Nikki Haley will für Donald Trump stimmen – aus Protest gegen Joe Biden
Im Vorwahlkampf war sie seine härteste Widersacherin – doch nun sichert Nikki Haley Donald Trump ihre Stimme zu. So richtig überzeugt klingt die ehemalige Uno-Botschafterin aber nicht.
Nikki Haley will für Donald Trump stimmen – aus Protest gegen Joe Biden
Immer wieder wird es mit Spannung beobachtet: Wie schnell sichern ehemalige Vorwahlkandidaten ihrem Widersacher nach der eigenen Niederlage ihre Unterstützung zu? Oder – noch spannender – tun sie es überhaupt? Im Fall von Nikki Haley hat es lange gedauert, sehr lange sogar. Nun aber macht die 52-Jährige klar, dass sie bei der Präsidentenwahl im November für Donald Trump stimmen wird.
Sie sei zwar mit Trump politisch nicht immer auf einer Linie, sagte Haley bei einer Veranstaltung am Mittwoch in Washington. Daran habe sich nichts geändert. Der demokratische Amtsinhaber Joe Biden sei jedoch »eine Katastrophe«, erläuterte Haley. »Deshalb werde ich für Trump stimmen.«
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Das schien während der parteiinternen Vorentscheide nicht immer selbstverständlich. Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hatte sich bei den internen Vorwahlen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ein wochenlanges Duell mit Trump geliefert, war jedoch chancenlos und gab sich schließlich geschlagen.
Beide Konkurrenten hatten sich gegenseitig in scharfen Ton kritisiert. Haley spekulierte damals offen über die Tauglichkeit des 77-jährigen Trump. Dieser verwendete Beleidigungen wie »birdbrain« (auf Deutsch in etwa »Spatzenhirn«) in Bezug auf Haley. Letztlich dürften bei Haley vor allem taktische Gründe entscheidend gewesen sein. Eine offene Rebellion gegen Trump hätte ihre eigene politische Zukunft in der Partei massiv beeinflusst.
Haley schickt Warnung an Trump
Nun kommt es im US-Wahlkampf zu einer Neuauflage des Duells zwischen Trump und Biden, der bei der Wahl am 5. November erneut antreten will und in seiner Partei keine echte Konkurrenz hat.
Unmittelbar nach ihrem Ausstieg hatte Haley demonstrativ darauf verzichtet, Trump ihre Unterstützung auszusprechen. Am Mittwoch betonte sie, dass Trump sich trotz ihrer persönlichen Wahlentscheidung nicht ohne Weiteres auf die Stimmen ihrer Wählerinnen und Wähler verlassen sollte. »Trump wäre klug, sich an die Millionen Menschen zu wenden, die für mich gestimmt haben, und mich weiterhin unterstützen«, mahnte Haley. »Und nicht davon auszugehen, dass sie einfach auf seiner Seite stehen werden.«