Eigentor beschert Frankreich gegen Belgien den Viertelfinaleinzug

eigentor beschert frankreich gegen belgien den viertelfinaleinzug

Belgiens Unglück in einem Bild: Jan Vertonghen hat den Ball entscheidend berührt.

Düsseldorf – Kann die beste Aktion eines EM-Achtelfinalspiels eine Grätsche sein? Ja, wenn die Kontrahenten Frankreich und Belgien heißen. Der Schlager in Düsseldorf steuerte mit 0:0 auf die Verlängerung zu, bevor Jan Vertonghen einen Schuss von Randal Kolo Muani entscheidend abfälschte und Frankreich so ins Viertelfinale beförderte. Der Mitfavorit dominierte die Partie in Düsseldorf zwar, musste mangels zwingender Aktionen aber über das Zufallsprodukt froh sein. Am Freitag (21 Uhr) geht die Reise in Hamburg gegen Portugal oder Slowenien weiter.

Belgiens Teamchef Domenico Tedesco hatte zumindest auf dem Papier Mut zum Angriff gezeigt und sein Sturmduo Romelu Lukaku und Lois Openda erstmals gemeinsam aufgestellt. Bei Frankreich kehrte Antoine Griezmann in die Startelf zurück, Maskenmann Kylian Mbappé war selbstverständlich auch dabei.

Belgien sucht die Tiefe

Bis zum ersten Abschluss dauerte es keine 70 Sekunden, Adrien Rabiots improvisierter Volley-Innenristschuss ging daneben. Belgien verzichtete in Ballbesitz teilweise auf ein Mittelfeld, manche Angriffe sahen aus wie aus einer 6-0-4-Formation gespielt. Tedesco zählte auf seine Roadrunner Jeremy Doku, Openda und Yannick Carrasco sowie auf die Ballsicherungsqualitäten Lukakus. Die langen Bälle kamen, aber sie kamen nicht an.

Frankreichs Bemühungen wirkten da schon aussichtsreicher. Nach einem Doppelpass stanglerte Jules Koundé an Freund und Feind vorbei, ein Mbappé-Schuss segelte von Amadou Onana abgefälscht über das Tor. Der von Schiedsrichter Glenn Nyberg trotzdem gegebene Abstoß regte Aurelien Tchouameni so sehr auf, dass er Gelb kassierte (14.). Abstoß statt Corner in Düsseldorf, man kennt das als Österreicher.

Antoine Griezmann foulte Doku kurz vor dem Strafraumeck und sah dafür Gelb. Kevin de Bruynes Freistoß wurde von der Mauer fies abgelenkt, Mike Maignan kickte den Ball in der Not weg (23.). Auch Rabiot holte sich eine Verwarnung ab, damit hatte Frankreich in 24 Minuten mehr Karten als Tore im bisherigen Turnier. Nach einer Hereingabe flipperte der Ball von Bein zu Bein durch Frankreichs Strafraum, Yannick Carrascos Schuss wurde geblockt. Belgiens Offensivsystem war nun etwas gewöhnlicher, wobei weiterhin stets drei bis vier Leute an der Abseitslinie standen.

Vorbei, drüber, vorbei

Frankreich beendete seine offensive Inaktivität mit einem Knall: Koundé flankte wuchtig von rechts, Marcus Thuram startete ideal zum Fünferraum – und köpfelte so scharf wie knapp am rechten Kreuzeck vorbei (34.). Es war eines dieser K.o.-Spiele, dem man die Wichtigkeit ansah, und das ist eher nichts Gutes. Belgien verteidigte stellenweise mit zehn Mann am eigenen Sechzehner, Tchouaméni schoss aus der zweiten Reihe daneben (39.).

Frankreich war nun dominant, scheiterte aber verlässlich am letzten Pass. Belgien dagegen scheiterte gleich am ersten und brachte sich so um jede Konterchance. Nach einem Mbappe-Energieanfall schoss Tchouameni aus 14 Metern drüber (45.+1). Mit 0:0 ging es zum Pausentee.

49.: Natürlich schießt wieder Tchouameni, Goalie Koen Casteels lässt sich auch von Wout Faes' ungünstig dazwischengehaltener Fußspitze nicht bezwingen. Thuram köpfelte drüber (50.), Mbappe schoss nach einem feinen Solo drüber (54.) und traf den Ball nach Koundés Querpass nicht richtig (56.).

Statik

Nach einer Stunde fühlte es sich ein wenig nach einer Partie an, die durch einen absurden, aber regelkonformen VAR-Handelfmeter entschieden werden musste. Spiele mit derartig wenig Umschaltmomenten sind im modernen Fußball selten geworden. Beide Teams traten die Rückwärtsbewegung mit mehr Verve an als den Marsch nach vorne und standen dann kompakt.

Und dann doch: ein Konter! De Bruyne marschierte, schickte Carrasco, der schoss aus sieben Metern, doch in selben Moment landete Theo Hernandez von hinten eine Prachtgrätsche (61.). Sie blieb die Aktion des Spiels. Tchouameni vollendete sein privates Weitschuss-am-rechten-Kreuzeck-vorbei-Sammelalbum (69.). Eine flotte Kombination brachte Lukaku in Schussposition, Maignan parierte (71.). Innenverteidiger William Saliba tanzte im Strafraum Doku aus, auch er traf das Tor nicht (74.). Mbappe nahm sich ein Beispiel an Tchouameni (78.).

Ins Viertelfinale abgefälscht

Es roch schon nach Verlängerung, als de Bruyne am Sechzehner mit freier Schussbahn angespielt wurde. Und es roch weiterhin nach Verlängerung, nachdem Maignan seinen Versuch wegpratzelte (83.). Dann aber roch es gewaltig nach Entscheidung, als ein abgerissener Schuss des eingewechselten Kolo Muani von Jan Vertonghens Knie unhaltbar ins Tor hüpfte (85.). Die Uefa wertete das als Eigentor. 20:4 Schüsse sagte die Statistik, es fühlte sich knapper an.

Belgien hatte nun keine Wahl, versuchte es mit schwungvollen Angriffen. Doku dribbelte unwiderstehlich in den Strafraum, seine Flanke kam nicht weit (91.). Und schon war Frankreich durch. Wo nicht viel passiert, gibt es auch nicht viel Nachspielzeit. (Martin Schauhuber aus Düsseldorf, 1.7.2024)

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