Nach Bidens desaströsem TV-Auftritt: Mit aller Macht gegen die Panikstimmung

Führende Medien fordern seinen Rückzug, in der eigenen Partei ringt man um Worte. Aber Biden will offenbar weitermachen. Und er hat dabei einflussreiche Unterstützer.

nach bidens desaströsem tv-auftritt: mit aller macht gegen die panikstimmung

US-Präsident Joe Biden bei einem Auftritt mit Elton John in New York.

„Damage control“ heißt das Zauberwort der Stunde. Auch in den Augen der Demokratischen Partei war der Auftritt Joe Bidens im Fernsehduell gegen seinen Herausforderer bei der nächsten Präsidentschaftswahl, Donald Trump, desaströs. Nun laufen die Bemühungen, die Panikstimmung in den Griff zu bekommen, auf Hochtouren.

Die früheren demokratischen US-Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton meldeten sich am Freitag in den sozialen Netzwerken zu Wort und erklärten, dass man einen schwachen Auftritt nicht mit einer erfolgreichen Amtszeit aufrechnen könne. Und auch Joe Biden selbst demonstrierte nur wenige Stunden nach dem TV-Duell gegen Trump bei einem Wahlkampf-Event in Raleigh im Bundesstaat North Carolina, dass er nicht ans Aufhören denkt.

Dabei zeigte er sich auf einmal wieder angriffslustig, selbstbewusst und humorvoll. Er erklärte, er debattiere zwar nicht mehr so gut wie früher, könne aber wahr von falsch unwahr.

Und er versprach seinen Anhängern: „Ich habe vor, diese Wahl zu gewinnen“ – was erkennbar gut ankam. Immer wieder wurde seine Rede von Rufen nach „Four more years“ (vier weitere Jahre) unterbrochen.

Erstaunte Beobachter fragten sich: Wo war dieser kämpferische Biden am Abend zuvor? Bei der TV-Debatte hatte Biden müde, alt und zerstreut gewirkt – und unfähig, einem skrupellos lügenden Trump Paroli zu bieten.

Der Debatten-Auftritt des 81-jährigen Präsidenten wird von führenden Demokraten im Gespräch mit dem Tagesspiegel als „katastrophal“ beschrieben. Offiziell zitieren lassen will sich niemand, aber die Katerstimmung verbirgt kaum einer.

Er habe es nicht geschafft, so heißt es, die Zweifel an seinem Alter zu zerstreuen. Im Gegenteil: Nach der Debatte ist nicht der lügende Herausforderer das Thema, sondern nur der überforderte Amtsinhaber – schlimmer hätte es kaum kommen können. Ein Demokrat berichtet von einer tiefen Spaltung unter den Biden-Anhängern: zwischen denen, die sagen, jetzt brauche es dringend einen Wechsel an der Spitze, und denen, die dafür plädieren, den Kurs beizubehalten.

Der selbst auferlegte Maulkorb in der Partei hat einen nachvollziehbaren Grund: Die Stimmung ist vier Monate vor der Wahl auch so schon schlecht genug – und immer mehr Leitmedien, auch im traditionell den Demokraten nahestehenden Lager, beziehen klar Stellung. Am Freitagabend veröffentlichte die „New York Times“ einen Leitartikel, der Biden zum Rückzug aufforderte – ein Paukenschlag im linksliberalen Lager.

Auch das neue Cover des „Time“-Magazin ist bezeichnend: Ein eher kleiner Biden ist da zu sehen, der aus dem rotgefärbten Cover unten rechts hinausläuft. Oben links steht darüber nur das Wort „Panik“.

Man kann das Cover so deuten, dass der 81-Jährige ganz allein ins Off läuft – und so wird sein Auftritt auch von politischen Beobachtern kommentiert.

Die renommierte Kolumnistin Susan Glasser schreibt beispielsweise im „New Yorker“: „Die Nachricht der Debatte war nicht, dass Trump verrückte, unwahre Dinge gesagt hat, obwohl er das zuhauf tat. Es war Biden. Der Präsident der Vereinigten Staaten, der einundachtzig Jahre alt ist und darum bittet, bis zum Alter von sechsundachtzig Jahren im Amt zu bleiben, sah alt aus und klang alt. Zu alt.“

Der Wahlforscher Kyle Kondik sagte dem Tagesspiegel: „Bei einer Wahl zwischen zwei unpopulären Kandidaten ist es für einen Kandidaten besser, wenn der andere mehr Aufmerksamkeit bekommt. Bidens schlechte Leistung ist die dominierende Geschichte dieser Debatte, was gut für Trump ist.“

Bis zur Wahl am 5. November bleibe zwar noch Zeit. „Aber dies war eine Gelegenheit für Biden, zu versuchen, Trumps Probleme stärker in den Mittelpunkt zu stellen, und ich glaube nicht, dass ihm das gelungen ist.“

Wird Jill Biden es ihrem Mann sagen? Oder Barack Obama?

Doch der Präsident macht erstmal weiter wie geplant. Das Wochenende verbringt er in der Region rund um New York, wo mehrere Auftritte geplant sind, unter anderem am Samstagabend bei einem Spenden-Event im Hause des Gouverneurs von New Jersey und ehemaligen US-Botschafters in Berlin, Phil Murphy.

An seiner Seite ist dabei auch First Lady Jill Biden, die als eine der wenigen gilt – neben Obama und Bidens Schwester Valerie Biden Owens – die dem Präsidenten im Vertrauen sagen könnten, dass seine Zeit vorbei ist. Aber auch sie erwecken bisher nicht den Eindruck, dass sie das vorhaben.

Noch am Donnerstagabend hatte Jill Biden den Debatten-Auftritt ihres Mannes vehement verteidigt und ihn dafür gelobt, dass er, anders als Trump, alle Fragen beantwortet habe. Bei dem Event in North Carolina war sie es, die seine Rede ankündigte.

Im schwarzen Kleid, auf dem mehrfach das Wort „vote“ (wählt) stand, stand sie freudestrahlend da und erklärte: „In diesem Moment, angesichts der Gefahren, denen die Welt ausgesetzt ist, gibt es niemanden, den ich lieber im Oval Office sitzen sehen will als meinen Mann.“

Jacob Heilbrunn, Chefredakteur des amerikanischen Debattenmagazins „The National Interest”, sagt: „Die demokratischen Eliten geraten in Panik, aber Biden hört auf seine Frau Jill und nicht auf die ,New York Times’.“

Der Präsident sei fest entschlossen, weiterzumachen, so der Journalist. „Nach der katastrophalen Debatte ist er kein Schlafwandler mehr, sondern versucht verzweifelt, sich für eine letzte Schlacht zu rüsten.“

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