Nahostkonflikt: Israel kündigt tägliche »taktische Pause« im Süden des Gazastreifens an
Täglich von von 8 bis 19 Uhr sollen die Waffen schweigen: Die israelische Armee will im südlichen Gazastreifen die Auslieferung von mehr Hilfsgütern ermöglichen.
Nahostkonflikt: Israel kündigt tägliche »taktische Pause« im Süden des Gazastreifens an
Die israelische Armee hat angekündigt, im Süden des Gazastreifens bis auf Weiteres eine tägliche »taktische Pause der militärischen Aktivität« einzuhalten. Die örtlich begrenzte Pause solle jeweils von 8 bis 19 Uhr gelten und die Auslieferung einer größeren Menge an Hilfsgütern ermöglichen, wie die Armee über soziale Medien mitteilte. Sie betreffe den Weg, der vom Grenzübergang Kerem Schalom bis zur Salah-al-Din-Straße und dann weiter in den Norden führe.
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Der Druck auf Israel und die islamistische Hamas, den Krieg zu beenden, wächst. Ein Abkommen über die Freilassung von noch rund 120 Geiseln in der Gewalt der Hamas – im Gegenzug für die Freilassung von Palästinensern in israelischen Gefängnissen – ist derzeit nicht in Aussicht. Auch ist unklar, wie viele Geiseln noch am Leben sind.
Die Hamas verlangt als Voraussetzung für einen Geisel-Deal ein Ende des Krieges oder zumindest eine Garantie dafür, dass Israel die Kampfhandlungen einstellt. Netanyahu ist dazu nicht bereit. Er will die Hamas wegen ihrer Verantwortung für das Massaker vom 7. Oktober ein für alle Mal vernichten.
Der Angriff der Hamas und anderer Terrorgruppen, bei dem etwa 1140 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden, hatte den Gazakrieg im vergangenen Oktober ausgelöst. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Inzwischen aber steht Israel wegen der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen international in der Kritik. Mehr als 35.000 Palästinenser sollen Angaben des Hamas-geführten Gesundheitsministerium zufolge seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getötet worden sein.