Zum Tod von Françoise Hardy: So revolutionierte die Sängerin den „French Style“

zum tod von françoise hardy: so revolutionierte die sängerin den „french style“

Francoise Hardy Getty Images, Mirrorpix

Françoise Hardy ist am 11. Juni 2024 im Alter von 80 Jahren verstorben. Die gebürtige Pariserin wird nicht nur als Legende des Chansons verehrt, sondern hinterlässt auch ein bleibendes Vermächtnis als Mode- und Kulturikone. Mit ihrem unverwechselbaren französischen Stil verkörperte die Sängerin die politischen, kulturellen und modischen Emanzipationsbewegungen der Sechziger und Siebziger Jahre. Ob feminin im Minirock, androgyn im Smoking von Yves Saint Laurent oder strahlend in Paco Rabanne – Françoise Hardys charakteristischer Stil steht bis heute für Parisienne Chic (par excellence!). Wir begeben uns auf eine modische Zeitreise und werfen einen Blick zurück auf die zeitlosen Looks der Sängerin.

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Francoise Hardy Getty Images, Express

Françoise Hardy: Blitzlicht trotz Bescheidenheit  

Mit gerade einmal 18 Jahren gelang Françoise Hardy der große Durchbruch mit ihrer Debütsingle „Tous les garçons et les filles“. Mit ihren französischen Chansons wurde die gebürtige Pariserin zum Gesicht des französischen Pop der 1960er Jahre. 1963 vertrat sie Monaco beim Eurovision Song Contest mit „L'amour s'en va“ und verzauberte ganz Europa mit ihrer unverwechselbaren Stimme und melancholischen Poesie. Doch ihr Einfluss reichte weit über den Kontinent hinaus: Als Yé-Yé-Phänomen gewann sie auch in Japan Fans, darunter die renommierte Designerin Rei Kawakubo. Inspiriert von Hardy, benannte Kawakubo Ende der 1960er Jahre ihr berühmtes Modelabel Comme des Garçons nach Hardys größtem Hit.

„Wenn ich mich nicht so anziehen würde, würde mich niemand bemerken“, gestand Hardy einmal einem Reporter. Dabei kleidete sich Hardy zu Beginn ihrer Karriere eher unauffällig und zurückhaltend – und das nicht ohne Grund. Schlichte Kleider, gerade Hosen und der ikonische, hochgeschlossene Rollkragenpullover dienten ihr als Schutzschild. Ihre modischen Entscheidungen waren Ausdruck ihrer bekannten Schüchternheit sowie der ständigen Angst vor Auftritten, die sie während ihrer gesamten Karriere begleiteten. Und doch verlieh gerade dieser schlichte Kleidungsstil Françoise Hardy eine Authentizität, die viele weltweit beliebte Stilikonen auszeichnet.

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Françoise Hardy 1964 Getty Images, Evening Standard

Nonchalanter Minimalismus 

„Ich habe immer geglaubt, dass Einfachheit die ultimative Eleganz ist“, sagte Hardy einst. Vielleicht ist es genau diese Simplizität, die ihren Stil so begehrenswert macht. Françoise Hardys Signature-Look war einfach und doch einzigartig: langes braunes Haar, eine schlichte Bluse, ein einfacher Rock. Was Françoise Hardy damals trug, findet sich auch heute noch in den Kleiderschränken fast jeder Frau. Ihre Outfits wecken dennoch Nostalgie – die klassische Silhouetten und Muster entstammen schließlich den Swinging Sixties. Fernab unserer Zeit, in der der Mode von Materialismus, Maximalismus und Mikrotrends dominiert wird. Eine Zeit, in der junge Frauen wie Françoise Hardy nicht trendbewusst, sondern stilbewusst waren.

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Françoise Hardy 1970 in London Getty Images, Mirrorpix

Von Genies verehrt 

Françoise Hardy verdrehte nicht nur halb Paris den Kopf – ihre berühmten Verehrer kann man kaum alle nennen: Mick Jagger, Miles Davis, David Bowie, sämtliche Beatles, und Bob Dylan widmete ihr sogar ein Gedicht. Selbst Nicolas Ghesquière, Modedesigner und Kreativdirektor von Louis Vuitton, nannte sie „die wahre Essenz des französischen Stils“. Den größten Einfluss hatte sie wohl aber auf die damaligen Genies der Pariser Modewelt: André Courrèges, Yves Saint Laurent und natürlich Paco Rabanne.

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Françoise Hardy mit Designer Paco Rabanne 1968 in Paris Getty Images, REPORTERS ASSOCIES

Das teuerste Kleid der Welt

Françoise Hardy trug das Paco Rabanne-Kleid, das damals als teuerstes Kleid der Welt gefeiert wurde: ein 38 kg schweres Meisterwerk aus Goldplatten, besetzt mit funkelnden Diamanten. Dieses ikonische Kleid war der Höhepunkt der futuristischen und experimentellen Mode der 1960er Jahre und spiegelte Rabannes unverwechselbaren, innovativen Stil wider. Bekannt für seine unkonventionellen Materialien und Designs wie seine „Twelve Unwearable Dresses“ aus dem Jahr 1966, zog Rabanne viele Frauen an, die nach neuen Ausdrucksformen suchten. Françoise Hardy, das Yéyé-Girl und ein Superstar ihrer Zeit, brachte Rabannes Metallkleider mit unvergleichlicher Anmut und Modernität zum Leben und verkörperte damit die Essenz seiner visionären Kreationen.

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Françoise Hardy 1968 Getty Images, REPORTERS ASSOCIES

Paco Rabanne bereicherte die Mode der 1960er Jahre mit seiner visionären „Space Age“-Ästhetik. Françoise Hardy trug im Verlauf ihrer Karriere kontinuierlich Rabannes Designs, darunter auch diesen Jumpsuit aus dem Jahr 1968. Ihre Vorliebe für Rabannes innovative Kreationen trug wesentlich dazu bei, seinen Namen sowohl in Frankreich als auch weltweit zu etablieren.

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Françoise Hardy in Paco Rabanne Getty Images, Evening Standard

Le Smoking 

Trotz ihrer Loyalität zu Rabanne war Françoise Hardy auch gegenüber Yves Saint Laurents Le Smoking nicht unbefangen. Nadelstreifen, Karos, Hemden, Westen und Hosen standen im Gegensatz zu den mädchenhaften Mode- und Flower-Power-Styles ihrer Zeit. Yves Saint Laurents „Le Smoking“, den Hardy 1966 erstmals trug, stellte traditionelle Geschlechternormen in Frage und definierte feminine Eleganz neu. Ihre Vorliebe für den androgynen Look inspirierte Frauen weltweit, sich von konventionellen weiblichen Silhouetten zu lösen. Somit stand Françoise im direkten Kontrast zu Kolleginnen wie Brigitte Bardot, die einen ultra-femininen französischen Look verkörperten. Diese Zusammenarbeit mit Saint Laurent war ein transformativer Moment in der Modegeschichte, der bis heute nachhallt.

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Françoise Hardy Getty Images, United Archives

Eine stilvolle Entwicklung

Françoise Hardys individueller Stil strahlte unabhängig von Designer-Kollaborationen mit plüschigen Pelzmänteln, Shift-Kleidern und ihrem markanten Pony aus. Im Laufe der Sechziger nahm ihre Mode einen deutlich mutigeren Verlauf. Accessoires wie übergroße Sonnenbrillen, tiefsitzende Hüftgürtel und kniehohe Lederstiefel setzten kraftvolle Akzente in ihren ansonsten schlichten Looks. Während sie mit ihrer Vorliebe für Yves Saint Laurents „Le Smoking“ und avantgardistische Metallkleider neue Maßstäbe setzte, bewahrte sie stets ihren eigenen unverkennbare Stil.

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Françoise Hardy auf der Bühne Getty Images , Andrew Maclear

Françoise Hardys einzigartiger Stil und ihre musikalische Begabung haben Generationen von Frauen auf der ganzen Welt inspiriert. Von der schlichten Eleganz der 60er Jahre bis zu den futuristischen Experimenten mit Paco Rabanne bleibt sie eine zeitlose Ikone des französischen Chic. Ihre Hingabe zur Einfachheit und ihre Fähigkeit, traditionelle Geschlechterrollen in Frage zu stellen, machen sie zu einer wahren Pionierin. Ihr Einfluss auf die Modewelt und die Musikszene wird noch lange spürbar sein, und ihre Ästhetik wird weiterhin Frauen überall auf der Welt inspirieren, sich selbstbewusst auszudrücken und ihren eigenen unverkennbaren Stil zu finden.

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