Viele Fragen zur geplanten Arena am Frankfurter Waldstadion
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Viele Fragen zur geplanten Arena am Frankfurter Waldstadion
So könnte die Multifunktionshalle am Waldstadion in Frankfurt aussehen.
Im Frankfurter Stadtparlament steht die Mehrheit der Fraktionen hinter dem Bau einer Multifunktionshalle. Noch gibt es aber viel Gesprächsbedarf, etwa zur Finanzierung.
Die konkretisierten Pläne für den Bau einer Multifunktionshalle mit bis zu 15.000 Plätzen auf städtischen Flächen am Frankfurter Waldstadion stoßen in den Fraktionen des Stadtparlaments überwiegend auf prinzipielle Zustimmung. Der von Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) erhoffte Grundsatzbeschluss für die Arena, die für Eishockey- und Basketballspiele, aber auch für Konzerte genutzt werden soll, dürfte von einer klaren Mehrheit gefasst werden. Selbst die CDU als größte Oppositionsfraktion setzt sich für die Arena ein.
Noch sehen die Fraktionen aber viel Gesprächsbedarf, gibt es sogar in der Koalition von Grünen, SPD, FDP und Volt Kontroversen über das Vorgehen. Umstritten ist dabei etwa, dass die Stadt das Projekt mit geschätzten Kosten von knapp 260 Millionen Euro nach den von Josef vorgestellten Plänen selbst verantworten würde, statt wie einst für eine Fläche am Kaiserlei auf Investorensuche zu gehen.
FDP gegen rein städtische Finanzierung der Multifunktionshalle
Eine rein private Lösung werde an diesem Standort nicht funktionieren, sagte FDP-Fraktionschef Yanki Pürsün am Montag auf Anfrage zwar. Dass die Stadt die Arena selbst finanziere, sei aber ebenso wenig sinnvoll. Besser seien Lösungen mit einem privaten Partner, wobei der städtische Anteil so gering wie möglich sein sollte, forderte der Stadtverordnete. Die Kreisvorsitzende der Frankfurter Grünen, Julia Frank, sah im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau zumindest noch Beratungsbedarf über die Finanzierungsfrage. „Wir als Grüne sind pro Arena“, betonte die Stadtverordnete zugleich. Sie seien sehr interessiert, das für Frankfurt wichtige Projekt schnell in die Umsetzung zu bringen. Arbeiten müsse man noch am Verkehrskonzept und der Frage, wie die neue Halle und das Waldstadion nebeneinander funktionieren können.
Der SPD-Stadtverordnete Simon Witsch unterstützte am Montag die von Josef vorgestellten Pläne. Frankfurt brauche eine Multifunktionsarena, sagte der Planungspolitiker. Jahrelang habe die Stadt erfolglos einen Investor gesucht. Daher sei es folgerichtig, sich nun über eine kommunale Eigenrealisierung Gedanken zu machen, sagte er.
Skyliners und Löwen drängen schon lange auf eine neue Halle für ihre Heimspiele
Zustimmung signalisiert auch die CDU im Römer. Noch seien viele Fragen offen, gebe es jede Menge Hausaufgaben zu machen, etwa im Bereich Verkehr, sagte die sportpolitische Sprecherin der Fraktion, Carolin Friedrich. Zudem seien die Kosten „sehr beachtlich“. Wenn Frankfurt aber den Sport fördern und den Vereinen Perspektive bieten wolle, müsse die Stadt die Arena bauen. Ein Investorenmodell sei für den Standort am Stadion wohl nicht zielführend. Dass die Stadt die Arena selbst realisiere, ergebe somit Sinn.
Die Basketballer der Skyliners und die Eishockey-Löwen fordern seit Jahren bessere Bedingungen für ihre Heimspiele. „Ohne eine neue Halle gibt es keine Zukunftsperspektive für uns“, betonte Skyline-Chef Gunnar Wöbke jüngst. Löwen-Geschäftsführer Stefan Krämer sagte, eine moderne Heimspielstätte sei nötig, „um den finanziellen Herausforderungen der Erstklassigkeit gerecht zu werden“.
Linke: Froh, dass keine Investoren zum Zuge kommen sollenf
Michael Müller, Fraktionschef der Linken im Römer, lobte ausdrücklich, dass die Stadt den Bau selbst verantworten will. „Die Stadt ist der beste Bauherr“, sagt der Stadtverordnete. Er sei sehr froh, dass keine Investoren, denen es nur um schnelle Gewinne gehe, zum Zuge kämen.
Die Skyliners fordern seit Jahren eine neue Halle.