenn wir so weitermachen.“ Teil des Protests war auch eine Informationskampagne für Touristen, bei der Flyer auf Englisch verteilt wurden.
Polizei löst Demonstration Mittags auf
Die Protestaktion verlief friedlich. Um 12:30 Uhr hat die Polizei von Mallorca die Protestaktion jedoch aufgelöst, berichtet das „ Mallorca Magazin “. Die Polizisten forderten die Protestierenden dazu auf, die Plakate mit dem Schriftzug „Tourists go home“ zu entfernen. Die Beamten lösten die Demonstration auf, weil sie nicht angemeldet wurde.
Insgesamt war diese Protestaktion erfolgreicher als die Erste im Juni, bei der nur 40 Personen teilnahmen. Für Ende Juli ist laut „Mallorca Zeitung“ eine weitere Großdemonstration gegen den Massentourismus geplant.
Politik will Massentourismus bekämpfen
In den letzten Monaten ist es auf Mallorca immer wieder zu Protesten gegen den Massentourismus gekommen. Der Bürgermeister der Hauptstadt Palma de Mallorca, Jaime Martinez, habe laut dem „ Spiegel “ vor, eine Limitierung der Zahl der Urlauber, der Mietwagen, der Kreuzfahrtschiffe und der Ferienwohnungen einzuführen.