Nach Toten und Verletzten: Ausnahmezustand in Sewastopol verhängt

Nach Toten und Verletzten: Ausnahmezustand in Sewastopol verhängt

Einen Tag nach dem ukrainischen Raketenangriff mit vier Toten und rund 150 Verletzten haben die Behörden der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Krim den Ausnahmezustand verhängt. „Ich verfüge (...) auf dem Gebiet der Stadt Sewastopol bis auf weitere Verfügung den Ausnahmezustand zu erklären“, heißt es in dem von Gouverneur Michail Raswosschajew herausgegebenen Dekret, das russische Nachrichtenagenturen am Montag veröffentlichten.

Tote und Verletzte

Offiziellen Informationen zufolge wurden bei dem Angriff 4 Menschen getötet und 151 verletzt. 79 Personen sind noch im Krankenhaus. 21 Menschen, darunter 11 Kinder, sollen wegen der Schwere ihrer Verletzungen nach Moskau ausgeflogen werden.

Bilder, die regelmäßig in ukrainischen Städten nach russischen Luftangriffen Realität sind.

Die meisten Opfer haben sich an einem Stadtstrand von Sewastopol gesonnt, als Raketentrümmer heruntergingen und explodierten. Einen Luftalarm gab es nicht. Hatte das russische Militär zunächst den Abschuss der Rakete für sich in Anspruch genommen, widerrief es die Aussage später und erklärte, die ukrainische Flugkörper sei zielgerichtet auf die Zivilisten abgeschossen worden.

Selbst in russischen Militärblogs wird diese Behauptung aber teils in Zweifel gezogen.

Nach Medieninformationen wurde der Strandabschnitt für das Baden gesperrt. Mit dem Ausnahmezustand können Verfassungsrechte der Bürger eingeschränkt werden, etwa die Bewegungsfreiheit.

Kritik an Behörden

Ebenfalls wird in vielen dieser Blogs kritisiert, dass sich die Menschen am Strand sonnen, während wenige Meter daneben russische Soldaten in Bunkern untergebracht sind, da das Risiko von ukrainischen Raketenangriffen vor allem in letzter Zeit massiv zugenommen hat.

Gleichzeitig richtet sich der Zorn vieler russischer Kriegsblogger darauf, dass die US-Amerikanische Aufklärungsdrohne RQ-4 "unbehelligt" nahe der Krim fliegen und Aufklärungsdaten an die ukrainischen Streitkräfte schicken könne.