„Das machen die absichtlich, um uns zu provozieren“
Essen. Schwere Krawalle anlässlich des AfD-Parteitags in Essen sind am frühen Samstagmorgen ausgeblieben. Doch einzelne AfD-Delegierte müssen durch die Demonstranten geschleust werden.
Ein Großaufgebot der Polizei soll Zehntausende davon abhalten, den Parteitag der AfD in Essen zu stören. Am frühen Samstagmorgen stehen sich Demonstranten und Beamte an den Absperrungen gegenüber. Im Bild: Gegendemonstranten stehen auf einer Zufahrtsstraße.
Es ist 8.52 Uhr, als sich die Lage am Samstagmorgen vor der Grughalle gefährlich zuspitzt. Zwei Funktionäre der AfD wollen durch die Demonstranten durch zum Veranstaltungsort - und das zu Fuß. Die Aktivisten sind aufgebracht. „Verpisst euch“, „Wir wollen hier keine Nazis“, „Haut ab, haut ab, haut ab“, rufen sie ihnen entgegen. Geschützt werden die AfD-Politiker von einem starken Polizeiaufgebot, das sie durch die Menge zur Halle geleitet.
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Die befürchteten schweren Krawalle im Umfeld des AfD-Parteitages sind bislang ausgeblieben, kleinere Ausschreitungen gab es dennoch. Immer wieder versuchten einige Demonstranten durch Absperrungen zu brechen, um in die Bereiche zu gelangen, in die sie nicht dürfen – etwa auf die Autobahn 52. Die Polizei konnte die vereinzelten Attacken aber immer schnell abwehren. Dabei mussten die Beamten teils auch Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen. Ob es Verletzte gab, ist noch nicht bekannt.
Der Essener Stadtteil rund um die Grugahalle gleicht seit den frühen Morgenstunden einem Sperrgebiet. Die Polizei ist mit einem massiven Aufgebot im Einsatz, um jegliche Krawalle im Keim zu ersticken. An sämtlichen wichtigen Straßen hat die Polizei Kontrollstellen positioniert. Wasserwerfer stehen unter anderem an der Grugahalle, um im absoluten Ernstfall schnell eingreifen zu können. Unterstützt werden die Polizeikräfte aus NRW durch Hundertschaften aus anderen Bundesländern.
Unter die größtenteils friedlichen Demonstranten, die teils bunt kostümiert mit Musik ihren Protest ausdrücken, haben sich aber auch viele Vermummte gemischt. Der Polizei fällt es nicht immer leicht, Autonome von den friedlichen Demonstranten zu unterscheiden.
Viele fragen sich, wieso sich manche AfD-Politiker durch die Menge wagen und sich eingekesselt anbrüllen und beschimpfen lassen. Eine Demonstrantin meint: „Das machen die absichtlich, um uns zu provozieren.“
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