Eine Großmacht hat sich neu erfunden

Mit dem 3:0 gegen Kroatien hat sich Spanien in den Kreis der Titelanwärter gespielt. Im Vergleich zu den goldenen Jahren 2008 bis 2012 ist das Team taktisch kaum wiederzuerkennen - nicht zu seinem Nachteil.

eine großmacht hat sich neu erfunden

Eine Großmacht hat sich neu erfunden

„Eviva Espana“, sangen die spanischen Fans begeistert. Sie befanden sich im Berliner Olympiastadion zwar klar in der Unterzahl. Doch der 3:0-Auftaktsieg hatte die vielen Kroaten verstummen lassen. Àlvaro Morata, Fabián Ruiz und Daniel Carvajal sorgten mit ihren Toren für den Stimmungsumschwung.

„Es war sehr wichtig, mit einem Sieg loszulegen“, sagte Fabián, der ein Tor schoss und ein weiteres vorbereite, auf Nachfrage von SPORT1: „Wir wussten, dass unser Erfolg aus der mannschaftlichen Geschlossenheit kommt. Das haben wir unter unserem Trainer de la Fuente immer wieder gezeigt. Ich weiß nicht, ob wir jetzt der Favorit sind. Aber wir werden auf jeden Fall bis zum Ende kämpfen, um ins Finale zu kommen.“

Kein Tiki-Taka, weniger Ballbesitz

Spanien gilt spätestens seit dem EM-Sieg von 2008 unter Luis Aragonés bei jedem Großturnier als ein logischer Titelanwärter. Unter Vicente del Bosque folgten die Siege bei der WM 2010 und der EM 2012, maßgeblich bewerkstelligt von dem Personal und dem Spielstil, der in diesen goldenen Jahren auch den FC Barcelona unter Pep Guardiola prägte.

Doch mit dem Fußball, den Xavi, Andres Iniesta & Co. damals spielten, hat der aktuelle Spielstil unter dem früheren U19- und U21-Nationalcoach Luis de la Fuente nur noch wenig zu tun: Dies zeigte sich gegen Kroatien alleine schon am Ballbesitzanteil von 47 Prozent. In der ersten Hälfte, in der alle drei Tore für Spanien zustande kamen, waren es sogar nur 43 Prozent.

Früher ist ein extrem hoher Ballbesitzanteil das Kernelement des Tiki-Taka-Spielstils gewesen. Warum sich das geändert hat?

Nationaltrainer freut sich über „verschiedene taktische Optionen“

„Wir haben gerne den Ball, aber das ist schwer gegen gute Mannschaften“, erklärte Ruiz. „Wir mussten den Ball immer wieder zurückerobern, haben versucht, hoch zu pressen und etwas aus dem Ballbesitz zu machen, den wir haben.“ Sein Motto lautet: „Entscheidend ist nicht der Ballbesitz, es sind die Tore.“

Coach de la Fuente - der nach der WM in Katar Luis Enrique beerbte - versteht dies nicht als eine völlige Abkehr des früheren Ballbesitzfußballs. Für ihn geht es vielmehr darum, dass seine Mannschaft schwerer auszurechnen ist. „Wir sind sehr vielseitig und haben verschiedene taktische Optionen in unserer Spielweise“, erklärte der 62-Jährige.

Der Grund dafür sei, dass „wir Spieler haben, die verschiedene Qualitäten haben. Unsere schnellen Spieler geben uns viele Optionen. Diese Mannschaft kann auf Ballbesitz spielen, wir können aber auch Konter spielen. Darüber sind wir sehr glücklich.“

Lamine Yamal – der jüngste EM-Spieler aller Zeiten

Mit den schnellen Spielern sind vor allem die Flügelspieler gemeint - der 21-jährige Nico Williams, der 24-jährige Ferran Torres, der erst 16-jährige Lamine Yamal. Yamal ist mit 16 Jahren und 338 Tagen der jüngste Spieler der EM-Geschichte. Nervosität? Fehlanzeige. Der Barca-Youngster war sehr effektiv, leitete die Situation zum 2:0 ein und bereitete das 3:0 per Flanke vor.

    Der spanische Nationaltrainer versucht, dem Hype entgegenzuwirken: „Yamal beeindruckt jeden. Aber auch er muss sich weiter verbessern, jeden Tag. Mit der Zeit wird aus ihm ein wunderbarer Fußballer. Aber das war jetzt ein Spiel. Wir müssen nicht so viel über einen jungen Spieler sprechen.“

    Es würde nicht zu seinem Führungsstil passen, bestimmte Spieler hervorzuheben. Er bezeichnet die Mannschaft als „eine Art große Familie“, die „einen großen Willen hat, hart an sich arbeitet und sich immer weiter verbessern will.“

    Die Mannschaft verfügt vielleicht nicht mehr über die Weltstars früherer Zeiten, ist dafür aber sehr breit aufgestellt. Dass Dani Olmo von RB Leipzig, der die prestigeträchtige Rückennummer 10 trägt, erst in der 2. Halbzeit eingewechselt wurde, spricht für sich. „Wir haben auf jeder Position ein hohes Niveau an Qualität, haben zwei oder drei Spieler pro Position. So haben wir die Mannschaft zusammengestellt“, so der Trainer.

    Fabian Ruiz ist ein Spieler, der „im Schatten hart arbeitet“

    Früher lenkten ein Xavi und Iniesta das spanische Spiel im Mittelfeld. Nun ist es unter anderem ein Fabian Ruiz, der laut dem Nationaltrainer zu wenig Anerkennung dafür bekommt: „Fabian Ruiz ist ein außergewöhnlicher Spieler, dessen Leistungen man noch mehr anerkennen sollte. Er ist eine Verkörperung der Spieler, die im Schatten hart arbeiten.“

    Möglicherweise ändert sich das, sollte die spanische Nationalmannschaft an den starken Auftakt anknüpfen und womöglich sogar Europameister werden. Doch so weit möchte der Nationaltrainer noch nicht denken: „Das Land ist natürlich jetzt sehr erwartungsfroh, wir sind uns der Euphorie bewusst. Aber wir müssen ruhig und professionell bleiben. Denn ruhig bleiben, bedeutet Kraft.“

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