Die sieben Eichen sind nun endlich vollzählig
Eine neue Eiche wurde nun beim Naturdenkmal gepflanzt.
Das beliebte Naturdenkmal im Wienerwald in Kaltenleutgeben wird nach dem Pflanzen einer Eiche nun seinem Namen auch gerecht. Zuvor war das Fällen des siebenten Baumes kritisiert worden.
Groß war die Aufregung im Februar im Wienerwald in Kaltenleutgeben, Bezirk Mödling. Beim Naturdenkmal „Sieben Eichen“, ein beliebter Kraftplatz von Hobbysportlern, wurde einer der Bäume gefällt. Es sollte sich aber, wie sich danach herausstellte, bei dem morschen Gewächs um gar keine Eiche, sondern um eine Elsbeere handeln, die ein Sicherheitsrisiko darzustellen drohte.
Weil in jeder Herausforderung eine Chance steckt, wie Vizebürgermeister Daniel Steinbach betont, wurde nun ein neuer Baum gepflanzt. Und dieses Mal einer, der dem Namen des Naturdenkmals alle Ehre macht. „Wir freuen uns, die neue Eiche gemeinsam wachsen zu sehen“, so Steinbach.
Ganz und gar nicht groß ist die Freude indes in der Gemeinde Wienerwald im Bezirk St. Pölten, wo man nicht nur das Fällen eines Baumes, sondern gleich mehrerer beklagen muss. „Keiner war krank, das passiert nur aus wirtschaftlichen Interessen. Die Bäume werden für die Verbrennung im Kraftwerk Simmering benötigt“, beklagt eine Anrainerin, die auch einen rücksichtslosen Umgang mit dem Harvester kritisiert: „Dadurch wird auch noch der Boden ruiniert“, ärgert sich die Frau.
Seitens der zuständigen Bundesforste weist man daraufhin, dass man in den vergangenen Wochen „notwendige Pflegemaßnahmen wie Durchforstungen und Lichtungen für einen klimafitten Mischwald“ durchgeführt habe. Einzelne Bäume seien dabei entnommen worden, um den verbleibenden ein gesundes Wachstum zu ermöglichen. Am Waldrand und in Siedlungsnähe seien zudem auch bruch- und standgefährdete Bäume entfernt worden.
„Im besagten Biomassekraftwerk wird hauptsächlich Waldhackgut, das bei Waldpflege und Schadereignisse anfällt, verwendet“, betont man. Der Anteil des Energieholzes an der gesamten Holzerntemenge der Bundesforste (gesamt 1,9 Millionen Erntefestmeter) machte im Jahr 2023 rund elf Prozent aus. „Entnommen wird immer nur so viel, wie der Wald verträgt. Das ist für jeden Waldort genau festgelegt“, heißt es.
Der Harvester würde außerdem nur auf sogenannten Rückegassen fahren dürfen, um die Auswirkungen auf den Waldboden möglichst gering zu halten.