TV-Kolumne zu „Wo wir sind, ist oben“ - Neue Serie lässt Grüne und Wagenknecht blöd dastehen - doch es gibt einen Haken

tv-kolumne zu „wo wir sind, ist oben“ - neue serie lässt grüne und wagenknecht blöd dastehen - doch es gibt einen haken

Sahra Wagenknecht nimmt auch der AfD Stimmen weg. Foto: imago/IPON/imago

Rotwein zum Frühstück, miese Bluffs und ein hodenloser Holger. Die ARD-Serie „Wo wir sind, ist oben“ ist sehr unterhaltsam – und lässt die Grünen, Sahra Wagenknecht und den Politik-Betrieb in Berlin bemerkenswert blöd dastehen. Sagen wir es mit der Chef-Lobbyistin: „Warum so vermerkelt?“

Die rechten und die linken Populisten sind die Gewinner der Europawahl. Die AfD darf sich feiern, das Bündnis von Sahra Wagenknecht (BSW) schaffte aus dem Stand heraus sechs Prozent.

Wie das möglich ist? Die AfD lässt die Menschen glauben, sie könne alle ihre Probleme schlagartig lösen – zu starke Migrationswellen, Inflation, Wohnungsnot und so weiter. Und die Politiker des BSW scheuen sich nicht, mit lächerlichen Friedens-Floskeln ihre Wählerschaft zu beglücken.

So wie gerade die BSW-Vorsitzende Amira Mohamed-Ali bei „Maybrit Illner“. Wenn man nachdrücklich Frieden und Verhandlungen fordere, so argumentierte sie, ziehe sich Putin schon irgendwie aus der überfallenen Ukraine zurück. Wer das glaubt, scheint nicht der hellste Denker zu sein.

Politik-Helfer in Berlin: Wir da oben, die da unten

Die achtteilige Polit-Satire „Wo wir sind, ist oben“ startete jetzt in der ARD-Mediathek (und zu grotesk später Stunde im Ersten). Der Titel zeigt schon, welche Ansage darin steckt: Wir mischen ganz vorne mit.

Und die da unten? Kümmern uns nicht. Star-Lobbyist Max Lentor (Helgi Schmid) macht alles – gegen Geld. Er vertritt erst die Pharma-Industrie gegen die Ökos und ein paar Jahre später die Ökos gegen die Pharma-Industrie, weil wegen der Verhütungspille zu viele Hormone im Trinkwasser seien.

Gut gegen Böse, und gerne schnell wieder andersrum: Wie kann der Stopp des Braunkohleabbaus gestoppt werden? Wer kann zum nächsten Kanzler befördert werden? Max macht’s! Und wird belohnt mit passenden Nachrichten in „MachTV“.

Der Serien-Plot ist nicht erfunden – Tausende Lobbyisten wirken im Berliner Politik-Betrieb

Wir lernen: In der Politik geht es um Storytelling. Um Narrative. Um das richtige (auch wenn es falsch ist) Argumente zur passenden Zeit. Wie schlecht man seine eigene Politik auch verkaufen kann, hat man gerade erlebt, wenn man Saskia Esken, SPD-Chefin, bei „Markus Lanz“ gesehen hat.

Das war so bitter wie hilflos. Aber ebenso unheimlich ist es, wie skrupellos Lobbyist Max Lentor agiert – und seine ebenso gutaussehende wie clevere Gegenspielerin Valerie Hazard (Nilam Farooq).

Der Serien-Plot ist nichts Erfundenes. Allein im Jahr 2024 verzeichnet das Lobbyregister des Bundestages mehr als 6000 Einträge – dahinter stehen Verbände und Agenturen, die abseits der Öffentlichkeit versuchen, politische Entscheidungen zu Gunsten ihrer Auftraggeber zu beeinflussen. Das sind die Fakten. Mit Fakten geben sich zumindest die Lobbyisten im Film nur ungern ab. Besser läuft es mit gut geschmierten Storys.

Die Öko-Frau kennt die Fakten – nur ist sie nicht so dekorativ wie Sahra Wagenknecht

Max Lentor ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Für den Erfolg der Öko-NGO-Chefin berichtet er von einem jungen Mann, der wegen der überbordenden Hormone im Trinkwasser keine Fortpflanzungsorgane besitzt – also der „hodenlose Holger“ ist. Lentor spielt das gnadenlos aus.

„Wenn wir nicht handeln, wird es viele Geschichte wie die von Holger geben!“ Seine Auftraggeberin ist skeptisch. „Gibt es Holger überhaupt?“. Der Lobbyist lächelt süffisant: „Es könnte ihn geben.“

Mit der Hoden-Holger-Geschichte soll die NGO-Vorsitzende ins Fernsehen. Max Lentors Chef (dieser badet gerne in einer Art Think Tank) ist allerdings nicht happy. Wegen der optischen Erscheinung der Frau. „Sie ist keine Wagenknecht!“ Viele solcher verbalen Bösartigkeiten – auch gegen Öko-Pläne der Grünen – durchziehen die Serie. Die Dialoge sind pointiert und witzig, aber manches Mal ein wenig zu glatt und zu vorhersehbar.

Der Ton ist zynisch: „Warum so vermerkelt?“

Es ist eine unterhaltsame Serie, die in der Machart an „Bad Banks“ erinnert, getragen von großartigen Schauspielern. Allein schon wegen der Grande Dame des Lobbyismus (Ulrike Kriener), die Rotwein frühstückt und Max Lentor ob seines Gesichtsausdruckes fragt: „Warum so vermerkelt?“, lohnt sich das Anschauen.

Das Seh-Vergnügen hat dennoch einen Haken: Die Serie heizt nämlich möglicherweise Politikverdrossenheit und Demokratiemüdigkeit zusätzlich an. Wer den zynischen Ton und das Absurde in der Polit-Satire nicht abstrahieren kann, wird sich in seiner schlechten Meinung über die Politik zusätzlich bestätigt fühlen.

Und die Volksvertreter wirken teilweise wie Marionetten eines Systems, in dem nicht sie selbst, sondern andere im Hintergrund die Entscheidungen treffen. Ein Erfolg also für den Lobbyismus. Mit der eingepreisten Gefahr, dass die Menschen ihren Politikern noch weniger trauen.

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