Alkohol im Supermarkt bald teurer? Vorstoß schockt Verbraucher
Alkohol im Supermarkt bald teurer? Vorstoß schockt Verbraucher
Alkohol-Regale im Supermarkt
Für viele gehört die „Volksdroge Nr. 1“ bei einem ausgelassenen Abend einfach dazu. In Zukunft könnte Alkohol allerdings deutlich teurer werden.
Dortmund – Bei vielen Lebensmitteln ist Verbrauchern die gesundheitsschädliche Wirkung meist gar nicht bewusst. Beispielsweise bestimmte Zucker-Ersatzstoffe können Hirn und Herz schädigen. Beim Alkohol sieht das anders aus: Er wird trotz besserem Wissen konsumiert. Mehrere Verbände wollen dem mit höheren Preisen entgegenwirken.
Alkohol im Supermarkt bald teurer? Vorstoß schockt Verbraucher
Gleich fünf namhafte Verbände haben in einem gemeinsamen Positionspapier auf die schädlichen Folgen von Alkoholkonsum hingewiesen. Ihr Appell richtet sich an die Politik, von der sie effektive Maßnahmen zur Eindämmung verlangen (mehr News zu Supermärkten und Discountern bei RUHR24).
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), die Bundesärztekammer (BÄK), die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und die DG-Sucht sprechen sich unter anderem für eine stärkere Regulierung von Alkohol-Werbung aus. Darüber hinaus könnte laut Verbänden auch ein höherer Preis für das Rauschmittel helfen.
Alkohol soll teurer werden – Verbrauchern passt der Vorstoß nicht
Die Tagesschau hat die Forderung auf ihrer offiziellen Instagram-Seite geteilt und unzählige Kommentare und Reaktionen erhalten. Bei den meisten Nutzern kommt der Vorstoß alles andere als gut an:
- „Wird eigentlich irgendwas auch mal günstiger?“
- „Setzt doch mehr auf Kampagnen und Prävention, als wie so oft den mündigen Bürger für unmündig zu verkaufen.“
- „Alkoholprobleme werden durch höhere Besteuerung sicherlich nicht weniger, sondern für die, die sie haben, schwieriger und sorgen für mehr andere Probleme.“
- „Wollt ihr, dass die Gastronomie komplett schließt?“
- „Wird nichts bringen. Zigaretten werden auch teuer und jeder qualmt trotzdem.“
Hoher Alkoholkonsum in Deutschland: Immense Folgekosten belasten das Gemeinwesen
Viele Kommentatoren laufen Sturm gegen die geforderten Preiserhöhungen, dabei hat der Vorstoß einen ernsthaften Hintergrund. Deutschland liegt beim Pro-Kopf-Konsum von Alkohol über dem Schnitt der OECD-Länder – und das hat Folgen.
Laut Bundesgesundheitsministerium konsumieren knapp 8 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Alkohol in gesundheitsgefährdendem Ausmaß. Durch den Konsum entstehen jedes Jahr volkswirtschaftliche Folgekosten von rund 57 Milliarden Euro. Eine positive Begleiterscheinung: Bier-Reste können als Hausmittel wahre Wunder bewirken.
Preiserhöhung bei Alkohol: Es gibt auch Befürworter
Neben den vielen deutlich negativen Reaktionen auf die Idee zeigen sich einige Nutzer auch offen. Eine Kommentatorin findet den Vorschlag richtig und bemängelt die Normalisierung von Alkohol in Deutschland: „Hier ist man komisch, wenn man nichts trinkt“.
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Ein Nutzer hält die Forderungen für eine gute Sache und schlägt sogar vor: „Preis verzehnfachen oder das Zeug ganz verbieten“. Ob die Politik dem Positionspapier folgt und die Forderungen umsetzt, steht noch nicht fest. Die letzte Anpassung bei der Alkoholsteuer gab es vor 20 Jahren mit der Besteuerung von Alkopops.