OeNB sieht steigende Kreditrisiken für Banken
OeNB sieht steigende Kreditrisiken für Banken
Nach einem dank hoher Zinseinnahmen sehr erfolgreichen Jahr 2023 für die heimischen Banken sieht die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) für heuer wieder steigende Kreditrisiken und damit erhöhten Druck auf die Profitabilität der Institute. Das sei zum einen geopolitischen Faktoren geschuldet, zum anderen aber auch einem Anstieg bei den Kreditausfällen durch Insolvenzen, höhere Refinanzierungskosten sowie eine schwächere Nachfrage nach Wohnkrediten.
Bereits im Vorjahr habe die steigende Zahl an Insolvenzen zu höheren Kreditausfällen geführt, schreibt die OeNB. Der Trend habe sich auch zu Beginn des heurigen Jahres fortgesetzt. Besonders der Markt für Gewerbeimmobilienkredite sei von stärkeren Ausfällen betroffen.
Bei Wohnbaufinanzierungen habe indessen aufgrund höherer Zinsen die Nachfrage nachgelassen. Systemische Risiken seien aber mit der Einführung der strengeren Kreditvergaberegeln in dem Bereich (KIM-VO) "effektiv adressiert" worden, so die Nationalbank. Die Vergabestandards hätten sich seit der Einführung der Maßnahmen deutlich verbessert.
Auf der Kostenseite sieht die OeNB höhere Refinanzierungskosten für die Banken, da Sparerinnen und Sparer ihre Einlagen vermehrt von Sicht- auf Termineinlagen umgeschichtet hätten. Zudem würden die hohen Lohnabschlüsse die Sachkosten erhöhen. Banken müssten daher verstärkt für Kostendisziplin sorgen, rät die Notenbank. Im Immobiliensektor müssten die Institute weiterhin für nachhaltige Vergabestandards bei Wohnkrediten sorgen und sich auf höhere Risikogewichte bei Gewerbeimmobilienkrediten vorbereiten.
Zudem empfiehlt die OeNB den Banken die Absicherung ihrer Kapitalausstattung und Zurückhaltung bei Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen. Im Vorjahr haben die Institute dank der hohen Zinseinnahmen einen Rekordgewinn von 14 Mrd. Euro erzielt und ihre Kernkapitalquote auf 17,5 Prozent gesteigert.