„Gasoline Gang“ trotzt dem Regen
Tausende Besucher bei Oldtimerfest
„Gasoline Gang“ trotzt dem Regen
Oldtimertreffen der „Gasoline Gang“: Vor aufgeklappten Motorhauben wurde gefachsimpelt und geratscht
Von der düsteren Wettervorhersage ließ sich die „Gasoline Gang“ nicht abhalten: Sie veranstaltete ihr jährliches Oldtimertreffen am Samstag trotz Regen. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich im Laufe des Tages herausstellte, denn Tausende Besucher kamen zum zwölften „Vintage Motor & Music Festival“.
Peißenberg – Schon vor dem Start um 10 Uhr knatterte ein Fahrzeug nach dem anderen in Richtung Festgelände, um einen guten Platz zu ergattern. Moderator Michael Krabler begrüßte jeden der Ankommenden persönlich von der Bühne und fachsimpelte mit den Fahrern über die Besonderheiten ihrer Oldtimer. Davon gab es viele zu bestaunen. Von Modellen aus den ersten Jahren des motorisierten Fahrens bis zu Exemplaren aus den 90er-Jahren, vom Trabbi bis zum PS-starken Sportwagen, vom Bulli bis zum dicken Amischlitten – bei so viel Auswahl schlugen die Herzen von Autofreunden höher.
Vor aufgeklappten Motorhauben wurde gefachsimpelt und geratscht, Innenräume wurden begutachtet und geplante Ausbauten besprochen. Der immer wieder einsetzende Regen störte da nicht. Regenschirme und -jacken schützten vor der Nässe und auch das ein oder andere Fahrzeug bekam eine Regenhaube verpasst. Vor der Bühne waren vor allem die Plätze unter den großen Schirmen beliebt. Zum Essen im Trockenen gab es außerdem genug Platz im Foyer der Halle.
Josef Bock stieß am Nachmittag mit seinem knallroten „Lotus Esprit Turbo SE“ von 1990 dazu und sorgte für staunende Blicke in den Gassen. „Mit so einem ist Richard Gere in ‚Pretty Woman‘ gefahren“, erklärte der Autoliebhaber. Der Hohenpeißenberger hat sich bisher keins der Peißenberger Oldtimertreffen entgehen lassen. Er schwärmte: „Man trifft immer viele Bekannte hier und die Stimmung ist gut.“
Oldtimertreffen der „Gasoline Gang“: Auch zweirädrige Gefährte wurden bewundert.
Das bestätigte Gena Huber. Die Münsigerin, die inzwischen in Landshut lebt, ließ sich von ihrer weiten Anreise nicht abschrecken. Sie gehörte zu den wenigen Frauen, die mit ihren Oldtimern gekommen waren. Stolz präsentierte sie ihren „Ford Falcon Club Wagon” aus dem Jahr 1964. Mit diesem hat sie sich einen lang gehegten Traum erfüllt: „Ich war schon als Kind ein riesen ‚Scooby-Doo‘-Fan und wollte immer unbedingt so einen Bus haben.“ Ihr alter Volvo musste dafür zwar weichen, doch der Van hat einen klaren Vorteil: Mit aufgeklappter Pritsche im Innenraum diente er beim Oldtimerfest als Übernachtungsmöglichkeit, denn Huber war klar, dass sie bis in die Nacht feiern und alle Konzerte besuchen würde.
Davon gab es einige. Bereits am Nachmittag heizten „Road Shot“ und „Dusty Dave Heart Attacks“ den Anwesenden auf der Außenbühne kräftig ein und die ersten Paare wagten sich auf die Tanzfläche. Am Abend im Saal der Tiefstollenhalle ging die Party weiter mit „Floque und Roque“, „Ray Black & Flying Carpets“ und „The Royal Flush” und das sogar umsonst. Denn schon am Vortag hatte die „Gasoline Gang“ sich dazu entschlossen, als Dank für die Treue der Fans diesmal auf Eintritt zu verzichten.
„Bei uns spielt das Geld keine Rolle, sondern dass ihr Spaß habt“, wandte sich Crewchef Franco Colle bei der Vorstellung seines Teams an das Publikum. „Ihr seid die Helden, weil ihr da seid“, dankte er allen, die trotz des unbeständigen Wetters gekommen waren. Mit dem Besucherzustrom zeigte er sich zufrieden und ebenso mit der Stimmung: „Es ist friedlich und es passt einfach alles.“
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