Jetzt bei 5:1 - Russischer Vorteil bei Granaten schmilzt - US-Munition erreicht Front in Ukraine
Die ukrainische Armee ist aufgrund ausbleibender Waffen- und Munitionslieferungen aus dem Westen zuletzt stark in der Defensive gebunden. Francisco Seco/AP/dpa
Weitere US-Waffen erreichen die Frontlinie in der Ukraine. Sie verändern das Kräfteverhältnis.
Erste Lieferungen von Artilleriemunition aus den USA sind offenbar an der Frontlinie in der Ukraine eingetroffen. Dies meldet der „Telegraph“. Damit könnte die ukrainische Armee Russlands Offensive bremsen. Generalleutnant Ivan Havrylyuk, der erste stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine, erklärte, die erneute Versorgung mit Munition sei entscheidend. Allerdings befände sich die meiste Ausrüstung, die von den USA im April zugesichert wurde, noch auf dem Weg in die Ukraine. „Es braucht Zeit, Schiffe zu beladen, die dann den Atlantik überqueren müssen,“ erklärte er. Dennoch seien bereits erste Auswirkungen sichtbar.
Russlands Vorteil schwindet spürbar
Der Krieg in der Ukraine hat sich zu einem Abnutzungskrieg entwickelt. Hierbei spielt der Bestand an Artilleriegranaten eine zentrale Rolle. Bislang lag dabei Russland im Vorteil, da das Land seine Granatenproduktion verstärkte und Lieferungen aus Nordkorea organisierte. Laut dem „Telegraph“ ist der Vorteil Russlands jedoch bereits von sieben zu eins auf fünf zu eins gesunken. „Mit der Zeit, wenn wir alles eingerichtet haben, werden wir überlegen sein“, so Havrylyuk.
US-Technologie dominiert das Schlachtfeld
Seit Oktober ist Russland in der Ukraine in der Offensive. Doch sogar russische Militärblogger, die eine harte Kriegslinie befürworten, müssen nun einräumen, dass das Momentum nachlässt und die Erfolge begrenzter ausfallen. Ein Telegram-Kanal namens „The Two Majors“ mit 720.000 Abonnenten beklagte am Sonntagmorgen, dass es dem Kreml an technischer Überlegenheit fehle, um mit den US-Raketen und Langstreckenartillerie mithalten zu können.
Analysten erwarten Wende in der Ukraine
An der Frontlinie im Süden der Ukraine verkündete das russische Verteidigungsministerium die Einnahme des Dorfes Zahirne. Trotz der martialischen Rhetorik des Kremls sind sich Analysten laut dem „Telegraph“ jedoch einig, dass die Wende eintreten wird, sobald die US-Ausrüstung stärker zum Einsatz kommt und das Kräfteverhältnis zu Gunsten der Ukraine kippt.
Selenskyj: Verhandlungen nur bei russischem Rückzug möglich
Am Freitag wies die Ukraine einen von Wladimir Putin vorgeschlagenen Waffenstillstand zurück, der die Übergabe von Land verlangte. Am Sonntag jedoch äußerte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, er sei bereit für Gespräche, sollten sich die russischen Truppen aus der Ukraine zurückziehen. „Russland kann morgen die Verhandlungen mit uns beginnen, ohne auf irgendetwas warten zu müssen“, so Selenskyj.