Die „gefährlichste Frau der Welt“ in Frankfurt – „Ich werde niemanden umbringen“
Selma Selman
Die „gefährlichste Frau der Welt“ in Frankfurt – „Ich werde niemanden umbringen“
Die Schirn Kunsthalle in Frankfurt widmet Selma Selman eine Soloausstellung.
Selma Selman gilt als Phänomen und bei manchen als „gefährlichste Frau der Welt“. Doch in Frankfurt gibt sie ein Versprechen ab.
Frankfurt – Als „gefährlichste Frau der Welt“ bezeichnet sie sich selbst. Nun widmet ihr die Schirn Kunsthalle in Frankfurt eine Soloausstellung: Selma Selman. „Erst vor wenigen Jahren ist sie selbstbewusst und kraftvoll in die internationale Kunstwelt vorgedrungen“, heißt es in der offiziellen Ankündigung über die Künstlerin, die 1991 im heutigen Bosnien und Herzegowina geboren wurde.
Ihre Kunst: Zusammen mit ihrer Familie schlachtet Selman etwa vor Publikum einstige Statussymbole wie Mercedes-Benz-Autos aus, um an die wenigen noch verwendbaren Edelmetalle zu gelangen. Laut und eindringlich sollen auch die sprachlichen Performances der Künstlerin mit Rom*nja-Hintergrund sein, in denen Wut und der Drang nach einer Umkehrung der Machtverhältnisse zum Ausdruck kommen.
Selma Selman in Frankfurt: Die „gefährlichste Frau der Welt“ will niemanden umbringen
Die „gefährlichste Frau der Welt“, deren Werke bis zum 15. September in der Frankfurter Schirn zu sehen sind, behandelt in ihrer Kunst Erfahrungen mit Diskriminierung, Gewalt, Sexismus und dem Patriarchat. Dabei setzt sie auf ganz unterschiedliche Formen: Ihr Werk umfasst Performances, Skulpturen, Malereien auf Autoteilen und Altmetall, Zeichnungen und Video. Die Installation Flowers of Life (2024) aus Mehrschalengreifern etwa soll auf die Lebensgrundlage ihrer Familie verweisen, die auf dem Sammeln und dem Weiterverkauf von Metallschrott fußt. Die Videoarbeit Crossing the Blue Bridge (2024) basiert auf den Erinnerungen ihrer Mutter an Erlebnisse in ihrer Heimatstadt Bihać während des Bosnienkrieges in den 1990er Jahren.
Angst müssen die Besucher der Schirn Kunsthalle in Frankfurt vor einem Besuch der Soloausstellung übrigens nicht haben, auch wenn Selma Selman sich als die „gefährlichste Frau der Welt“ bezeichnet. Bei einem ersten Rundgang versprach sie: „Ich werde niemanden umbringen.“